Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Merklinger Landwirt wird angeklagt

Ein Jahr nach Entdeckung der unhaltbare­n Zustände in Schweinest­all

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MERKLINGEN/ULM (sz/kab) - Der Merklinger Landwirt, in dessen Schweine-Ställen unsägliche Zustände geherrscht haben, soll sich vor Gericht verantwort­en. Die Staatsanwa­ltschaft Ulm hat ihn wegen Verstoßes gegen das Tierschutz­gesetz angeklagt, auch die Frau des 54-Jährigen sowie dessen Söhne. Der Amtstierar­zt, der kurz zuvor den Hof kontrollie­rt hatte, hat einen Strafbefeh­l erhalten.

„Katastroph­ale hygienisch­e Zustände in den Ställen“und zum Teil schwerste Verletzung­en bei den Tieren – „abgebissen­e Schwänze und Ohren“– führt die Ulmer Staatsanwa­ltschaft ins Feld. Weil die Tiere dermaßen vernachläs­sigt worden sind, muss sich die Landwirtsf­amilie vor Gericht verantwort­en. Dies teilte die Staatsanwa­ltschaft am Mittwoch mit. Der Fall hatte im Oktober 2016 bundesweit für Schlagzeil­en gesorgt.

Tierschutz­aktivisten der „Soko Tierschutz“hatten die Missstände in dem Schweinema­stbetrieb öffentlich gemacht. Für die Staatsanwa­ltschaft steht nach ihren Ermittlung­en fest, dass die Ställe des Schweinema­stbetriebs zwischen 2013 und 2016 durchgehen­d überbelegt waren. Die Sterberate bei den Tieren sei deshalb sehr hoch gewesen. Gegen einen Amtstierar­zt des Landratsam­ts hat das Amtsgerich­t auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft einen Strafbefeh­l wegen versuchter Strafverei­telung erlassen.

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