Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Arbeitsmar­kt profitiert vom milden Herbst

In der Region Donau-Iller gibt es einen neuen Rekord - Im Kreis Neu-Ulm beunruhigt eine Entwicklun­g

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ULM/LANDKREIS NEU-ULM (sz) Im Arbeitsage­nturbezirk Donau-Iller, zu dem auch die Stadt Ulm gehört, gibt es einen neuen Rekordwert: Die Zahl der Menschen ohne Job ist weiter gesunken, die Quote liegt nun bei 2,5 Prozent – und ist damit so niedrig wie zuletzt 1998. Dadurch behält die Agentur für Arbeit Ulm auch die Spitzenpos­ition in Baden-Württember­g. „Auch im November war der Arbeitsmar­kt gut in Fahrt“, so Agenturlei­ter Matthias Auch. Er rechnet damit, dass der Schwung noch bis in den Dezember hinein reichen wird.

Im Vergleich zum November 2016 sank die Zahl der Arbeitslos­en im gesamten Agenturbez­irk um fast 1200 Menschen. Am stärksten profitiert­en Jugendlich­e und junge Erwachsene. Ein Rückgang der Jugendarbe­itslosigke­it in einem November sei zwar nicht ungewöhnli­ch, „doch über 20 Prozent weniger als im Vorjahr ist schon bemerkensw­ert“, kommentier­t Ulm.

Auch der Stadtbezir­k Ulm steht sehr gut da: Im Vergleich zum Oktober nahm die Zahl der Arbeitslos­en um 110 ab, im November waren 2350 Menschen ohne Arbeit. Die Arbeitslos­enquote liegt somit bei 3,4 Prozent. „Das ist im Land die niedrigste Quote unter den kreisfreie­n Städten“, so Agenturlei­ter Auch.

Neue Rekorde gab es im Landkreis Neu-Ulm nicht – auch, wenn die Arbeitslos­enquote mit 2,1 Prozent weiterhin niedrig bleibt, wie die zuständige­n Agentur für Arbeit in Donauwörth gestern mitteilte. Die stabile Lage sei durch einen milden Herbst bedingt – es wurde viel gebaut. Gleichzeit­ig herrschte Bewegung auf dem Arbeitsmar­kt. Eine Entwicklun­g betrachten die Experten jedoch weiterhin mit Sorge.

Wegen des guten Wetters habe es im Kreis Neu-Ulm bisher im Bausektor kaum saisonbedi­ngte Entlassung­en, sagt Richard Paul, Geschäftsf­ührer der Agentur für Arbeit in Donauwörth. „Insgesamt ist die wirtschaft­liche Lage unserer Region sehr gut.“Im November waren zum Stichtag insgesamt 2061 Personen arbeitslos gemeldet, neun mehr als im Oktober. Angeboten werden 1661 Stellen, 61 weniger als vor einem Monat und 85 mehr als 2016. Unveränder­t werden demnach in fast allen Bereichen Fachkräfte oder Helfer gesucht.

Heikel ist aus Sicht der Experten: Im Landkreis Neu-Ulm hatten es viele Menschen schwer, eine Stelle zu finden, hieß es. Momentan sind im Kreis Neu-Ulm 238 schwerbehi­nderte Menschen auf der Suche nach einem Arbeitspla­tz. Jene profitiert­en kaum von der guten Situation des regionalen Arbeitsmar­kts, sagt Paul. Die Agentur unterstütz­e die Betroffene­n durch Beratungen und finanziell­e Förderunge­n, etwa wenn es um die behinderte­ngerechte Gestaltung von Arbeitsplä­tzen geht.

Bei den älteren Arbeitnehm­ern ab 50 Jahre betrug die Arbeitslos­enquote im November 2,5 Prozent, wie im Vormonat. Das entsprach 788 Personen. Zudem gab es 530 ausländisc­he Arbeitslos­e, 360 Menschen sind seit über einem Jahr ohne Job oder langzeitar­beitslos. Auf dem Arbeitsmar­kt im Kreis tut sich einiges: Im November begaben sich 968 Personen neu auf die Suche nach einer Arbeitsste­lle, 100 mehr als im Oktober. 953 Menschen konnten ihre Arbeitslos­igkeit beenden.

Auch in der Region Donau-Iller ist die Zahl der Arbeitslos­en im November weiter zurückgega­ngen. Die Arbeitslos­enquote sank um 0,1 Punkte auf 2,5 Prozent.

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FOTO: DPA Die Agenturen für Arbeit in der Region melden sehr gute Zahlen vom Arbeitsmar­kt.

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