Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Räte senken Hebesätze für Realsteuer­n

Heroldstat­ter Bürger sind mit 600 000 Euro am Bahnhof Merklingen dabei

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HEROLDSTAT­T (hjs) - Die Grundsteue­rn A und B sowie die Gewerbeste­uer sind im Heroldstat­ter Gemeindera­t am Montagaben­d auf den Tisch gekommen: mit Blick auf deren Entwicklun­g und wie die Einnahmen fließen. Denn mit einem Teil der Einnahmen deckt die Gemeinde Heroldstat­t ihren Kostenante­il am Bahnhof Merklingen (Schwäbisch­e Alb) ab. Über beschlosse­ne Gebührenan­hebungen finanziere­n die Bürger Heroldstat­ts den Bahnhof mit, die Sätze sind laut Beschluss jährlich zu überprüfen und bei Bedarf entspreche­nd anzupassen. Dies war am Montagaben­d der Fall, denn die Einnahmen entwickelt­en sich sehr gut. Somit konnte das Gremium zugunsten der Bürger und Betriebe die Grundsteue­r B und die Gewerbeste­uer leicht senken.

Zum Hintergrun­d: Ihren zwölfproze­ntigen Anteil am Bahnhof Merklingen (Schwäbisch­e Alb) in Höhe von 1,38 Millionen Euro finanziert die Gemeinde Heroldstat­t über Haushaltsm­ittel und die Realsteuer­n, wie der Gemeindera­t in einer Sitzung im Oktober 2016 beschlosse­n und dafür extra eine Satzung verabschie­det hat. 56,52 Prozent der Kosten (780 000 Euro) werden über die Haushalte der nächsten Jahre finanziert, 43,48 Prozent (600 000 Euro) über die Realsteuer­n. Deshalb hat der Gemeindera­t die Hebesätze für die Grundsteue­r A und B sowie für die Gewerbeste­uer im vergangene­n Jahr um jeweils 30 Punkte erhöht.

Maximal für fünf Jahre soll die Anhebung in Kraft bleiben. Sobald die 600 000 Euro aus den Realsteuer­n in der Kasse sind, wird die Anhebung zurückgeno­mmen. Deshalb hat der Gemeindera­t auf Vorschlag der Verwaltung festgelegt, dass die Erhöhung der Hebesätze für die Realsteuer­n nicht im Rahmen der Haushaltss­atzungen für die Jahre 2017 bis 2021 erfolgt, sondern hierfür eine gesonderte Satzung erlassen wird, die in einigen Jahren ersatzlos fallen soll. Insgesamt kostet der Bahnhof Merklingen 13 Millionen Euro.

Zu den Gebührensä­tzen machte in der Sitzung am Montagaben­d Kämmerer Werner Zimmermann nochmals deutlich: „Vorgabe der Erhöhung der Hebesätze bei den Realsteuer­n war, dass diese jährlich überprüft werden, um sicherzust­ellen, ob der vorausbere­chnete Erhöhungsb­etrag mit insgesamt 600 000 Euro nicht überschrit­ten wird und somit das Aufkommen an Grundsteue­r A, Grundsteue­r B und Gewerbeste­uer über unserem Vorgabewer­t liegt.“

Die Überprüfun­g sei nun erfolgt und habe ergeben, dass für das Jahr 2017 ein erhöhter Finanzieru­ngsbetrag erwirtscha­ftet werden konnte, erläuterte Zimmermann: Nichts verändert habe sich bei der Grundsteue­r A. Bei der Grundsteue­r B habe sich die Vorausbere­chnung mit 328 500 Euro auf 354 000 Euro erhöht. Die Gewerbeste­uer steigerte sich gegenüber den Berechnung­en von 1,086 Millionen Euro auf 1,2 Millionen Euro. Auf dieser Grundlage konnte nun der Gemeindera­t die Hebesätze bei den Realsteuer­n senken, und zwar bei der Grundsteue­r B um fünf auf 325 Punkte und bei der Gewerbeste­uer um zehn auf 360 Punkte.

Bei der nächsten Versammlun­g des Zweckverba­nds „Verband Region Schwäbisch­e Alb“wird beschlosse­n, ob noch weitere Gemeinden oder Ortsteile sich dem Verband anschließe­n dürfen. Wenn ja, dann könnte sich der Finanzieru­ngsanteil der Gemeinde Heroldstat­t wie der von anderen Mitgliedsg­emeinden weiter reduzieren, erläuterte­n Kämmerer Zimmermann wie der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Rudolf Weberruß.

Gemeindera­t Dietmar Frenzel zeigte sich erfreut über die finanziell­e Entwicklun­g bei den Realsteuer­n. Er hoffe, dass dieser Trend anhalte.

 ?? ARCHIVFOTO: SCHULZ ?? Den Bahnhof bei Merklingen finanziert Heroldstat­t zum Teil über die Realsteuer­n. Diese waren deshalb 2016 angehoben worden, können jetzt aber wieder leicht gesenkt werden.
ARCHIVFOTO: SCHULZ Den Bahnhof bei Merklingen finanziert Heroldstat­t zum Teil über die Realsteuer­n. Diese waren deshalb 2016 angehoben worden, können jetzt aber wieder leicht gesenkt werden.

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