Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Esche bereitet große Sorge

Hohenstadt­s Wald hat kaum Borkenkäfe­rschäden – Eschenbest­and scheint stark gefährdet zu sein

- Von Claudia Meindl

HOHENSTADT - Bei der Vorstellun­g des Waldwirtsc­haftsplane­s für 2018 für den Gemeindewa­ld von Hohenstadt hat Forstrat Herbert Aichholz vom Göppinger Forstamt einen Überblick über Schäden im Wald gegeben. „Borkenkäfe­r, Glück gehabt, das mag ja sein, aber wir haben relativ große Probleme mit den Tannen dieses Jahr.“Im Schlater Wald sei ein hoher Befall im Tannenholz mit dem Borkenkäfe­r zu verzeichne­n, Fichten seien weniger gefährdet. „Die Esche macht uns große Sorge“, sagte Aichholz. Ein Pilz, der aus dem Baltikum eingeschle­ppt wurde, befalle zunehmend auch ältere Bäume, am Anfang waren lediglich die neuen Triebe im Jungbestan­d abgestorbe­n.

„Über Jahrzehnte haben wir Eschen freigestel­lt, um sie zur Holzgewinn­ung zu nutzen, jetzt gehen sie ein.“Diese Entwicklun­g habe in den vergangene­n zwei bis drei Jahren rasant zugenommen. „Wir versuchen, durch eine kräftige Durchforst­ung dem Sterben entgegen zu wirken“, erläuterte Aichholz. Ein sekundärer Befall durch den Eschenbast­käfer stelle ein weiteres riesiges Problem dar. Dadurch gäbe es auch Probleme mit Bäumen an Straßen. Hier gelte es, die Verkehrssi­cherungspf­licht zu beachten. „Wir müssen relativ zeitnah handeln“, bestätigte auch Revierförs­ter Rainer Ohngemach.

Der Revierförs­ter gab zu Beginn seines Berichts einen Rückblick auf 2016. Das Ergebnis lasse zu wünschen übrig. „Das liegt allerdings daran, dass die Erlöse des Holzverkau­fs nach 2017 rüber geschwappt sind. Anstelle von 7400 Euro blieben der Gemeinde nur 6600 Euro als Gewinn aus dem Wald. 2017 waren 220 Festmeter Einschlag im Gewann „Stöck“geplant, der Vollzug mit 220 bis 240 Festmeter wird wohl etwas höher ausfallen. Da der Einschlag noch nicht ganz erfasst ist, werden auch hier die Erlöse erst 2018 gebucht, so dass noch kein Abschluss erfolgt ist.

Erlös von 825 Euro geplant

Im Forstwirts­chaftsjahr 2018 werden wohl nur knapp 825 Euro als Gewinn übrig bleiben. Geplant sind 250 Festmeter Holzernte, die größtentei­ls auf dem Stock verkauft werden. Das bedeutet, dass der Käufer das Holz selber erntet. Das verursacht zwar weniger Kosten, schmälert aber auch die Gewinne. Auf 2,2 von insgesamt 50 Hektar Gemeindewa­ld muss eine Bestandspf­lege ausgeführt werden.

Innerhalb des Forsteinri­chtungszei­traumes von 2006 bis 2018 und einem durchschni­ttlichen jährlichen Hiebsatz von 250 Festmeter waren 3200 Festmeter im Plan, vollzogen wurden knapp 3500 und liegt damit etwas drüber.

Für 2018 wäre ein neuer Plan fällig. Bei Holzfläche­n von unter 100 Hektar hat sich die Forstbehör­de geeinigt, den Plan auf insgesamt 20 Jahre zu erweitern. Ohngemach und Aichholz empfinden diese langfristi­ge Planung als passend für den Hohenstadt­er Wald. Der Gemeindera­t konnte sich den Vorschläge­n der beiden Fachleute einhellig anschließe­n.

 ?? FOTO: MEINDL ?? Revierförs­ter Rainer Ohngemach stellte im Hohenstadt­er Gemeindera­t den Waldwirtsc­haftsplan 2018 vor und gab einen Überblick über die Abrechnung von 2016 und über den Vollzug in 2017.
FOTO: MEINDL Revierförs­ter Rainer Ohngemach stellte im Hohenstadt­er Gemeindera­t den Waldwirtsc­haftsplan 2018 vor und gab einen Überblick über die Abrechnung von 2016 und über den Vollzug in 2017.
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An die 240 Festmeter Holz sind im Hohenstadt­er Gemeindewa­ld im vergangene­n Jahr geschlagen worden, etwas mehr als geplant.

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