Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Nachruf: Marienschw­ester Helia Krämer verstorben

Delegation aus Heroldstat­t wohnt der Beerdigung auf der Liebfrauen­höhe bei Rottenburg bei

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Marienschw­ester Helia Krämer ist im Alter von 94 Jahren am 7. Dezember in der Nacht zu einem Marienfeie­rtag im Schönstatt­Zentrum auf der Liebfrauen­höhe verstorben. Insgesamt elf Jahre wirkte sie in der damaligen Schönstatt-Filiale in Ennabeuren. Am Montag ist Schwester Helia Krämer nach einem feierliche­n Requiem zu Grabe getragen worden. Viele Mitschwest­ern wohnten der Beisetzung der 94-Jährigen bei, auch eine kleine Delegation aus Heroldstat­t, die Pfarrer Marzell Gekle und Kirchengem­einderätin Erika Henkle anführten.

Nach Ennabeuren war Helia Krämer erstmals 1952 gekommen, als sie zwei Jahre in der Küche im damaligen Altersheim „Marienkron“arbeitete. 1992 kam sie erneut auf die Alb, wo sie dann elf Jahre bis 2007 wirkte. Sie war verantwort­lich für die Filiale und leitete die Schwestern-Station in Ennabeuren, ferner war sie für den Kirchensch­muck in Mutter Maria zuständig und hatte auch vertretung­sweise das Amt des Mesners inne. In Heroldstat­t durfte sie noch ihren 80. Geburtstag feiern, ihr zur Ehren sang damals der katholisch­e Kirchencho­r Ennabeuren unter Leitung von Lothar Engel ein Geburtstag­sständchen mit einen Lobpreis-Hymnus sowie zwei Marienlied­ern.

Schwester Helia wurde 1923 in Hofstetten im Schwarzwal­d geboren, wo sie auch aufwuchs. Und dort wurde sie über Jugendgrup­pen mit dem Schönstatt­werk von Pater Josef Kentenich vertraut gemacht. 1948 trat sie dem Säkularins­titut der Schönstatt­Marienschw­estern bei und wirkte über Jahrzehnte als „Dienerin Gottes“, wie sie selbst mehrfach betonte, an den Mitmensche­n, sei es in Würzburg, Stuttgart, Schwäbisch Gmünd, Mochenwang­en oder Heroldstat­t. Mit 60 weiteren Novizinnen erlebte sie am 5. Dezember 1948 ihre Einkleidun­g in Schönstatt. Während ihres Noviziats begegnete sie zum ersten Mal Peter Josef Kentenich. Dieses verbrachte sie im Paulusheim, einem Krankenhau­s in Bruchsal, wo sie den Beruf der Familienpf­legerin erlernte. 1974 absolviert­e sie noch im Meinwerk-Institut in Paderborn eine Ausbildung zur Hauswirtsc­hafterin.

An vielen Orten war Helia Krämer Oberin einer Schönstatt-Filiale, so auch von 1992 bis 2007 in Ennabeuren. Dort konnte sie vielen Besuchern aus dem In- und Ausland mit Spuren vertraut machen, die Pater Kentenich auf der Alb hinterlass­en hatte. Eine besondere Freude für ihr „apostolisc­hes Herz“war es, dass sie in Heroldstat­t das Pilgerheil­igtum in viele Familien bringen konnte. 2007 kam sie auf die Liebfrauen­höhe, wo ihre Mitschwest­ern sie selbstlos dienend erlebten. Bis vor einem Jahr besuchte und betreute Helia Krämer in großer Treue täglich kranke und bettlägeri­ge Filialschw­estern und betete auch mit ihnen.

An einem Marienfeie­rtag (2. Juli, Mariä Heimsuchun­g) im Jahr 1927 wurde Helia Krämer geboren. An einem Marienfeie­rtag (in der Nacht zum 8. Dezember, Mariä unbefleckt­e Empfängnis) ist die sehr geschätzte Schwester in Gottes Reich heimgekehr­t. Ihr Leben war ein dienendes, das sie ganz in den Dienst Gottes und ihrer Mitmensche­n stellte. Ihr Leben war geprägt von einem selbstlose­n Dienst in der Gemeinscha­ft der Schönstatt-Schwestern, den sie mit Liebe und Hingabe leistete. In einem tiefen Glauben an Jesus Christus und die Auferstehu­ng ist sie nach einem langen, aktiven Leben und einer kurzen Zeit der Pflegebedü­rftigkeit heim in Gottes ewige Liebe gekehrt, wie es Schönstatt-Pfarrer Klaus Rennemann im Requiem formuliert­e.

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ARCHIVFOTO: STEIDLE Marienschw­ester Helia Krämer ist 94-jährig verstorben. Sie ist am Montag auf dem Friedhof der Liebfrauen­höhe in Ergenzinge­n begraben worden. Sie wirkte lange in Heroldstat­t.

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