Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Reaktionen: „Verpflichtung, weiter aktiv zu bleiben“
Die Reaktionen auf das Ergebnis der Herbsttagung zeugen von Enttäuschung. Der Lesben- und Schwulen Verband (LSVD) Baden-Württemberg schrieb in einer Pressemitteilung am Mittwoch, man sei enttäuscht darüber, dass die Chance während der Synode nicht genutzt wurde, um deutlich zu machen, „dass sich Religion und Akzeptanz von Lesben und Schwulen nicht ausschließen müssen.“Gelebte Homosexualität gelte demnach in vielen Gemeinden nach wie vor als Sünde, kommentierte Brigitte Aichele-Frölich vom LSVD-Landesvorstand. Landesbischof Frank Otfried July, der sich vor der Abstimmung für den Vorschlag des Oberkirchenrats einsetzte, sagte, dass er die beinahe erreichte Zweidrittel-Mehrheit für den Gesetzentwurf als Verpflichtung sehe, in dieser Sache weiterhin aktiv zu bleiben. Als Bischof, dem die Einheit der Landeskirche ein Herzensanliegen sei, halte er sein Einigungswerk im Umgang mit gleichgeschlechtlichen Paaren für „noch längst nicht getan“. Auch auf Twitter finden sich unter „#synwue“(Synode Württemberg) einige enttäuschte Reaktionen. Ein Nutzer (@GebanTuterkoj) twitterte dort: „Die Opfer dieser Debatte sind die Homosexuellen, die nach wie vor diskriminiert werden, nicht die Leute, die sie weiterhin diskriminieren wollen.“Ein weiterer Nutzer (@designerpfarrer): „Danke für alles Ringen, liebe Synodale. Trotzdem ein wahrhaft ernüchterndes Ergebnis. Wir haben die Diskussion damit nur einmal mehr temporär verschoben.“Und Robby Höschele (@RobbyHoeschele) schrieb: „Ich schäme mich als Mitglied dieser Synode zutiefst für dieses Ergebnis vor jenen vielen Menschen, die so sehr gehofft haben und auf eine andere Entwicklung warten.“(akö)