Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Esche bereitet große Sorge
Hohenstadts Wald hat kaum Borkenkäferschäden – Eschenbestand scheint stark gefährdet zu sein
HOHENSTADT - Bei der Vorstellung des Waldwirtschaftsplanes für 2018 für den Gemeindewald von Hohenstadt hat Forstrat Herbert Aichholz vom Göppinger Forstamt einen Überblick über Schäden im Wald gegeben. „Borkenkäfer, Glück gehabt, das mag ja sein, aber wir haben relativ große Probleme mit den Tannen dieses Jahr.“Im Schlater Wald sei ein hoher Befall im Tannenholz mit dem Borkenkäfer zu verzeichnen, Fichten seien weniger gefährdet. „Die Esche macht uns große Sorge“, sagte Aichholz. Ein Pilz, der aus dem Baltikum eingeschleppt wurde, befalle zunehmend auch ältere Bäume, am Anfang waren lediglich die neuen Triebe im Jungbestand abgestorben.
„Über Jahrzehnte haben wir Eschen freigestellt, um sie zur Holzgewinnung zu nutzen, jetzt gehen sie ein.“Diese Entwicklung habe in den vergangenen zwei bis drei Jahren rasant zugenommen. „Wir versuchen, durch eine kräftige Durchforstung dem Sterben entgegen zu wirken“, erläuterte Aichholz. Ein sekundärer Befall durch den Eschenbastkäfer stelle ein weiteres riesiges Problem dar. Dadurch gäbe es auch Probleme mit Bäumen an Straßen. Hier gelte es, die Verkehrssicherungspflicht zu beachten. „Wir müssen relativ zeitnah handeln“, bestätigte auch Revierförster Rainer Ohngemach.
Der Revierförster gab zu Beginn seines Berichts einen Rückblick auf 2016. Das Ergebnis lasse zu wünschen übrig. „Das liegt allerdings daran, dass die Erlöse des Holzverkaufs nach 2017 rüber geschwappt sind. Anstelle von 7400 Euro blieben der Gemeinde nur 6600 Euro als Gewinn aus dem Wald. 2017 waren 220 Festmeter Einschlag im Gewann „Stöck“geplant, der Vollzug mit 220 bis 240 Festmeter wird wohl etwas höher ausfallen. Da der Einschlag noch nicht ganz erfasst ist, werden auch hier die Erlöse erst 2018 gebucht, so dass noch kein Abschluss erfolgt ist.
Erlös von 825 Euro geplant
Im Forstwirtschaftsjahr 2018 werden wohl nur knapp 825 Euro als Gewinn übrig bleiben. Geplant sind 250 Festmeter Holzernte, die größtenteils auf dem Stock verkauft werden. Das bedeutet, dass der Käufer das Holz selber erntet. Das verursacht zwar weniger Kosten, schmälert aber auch die Gewinne. Auf 2,2 von insgesamt 50 Hektar Gemeindewald muss eine Bestandspflege ausgeführt werden.
Innerhalb des Forsteinrichtungszeitraumes von 2006 bis 2018 und einem durchschnittlichen jährlichen Hiebsatz von 250 Festmeter waren 3200 Festmeter im Plan, vollzogen wurden knapp 3500 und liegt damit etwas drüber.
Für 2018 wäre ein neuer Plan fällig. Bei Holzflächen von unter 100 Hektar hat sich die Forstbehörde geeinigt, den Plan auf insgesamt 20 Jahre zu erweitern. Ohngemach und Aichholz empfinden diese langfristige Planung als passend für den Hohenstadter Wald. Der Gemeinderat konnte sich den Vorschlägen der beiden Fachleute einhellig anschließen.