Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Lyrische Landschaften und starke Porträts
Am Sonntag starten zwei Ausstellungen in der Galerie Schrade im Schloß Mochental
MOCHENTAL (sz) - Gleich zwei Ausstellungen werden am Sonntag, 3. Dezember, in der Galerie Schrade im Schloß Mochental bei Ehingen eröffnet. Bis ins neue Jahr hinein werden in den Ausstellungsräumen Bilder von Erich Heckel und Eleonore Frey-Hanken zu sehen sein. Bei der Vernissage am Sonntag um 11 Uhr spricht Melanie Klier aus München.
In der Ausstellung „Erich Heckel – Arbeiten auf Papier“werden Aquarelle, Holzschnitte, Lithografien und Zeichnungen aus den Jahren 1913 bis 1962 dieses großen „Klassikers der Moderne“gezeigt. Ein gedämpftes Kolorit, die lyrischen Landschaften, die sanften Farben sind typisch für den Heckel nach der berühmten „Brücke“-Zeit, also ab 1913, heißt es in der Ankündigung. Denn: Ein Ausflug an die Flensburger Förde im selben Jahr habe Leben und malerisches Wirken nachhaltig verändert. Im kleinen Ort Osterholz findet Heckel sein gesuchtes „Malen in und mit der Natur“.
In seinen Aquarellen erzielt der Maler regelrecht lichte Bildstimmungen und Bildstrukturen, indem er „das grafische Element der Vorzeichnung als tragendes Gerüst und bewegende Kraft des Bildes“betont, heißt es. Und nicht zuletzt, weil Erich Heckel diese Leitlinien mehrfach wiederholt – mittels säuberlich getrennter Farben sowie durch variable Pinselführung, welche die grafischen Strukturen aufnimmt und auch die unterschiedlich rhythmischen Texturen der Landschaft.
Seit 1975 zeigt die Galerie Schrade Erich Heckels Werke in zahlreichen Einzel-, Gruppen- und Themenpräsentationen, sowohl in Karlsruhe als auch im Schloß Mochental.
Parallel zur Heckel-Ausstellung ist im ersten Obergeschoss ab dem ersten Advent die Ausstellung „Eleonore Frey-Hanken (1927-1975) – Menschenund Landschaftsbilder“zu sehen. Mit der Ausstellung ehrt die Galerie das Werk von Eleonore FreyHanken, die in diesem Jahr 90 Jahre alt geworden wäre.
Eleonore Frey-Hanken war eine exzellente Porträt-Malerin. Eine in jungen Jahren mondäne Erscheinung und immer eine ungewöhnliche Frau, heißt es in der Ankündigung. In ihrem expressiven Schaffen trotzte sie allen Trends des Kunstmarktes und blieb der beginnenden „Moderne“verhaftet: dem Expressionismus, der Auseinandersetzung mit der Künstlergruppe „Fauves“, nicht zuletzt mit der Kunst Vincent van Goghs.
Die Ausstellung möchte Einblick in das ausdrucksstarke Werk geben. Da die Künstlerin auch vibrierende Landschaften gemalt hat, lautet der Titel „Menschen- und Landschaftsbilder“. Die Galerie Schrade hat selbst 48 Arbeiten von Eleonore Frey-Hanken im Galeriebestand.