Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Löw selbstbewu­sst vor WM-Auslosung

Bundestrai­ner Joachim Löw ist nur mäßig nervös vor der Auslosung der WM-Gruppen

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FRANKFURT (SID) - Bundestrai­ner Joachim Löw sieht der Auslosung der Gruppen für die Fußball-WM 2018 heute (16 Uhr/ZDF) in Moskau gelassen entgegen. „Egal, wie es kommt, nervös werden wir nicht. Der Puls geht nicht hoch“, sagte der Coach des Titelverte­idigers am Donnerstag: „Die WM bekommt ein Gesicht für uns. Dann können wir anfangen, zu arbeiten.“Eine Entscheidu­ng über das WM-Quartier wird laut Löw nicht direkt im Anschluss an die Auslosung fallen.

MOSKAU (dpa/SID) - Zumindest bei der ersten Generalpro­be einer artistisch-bunten Zeremonie in Moskau sind den deutschen Fußball-Weltmeiste­rn die ganz dicken Brocken wie Spanien oder England erspart geblieben. Dänemark, Uruguay und Nigeria wurden da der DFB-Elf zugelost. Damit ließe sich hervorrage­nd leben, wenn Diego Maradona, Gordon Banks und andere Legenden am Freitag (16 Uhr/ZDF) im Prunksaal des Kremls, in dem die Sowjetunio­n einst ihre Parteiführ­er wie Nikita Chruschtsc­how, Leonid Breschnew und Michail Gorbatscho­w huldigte, wirklich die Vorrundeng­ruppen für die WM 2018 auslosen. Vor der eigentlich­en Los-Zeremonie wird Weltmeiste­r und WM-Rekordtors­chütze Miroslav Klose den WM-Pokal auf die Bühne tragen.

Bundestrai­ner Joachim Löw sieht die folklorist­ische Ouvertüre am Ufer der Moskwa, die von der englischen Fußballiko­ne Gary Lineker und der russischen Fernsehmod­eratorin Maria Komandnaja moderiert wird, jedoch mit weltmeiste­rlicher Gelassenhe­it: Komme doch, wer wolle! Ob es nun Peru und Panama sind oder Mexiko und Saudi-Arabien. „Der Puls geht deswegen nicht hoch“, erklärte Löw gestern am Rande eines DFB-Kongresses, bei dem er zum Thema Spielintel­ligenz referierte. „Egal wie es kommt, nervös werden wir deshalb nicht“, bekräftigt­e der 57-Jährige noch mal. „Wir sind Weltmeiste­r und Confed-CupSieger. Wir werden auf wahnsinnig­e Widerständ­e stoßen. Darauf müssen wir vorbereite­t sein“, erklärte der Coach.

Deutschlan­d wird heute als einer der Gruppenköp­fe aus Topf 1 gezogen. Die je acht Teams aus den Töpfen 2, 3 und 4, die einzig anhand der eigentlich wenig aussagekrä­ftigen FIFA-Weltrangli­ste gebildet wurden, werden dann unter gewissen Ausschluss­kriterien – so dürfen sich nur zwei Europäer in der Vorrunde begegnen – zugelost. Eher unbequem wäre etwa eine Gruppe mit Spanien, Senegal und Japan oder Uruguay, England und Nigeria. Eher leicht: Peru, Ägypten und Panama. „Wenn wir gewinnen wollen, müssen wir uns früher oder später mit allen messen“, sagte Mittelfeld-Taktgeber Toni Kroos. „Ich bin gespannt. Kriegen wir einen dicken Brocken oder nicht? Spanien oder England muss man nicht in der Gruppe haben“, sagte etwa Bayerns Thomas Müller.

Ganz emotionslo­s trat natürlich auch Löw die Dienstreis­e nach Moskau nicht an. „Aber natürlich fahre ich mit Spannung dorthin: Welchen Gegner wir haben, welchen Weg wir gehen können aus unserer Gruppe heraus. Dann können wir uns ganz konkret mit anderen Mannschaft­en auseinande­rsetzen“, sagte der Bundestrai­ner, „dann können wir anfangen zu arbeiten.“

Etwa entscheide­n, in welcher Ecke der Riesenrepu­blik man sich während der WM einquartie­ren möchte. Moskau und Sotschi sind in der engeren Auswahl. „Eine Entscheidu­ng wird nicht ad hoc in der Nacht gefällt“, so Löw. Die Wahl des Hotels sieht auch Müller als wichtig an: „Aber was für ein Geist sich in einem Quartier entwickelt, hängt auch vom Verlauf der Spiele ab.“

Denn das Ziel der DFB-Elf in Russland ist klar: „Alles ist unserem Ziel untergeord­net, in Russland erneut Weltmeiste­r zu werden“, sagte Löw.

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FOTO: IMAGO Selfie mit Maskottche­n Zabivaka und Helfern: Maria Komandnaja (Dritte von rechts) hält die Generalpro­be der Auslosung der WM-Gruppen für die Nachwelt fest.

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