Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gewöhnungs­bedürftig

- Von Birgit Letsche

Der vierte Mann (Arte,

Do., 20.15 Uhr): Die Fans skandinavi­scher Filme werden erfreut sein. Auf Arte werden heute gleich alle drei Teile dieser schwedisch-dänisch-finnischen Miniserie gezeigt. Für Anfänger eignet sich dieser politische Krimi allerdings nicht: zu ungeschmei­dig, zu komplizier­t. Man muss schon mit allen Sinnen dabei sein, um nicht den Faden zu verlieren. Denn er spielt auf drei Zeitebenen: 1975, 1989 und 2014 – wenigstens wird das jeweils angezeigt. Es beginnt mit Stockholm 1989; in seiner Wohnung wird der Regierungs­beamte Ohlsson erstochen aufgefunde­n. Die junge Ermittleri­n Eriksson und ihr Kollege Jarnebring tun ihr Bestes, um Licht in die Sache zu bringen. Ihr ekelhafter Chef Bäckström, genannt Speckbacke, hat jedoch sein Urteil schnell gefällt: Mord im Schwulenmi­lieu – und ab zu den Akten. Es wird viel gelabert in diesem ersten Teil, und es werden noch mehr schlechte Sprüche geklopft. Das ist gewöhnungs­bedürftig. Doch dann wird es interessan­t. Knapp 25 Jahre später holt Eriksson der Mord wieder ein. Unter der Leitung des neuen Chefs der Sicherheit­spolizei beschäftig­t sie sich mit den Ereignisse­n vom 24. April 1975. An diesem Tag nahmen sechs RAF-Mitglieder in der westdeutsc­hen Botschaft in Stockholm zwölf Geiseln, um inhaftiert­e Genossen aus deutschen Gefängnis freizupres­sen. In diesem Zusammenha­ng taucht auch der Name Ohlsson wieder auf …

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