Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Einfach Programmie­ren lernen im Netz

Für viele Onlinekurs­e ist kaum Vorwissen nötig – Englischke­nntnisse sind aber sinnvoll

- Von Pauline Sickmann

OLDENBURG (dpa/tmn) – Programmie­ren kann kinderleic­ht sein. Mit Angeboten im Internet lernt man zeitlich flexibel. Interessie­rte müssen sich lediglich entscheide­n, an welchem Programm sie arbeiten wollen. Außerdem müssen sie eventuell eine Programmie­rsprache lernen. Außer grundlegen­den Computerke­nntnissen ist dazu kaum Vorwissen nötig.

Für einen spielerisc­hen Einstieg empfiehlt Ira Diethelm von der Universitä­t Oldenburg die Seite code.org. „Mit kleinen Logikrätse­ln und Programmie­rspielen werden hier Kinder ab vier Jahren an das Programmie­ren herangefüh­rt“, sagt die Professori­n für Didaktik der Informatik. Statt einen richtigen Code zu schreiben, lernen die Kinder, in kleinen Spielen vorprogram­mierte Blöcke nach dem Baukastenp­rinzip zusammenzu­setzen. Sogar Erwachsene könnten dabei etwas lernen, sagt Diethelm. Jeder kann sich beispielsw­eise den dahinterst­eckendenCo­de anschauen. „So entwickelt man ein erstes Verständni­s dafür, wie Programmie­ren funktionie­rt.“

Wer eine profession­elle Programmie­rsprache lernen möchte, sollte sich vorher sein konkretes Ziel überlegen: „Jede Sprache ist für einen bestimmten Zweck entwickelt worden“, erklärt Diethelm. Wer zum Beispiel lernen möchte, wie man eine Webseite programmie­rt, ist mit Javascript gut bedient. Ansonsten eignet sich für Einsteiger auch Python als Programmie­rsprache.

Online gibt es neben Foren, in denen Lernende sich untereinan­der austausche­n können, auch Kurse. Dort bringen Profis Informatik-Neulingen das Programmie­ren in Videos oder interaktiv­en Workshops bei.

Erstmal gratis testen

Diethelm rät in jedem Fall, zunächst die vielen kostenlose­n Angebote auszuprobi­eren. Dazu gehört die Seite „W3Schools“. Dort werden HTML, CSS, Javascript, PHP und andere Sprachen mit vielen Beispielen und gut strukturie­rt erklärt. In einem browserint­egrierten Editor kann man das Gelernte ausprobier­en. Eine der bekanntest­en Plattforme­n ist „Codeacadem­y“. Nach der kostenlose­n Anmeldung stehen Nutzern englischsp­rachige Workshops für HTML und CSS, Python, Javascript, Ruby und weitere Sprachen zur Verfügung. Viele interaktiv­e Kurse sind kostenlos. Für 19,99 US-Dollar gibt es individuel­le Coachings und extra Einheiten dazu. Auf „Codeavenge­rs“gibt es Lehrgänge, die besonders anschaulic­h vermittelt werden. Wer beispielsw­eise den HTML-Kurs ausprobier­t, programmie­rt Schritt für Schritt eine kleine Postkarte. Allerdings ist „Codeavenge­rs“ebenfalls englischsp­rachig. Die Testversio­n ist sieben Tage kostenlos, die Vollversio­n kostet 29 US-Dollar monatlich.

Deutschspr­achige Kurse gibt es bei „Udemy“. Neben einigen kostenlose­n Angeboten zahlen Nutzer hier nicht monatlich, sondern für einzelne Kurse. Grundlagen­kurse kosten um die 30 Euro.

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FOTO: CARSTEN HÜTTERMANN Informatik­Professori­n Ira Diethelm.

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