Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zu riskant überholt
22-Jähriger wird zwischen Machtolsheim und Merklingen schwerst verletzt.
LAICHINGEN (sz/rau) - Zu einem schweren Verkehrsunfall ist es am Samstagmorgen auf der Landstraße zwischen Machtolsheim und Merklingen gekommen. Ein 22-Jähriger hatte ein vor ihm fahrendes Auto überholt, welches wegen eines entgegenkommenden Rettungswagens bremste. Der 22-Jähriger prallte gegen ein anderes Auto und erlitt dabei lebensgefährliche Verletzungen.
Der Unfall ereignete sich gegen 8.30 Uhr. Eine Autofahrerin war auf der L1230 aus Richtung Machtolsheim in Richtung Merklingen unterwegs. In einiger Entfernung vor ihr erkannte sie einen ihr entgegenkommenden Rettungswagen mit Sondersignal. Deshalb verzögerte sie ihre Geschwindigkeit, so die Polizei, und fuhr näher an den rechten Fahrbahnrand heran. Dies wollte ein 22-Jähriger, der mit seinem Golf hinter der Frau fuhr, wohl nutzen, um zu überholen. Der junge Mann scherte nach links auf die Gegenfahrbahn aus.
Durch „sein Fahrverhalten“, so die Polizei, geriet der Golf aber ins Schleudern und prallte mit der Beifahrerseite frontal gegen einen entgegenkommenden Opel Corsa. Dieser fuhr unmittelbar vor dem Rettungswagen.
Der Fahrer des Golfs wurde in seinem Auto eingeklemmt und musste durch die Feuerwehr geborgen werden. Er wurde aufgrund seiner lebensgefährlichen Verletzungen mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik geflogen. Der 52-jährige Fahrer des Opel wurde ebenfalls stationär in einer Klinik aufgenommen.
Neben Polizei und Feuerwehr waren zwei Rettungswagen im Einsatz, vom ASB Merklingen und einer der Johanniter Reichenbach. Sowie vom Bundeswehrkrankenhaus der Rettungshubschrauber Christoph 22.
Die Laichinger Feuerwehr teilt mit, dass sich die Rettung des eingeklemmten 22-Jährigen als „äußerst komplex“herausstellte. Grund: Sein Golf war stark deformiert und stand nahe der Leitplanke. Um überhaupt arbeiten zu können, musste zuerst das zweite unfallbeteiligte Fahrzeug bei Seite geschoben werden. Nach zirka 20 Minuten sei der Patient befreit gewesen. Die Straße war während der Rettungs- und Bergungsmaßnahmen voll gesperrt.
An beiden Autos entstand Sachschaden in Höhe von je 5000 Euro. Die Besatzung des Rettungswagens, der sich schon vor Ort befand, übernahm die Erstversorgung der Verletzten. Sein ursprünglicher Auftrag in Laichingen, zu dem er unterwegs war, wurde durch einen neu alarmierten Rettungswagen aus Blaubeuren übernommen.
Zunächst hatte die Agentur dpa am Samstag fälschlicherweise mitgeteilt, der 22-Jährige sei dem Rettungswagen beim Überholen hinterhergefahren. Der junge Mann kam dem Sanka aber wie beschrieben entgegen.