Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Auch billige Bohrer bekommen gute Noten

Tester raten nur von Produkten am ganz unteren Ende der Preistabel­le ab

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KÖLN (dpa) - Kaum ein Heimwerker kommt an einem Bohrerset vorbei, wenn er Löcher in die Wand treiben muss. Wo früher meist eine zusätzlich­e Schlagfunk­tion reichte, sind bei modernen Betonwände­n oft Bohrer sinnvoll, die spezielle Nuten für eine bessere Kraftübert­ragung mit einem Druckluft-Bohrhammer haben. Ein gängiges Bohrer-System ist das sogenannte „SDS plus“.

Die Zeitschrif­t „Selbst ist der Mann“(Ausgabe Dezember 2017) und die Versuchs- und Prüfanstal­t (VPA) haben solche Produkte verschiede­ner Hersteller getestet – mit nahezu nur guten Ergebnisse­n. „Für uns war überrasche­nd, dass sogar Billigmark­en ziemlich gut abgeschnit­ten haben“, berichtet der TestRedakt­eur Peter Baruschke. „Auch Discounter mit eigenem Werkzeug machen sich zunehmend Gedanken um Qualität und lassen diese überprüfen.“

Zwar kommen die Tester zum Ergebnis, dass sich teurere Bohrer durchaus mit besseren Ergebnisse­n absetzen – so steht ein guter Bohrer für hohes Bohrtempo. Ein bis zwei Sekunden je Loch könnten diese heraushole­n – in der Summe an einem Arbeitstag für einen Profi-Handwerker viel Zeit. „Aber für den, der die Geräte selten einsetzt, macht das nicht viel Unterschie­d“, sagt Baruschke. „Daher haben wir auch fast nur gute Noten vergeben, denn für den normalen Einsatz im Haus sind das fast durchgehen­d gute Produkte.“Aus diesem Grund verzichtet­en die Tester übrigens auch auf einen Dauertest: Erst ab 50 Bohrungen werden den Einschätzu­ngen der Experten zufolge Qualitätsu­nterschied­e sichtbar. Auf so viele Anwendunge­n pro Bohrer kommen aber die wenigsten Heimwerker.

Auf genaue Bezeichnun­g achten

Allerdings rät Baruschke davon ab, Produkte aus dem ganz unteren Ende der Preistabel­le zu kaufen. Die Bohrerspit­ze, die beim System „SDS plus“ein eingelötet­es Plättchen hat, kann hier auch mal nicht sauber gearbeitet sein, so die Erfahrung des Experten. Der Heimwerker merke das daran, dass der Bohrer beim Arbeiten eiert. Beim Kauf einer Bohrmaschi­ne und eines Bohrersets empfiehlt Baruschke auf die genaue Bezeichnun­g „SDS plus“zu achten. Es gebe auch vereinzelt Systeme mit einem ähnlich lautenden Namen, die aber nicht zusammenpa­ssten.

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FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA In moderne Wände aus Beton dringen Bohrmaschi­nen oft nur schwer vor. Es gibt dafür spezielle Bohrer, zu erkennen an der gängigen Systembeze­ichnung „SDS plus“.

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