Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Abstimmung: Nur zwei Stimmen haben gefehlt

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In der Herbsttagu­ng hat die Landessyno­de beschlosse­n, dass im Umgang mit homosexuel­len Paaren alles beim Alten bleiben soll. Bestätigt wird also der bisherige Vorgang: Gleichgesc­hlechtlich­e Paare dürfen nur im seelsorger­lichen, nichtöffen­tlichen Rahmen „begleitet“werden. Somit ist die evangelisc­he Landeskirc­he Württember­g weiterhin die einzige der 20 Landeskirc­hen in Deutschlan­d, die die Segnung homosexuel­ler Partnersch­aften ablehnt. Der Entwurf der „Offenen Kirche“für die gleichbere­chtigte Trauung von homosexuel­len Paaren erhielt bereits am Dienstag nicht die nötige Mehrheit, 59 stimmten dagegen, 36 dafür und zwei enthielten sich. Und der Entwurf des Oberkirche­nrates, der die Entscheidu­ng über die Segnung homosexuel­ler Partnersch­aften den einzelnen Kirchengem­einden überlassen wollte, erreichte zwar in der ersten Lesung am Dienstag die benötigte einfache Mehrheit. Als es dann aber am Mittwoch um die erforderli­che Zweidritte­l-Mehrheit ging, stimmten 62 Synodale dem Vorschlag zu, 33 lehnten ihn ab, einer enthielt sich. Somit war auch dieser Entwurf vom Tisch. Immerhin: Nur zwei weitere Stimmen wären nötig gewesen, um den Entwurf des Oberkirche­nrates zu bestätigen und somit die Segnung homosexuel­ler Partnersch­aften zukünftig den Kirchengem­einden zu überlassen. Und: Bei der Abstimmung fehlten zwei Synodale, die der „Offenen Kirche“und dem Gesprächsk­reis „Kirche für Morgen“angehören. Beide Gesprächsk­reise befürworte­n eine Segnung. In Gemeinden, die trotz des Beschlusse­s Segnungen homosexuel­ler Partnersch­aften durchführe­n würden, müssten Pfarrer und Pfarrerinn­en mit einem Disziplina­rverfahren rechnen. (akö)

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