Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Spannend und gruselig zugleich
Hacking-Vortrag: Nach 200 Schülern kommen am Abend nur 40 Eltern
LAICHINGEN (sake) - Sicher mit Daten im Internet umgehen – das wollte Profi-Hacker Erwin Markowsky am Dienstag in Laichingen Eltern und anderen Interessierten beibringen. Nachdem er auf Einladung der Bürgerstiftung Laichinger Alb am Vormittag Schüler im richtigen Umgang im Netz unterrichtet hatte, waren am Abend die Erwachsenen an der Reihe. Sein Vortrag war aufschlussreich und informativ. Nur die Resonanz ließ zu wünschen übrig.
Erwin Markowsky arbeitet bei der Firma 8COM, die auf Internetsicherheit spezialisiert ist. Im Auditorium der Volksbank in Laichingen sensibilisierte er die Anwesenden zu Themen wie WLAN-hacking, Webcamhacking, Identitätsdiebstahl, OnlineBanking oder Online-Spiele. Erfolgreich und gut besucht war der Vortrag morgens für Schüler. Rund 200 hochmotivierte Kinder fand Erwin Markowsky vor sich. Louis Bührle fand den Vortrag sogar so interessant, dass er am Abend wieder dabei war. „Ich fand ihn so inspirierend, dass ich heute Abend mit meinem Papa und einem Freund wieder gekommen bin. Später will ich auch so werden wie er.“
Erschrocken gleichermaßen
Gekommen waren am Abend jedoch nur gut 40 Erwachsene, um sich den Vortrag anzuhören. Die Stuhlreihen waren sehr licht. Sehr wenig und „schade“, fand dies Erwin Markowsky. Doch sein Vortrag hatte es in sich.
„Das beste Anti-Viren-Programm sitzt auf den Schultern“, sagte der Referent, der selbst als Hacker aktiv ist – aber auf der „guten Seite“. Es gäbe keinen 100-prozentigen Schutz im Internet, aber man könne es den Hackern schwer machen. Was diese wollen? An Daten von Usern gelangen, so Markowsky. Durch Einbindung des Publikums kam Schwung in die Runde. Der Internetspezialist hackte vor den Augen des Publikums mehrere Smartphones. Außerdem zeigte er ein Programm mit dem es möglich ist, Nachrichten von einem fremden Handy an ein anderes zu schicken. Das zeigte er am Beispiel einer Frau aus dem Publikum. Alles, was er dafür benötigte, waren: zwei Handynummern. An seinen Laptop schrieb er dann von ihrem Handy aus an ihre Tochter. Das Publikum war erstaunt – und erschrocken gleichermaßen. Doch was unternimmt man gegen solche Angriffe?
Nicht am Schutz sparen wollen
Wichtig sei, beim Kauf eines Anti-Viren-Programms nicht zu sparen. Außerdem gäbe es geschickte Eselsbrücken, um ein sicheres Passwort zu erstellen. Auf der Homepage der Bürgerstiftung stehen außerdem die „Zehn Gebote des Internets“. Unter anderem: Bilder verschlüsseln und keine öffentlichen WLAN-Spots verwenden. Auch beim Fotoautomaten solle man darauf achten, nicht das Handy mit dem vorhandenen Datenkabel zu verwenden. Besser sei es, die gewünschten Bilder auf eine CD oder auf einen USB-Stick zu kopieren. Auch wenn der Vortrag länger ging als geplant, sind die Gäste bei der anschließenden Fragerunde sitzengeblieben. Sie wollten noch mehr wissen.