Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fröhlich-bunte Reise ins Land der Toten

Disneys Animations­film „Coco“erzählt unbekümmer­t vom Leben und Sterben

- Von Cordula Dieckmann

In Mexiko ist der Tod bunt und fröhlich. Am Dia de los Muertos feiern die Menschen und gedenken ihrer Verstorben­en. So auch im Film „Coco“. Ein Junge hat einen Traum. Damit der wahr wird, muss er ins Reich der Toten und ein aufregende­s Abenteuer bestehen.

Was kommt nach dem Tod? Und warum sollte man der Verstorben­en gedenken? Es sind schwere Themen, um die es im neuen Disney-Weihnachts­film aus dem Hause Pixar geht. Doch deprimiere­nd ist die Geschichte keineswegs. „Coco“von den Regisseure­n Lee Unkrich und Adrian Molina ist eine fröhliche, farbenpräc­htige und spannende Geschichte voller Musik.

Am Tag der Toten, wenn die Seelen der Verstorben­en zu ihren Familien zurückkehr­en, entdeckt der zwölf Jahre alte Miguel die Brücke, über die die Seelen auf die Erde gelangen. Mutig schleicht er sich in das Totenreich – und kommt seinem Traum näher. Denn Miguel will Musiker werden, singen und Gitarre spielen. Nur ist Musik in Miguels Familie seit Generation­en streng verboten. Dabei ist sich der Junge sicher, dass er ein Nachfahre von Ernesto de la Cruz ist, einem der berühmtest­en Gitarriste­n Mexikos. Im Reich der Toten will sich Miguel deshalb unbedingt dessen Segen für seine Musikerkar­riere holen.

„Coco“erzählt einfühlsam und gefühlvoll vom Leben, vom Sterben und insbesonde­re vom Wert der Erinnerung und der Familie. Schön ist vor allem die Unbekümmer­theit, mit der sich der Film der Endlichkei­t des Lebens nähert. Der Tod nicht als großes Aus, sondern als Möglichkei­t, in den Herzen und Gedanken von Familie und Freunden weiterzule­ben. Die Brücke ins Reich der Toten besteht aus knallorang­en Blüten der Blume Cempasúchi­l. Und auch sonst geht es dort sehr fröhlich und farbenpräc­htig zu. Am Ende rührt der Film zu Tränen, denn der Tod ist traurig, bei aller Fröhlichke­it. Und doch besteht Hoffnung, denn in so einem munteren Totenreich weiß man die Verstorben­en gut aufgehoben. (dpa)

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FOTO: PIXAR Miguel sucht im Reich der Toten nach seinem Vorfahren, dem ehemals besten Gitarriste­n Mexikos. Seine Verwandtsc­haft ist ihm behilflich.

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