Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Besondere Auszeichnu­ng für besondere Helferin

Elsbeth Schacher erhält neben Bundesverd­ienstkreuz auch den Ehrenring Rottenacke­rs

- Von Eileen Kircheis

ROTTENACKE­R - Mit nur 23 anderen ehrenamtli­ch Engagierte­n ist Elsbeth Schacher aus Rottenacke­r die Ehre zuteil geworden, das Bundesverd­ienstkreuz aus den Händen des Bundespräs­identen Frank-Walter Steinmeier entgegenzu­nehmen. Weil auch die Gemeinde und Bürgermeis­ter Karl Hauler wissen, wie einzigarti­g das Engagement der 65-Jährigen ist, hat diese am Freitag bei einer Feier ihr zu Ehren zudem den Ehrenring der Gemeinde Rottenacke­r erhalten.

Rund 65 Gäste waren am Freitag in Rosis Dorfwirtsc­haft gekommen, um mit Elsbeth Schacher ihre Auszeichnu­ng mit dem Bundesverd­ienstorden am Bande zu feiern. Unter den Gästen waren neben der CDU-Bundestags­abgeordnet­en Ronja Kemmer auch Andreas Blersch, persönlich­er Referent des Landrats Heiner Scheffold, und Otto Frei, langjährig­er Vorsitzend­er des Diakonieve­rbandes Ulm/AlbDonau auch zahlreiche Freunde, Kollegen und Wegbegleit­er Elsbeth Schachers sowie Vertreter der Gemeinde und des Gemeindera­tes.

Gemeinsam mit Bürgermeis­ter Karl Hauler, dessen Ehefrau Anita und ihrem Sohn war Elsbeth Schacher vergangene­n Sonntag nach Berlin gereist, um die Auszeichnu­ng am Montag, dem Tag des Ehrenamtes, in Empfang zu nehmen. Aufgeregt sei sie gewesen, berichtet die Rottenacke­rin, die ungern im Mittelpunk­t steht. Etwa vier Stunden habe die Feier im Schloss Bellevue gedauert, bei der neben ihr auch noch 23 andere Ehrenamtli­che geehrt wurden. „Es ist etwas ganz besonderes, das Bundesverd­ienstkreuz vom Bundespräs­identen persönlich zu erhalten“, weiß Andreas Blersch, der maßgeblich am Antrag für die Auszeichnu­ng mit beteiligt war. Im Alb-Donau-Kreis erhielten etwa drei Menschen jährlich den Orden. „Aber nach Berlin werden davon nur die ganz Besonderen eingeladen“, erklärt der Referent des Landrats.

Dass die Gemeinde mit der Unterstütz­ung zahlreiche­r Befürworte­r Elsbeth Schacher für die Auszeichnu­ng vorgeschla­gen hat, das hat der Bürgermeis­ter vor der jetzt Geehrten bis zum Schluss verheimlic­ht. „Sonst hätte sie es gleich abgelehnt“, sagte Karl Hauler am Freitag. Nachdem ihr bereits im September fälschlich­er Weise die Benachrich­tigung eines anderen Auszuzeich­nenden zugeschick­t wurde, erfuhr Elsbeth Schacher letztlich Mitte Oktober, dass sie selbst auch das Bundesverd­ienstkreuz erhalten wird. Die bescheiden­e Frau habe gleich betont, dass sie das eigentlich gar nicht wolle, dennoch ging es vergangene Woche nach Berlin. Wie ungern die 65-Jährige im Zentrum der Aufmerksam­keit steht, habe sich gezeigt, als das ZDF bei ihr anrief, um sie ins Morgenmaga­zin einzuladen. „Da hat sie dankend abgelehnt, schließlic­h gäbe es noch 23 andere zur Auswahl“, verriet der Bürgermeis­ter.

Als Mutter und gute Seele von Rottenacke­r werde Elsbeth Schacher bezeichnet, sagte Hauler. Und dass sie diesen Titel mehr als verdient, zeigt die unglaublic­h lange Liste an Ehrenämter­n, die sie innehat. Seit 1990 leitet Elsbeth Schacher die Krankenpfl­egestation der Gemeinde. Tag und Nacht stehe sie hier bereit, um Menschen in Not zu helfen. Zudem organisier­t sie die Nachbarsch­aftshilfe und Betreuung für Demenzkran­ke. Darüber hinaus leitet sie die Flüchtling­sund Obdachlose­nbetreuung im Ort. Schon seit 1989 arbeitet sie in der Hospizarbe­it mit und ist Mit-Initiatori­n des Diakonie-Café in Rottenacke­r, in dem sie immer noch jeden Mittwoch und Donnerstag mithilft. Zudem ist sie als Familienbe­sucherin für die Gemeinde im Einsatz.

„Dieses Engagement ist für unsere Gemeinde unersetzli­ch“, betonte Hauler. Zum Dank verlieh er Elsbeth Schacher am Freitag den Ehrenring der Gemeinde. „Das ist nun aber die letzte Auszeichnu­ng der Gemeinde, die möglich ist“, sagte der Bürgermeis­ter. Worauf die Geehrte mit einem erleichter­ten „Gott sei Dank“reagierte.

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FOTO: SZ Elsbeth Schacher erhält von Rottenacke­rs Bürgermeis­ter Karl Hauler als besondere Auszeichnu­ng den Ehrenring der Gemeinde.

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