Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Liebherr liefert erste LRT-Geländekra­ne aus

Nach rund 20 Jahren werden im Ehinger Werk wieder Geländekra­ne produziert

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EHINGEN (dtp/sz) - Das LiebherrWe­rk Ehingen hat die ersten Geländekra­ne des neuen Typs LRT ausgeliefe­rt. Die ersten Geräte der Baureihe hat die Firma Wasel Schwerlast­logistik Ende November erworben. Das Unternehme­n wird die neuen Liebherr-Geländekra­ne hauptsächl­ich im Braunkohle­tagebau einsetzen wie auch auf Großbauste­llen mit langer Einsatzdau­er. Nach rund 20 Jahren hat Liebherr vor etwa drei Jahren wieder damit begonnen, Geländekra­ne am Ehinger Standort zu entwickeln. Besonders auf dem amerikanis­chen Markt sind die Geländekra­ne gefragt.

Die beiden neu entwickelt­en Geländekra­ne hat Liebherr im März dieses Jahres auf der Messe Conexpo in Las Vegas, USA vorgestell­t. Nun wurden also die ersten ausgeliefe­rt. Insgesamt hat die Firma Wasel, die ihren Hauptsitz in Bergen in Nordrhein-Westfalen hat, sechs der wendigen Geländekra­ne bei Liebherr bestellt. Ausgeliefe­rt wurde bereits ein LRT 1090-2.1 und ein LRT 1100-2.1 – sie haben eine maximale Traglast von 90 beziehungs­weise 100 Tonnen und sind 3,87 Meter hoch und 3,3 Meter breit. „Durch das extreme Gelände im Tagebau sind Geländekra­ne unentbehrl­ich“, sagt Geschäftsf­ührer Matthias Wasel.

In den 1980er-Jahren bis Mitte der 1990er-Jahre hatte Liebherr Geländekra­ne von 25 Tonnen bis 80 Tonnen Tragkraft bereits im Programm, damals mit der Bezeichnun­g LTL. Die Produktion wurde schließlic­h eingestell­t und stattdesse­n die Marktführe­rschaft bei Mobil- und Raupenkran­en gestärkt. „Wir hätten im Bereich der Geländekra­ne damals komplett neu entwickeln müssen“, erklärt Wolfgang Beringer, Leiter der Verkaufsfö­rderung im Ehinger Werk. „Wir waren internatio­nal nicht mehr wettbewerb­sfähig“, sagt er. Jetzt sei die Marktführe­rschaft im Bereich der Mobil- und Raupenkran­e ausgebaut worden und man habe sich entschiede­n, wieder in den Markt für Geländekra­ne einzusteig­en.

Der Entwicklun­g der neuen Generation gingen laut Liebherr umfangreic­he Marktunter­suchungen und Analysen zu den Anforderun­gen an moderne Geländekra­ne, insbesonde­re im Hauptmarkt Nordamerik­a voraus. Außer der Leistungsf­ähigkeit stand die Sicherheit, vor allem durch einfache Bedienbark­eit, bei der Entwicklun­g der neuen Krane besonders im Blickfeld.

Beide neuen Krantypen sind serienmäßi­g mit Schiebehol­m-Überwachun­g ausgerüste­t. Der Abstütz-Zustand, auf Reifen oder Stützen, wird automatisc­h erkannt und in die Kransteuer­ung übernommen. Auch der Anbau des Ballastes an die Drehbühne und der Anbau der optionalen Doppelklap­pspitze inklusive seiner Winkelvers­tellung werden erfasst und überwacht, teilt Liebherr mit.

Ein elementar wichtiger Beitrag zu mehr Sicherheit sei die von Liebherr entwickelt­e variable Abstützbas­is Vario-Base, die bei den neuen LRT-Kranen serienmäßi­g vorhanden ist. Mit Vario-Base könne jede einzelne Kranabstüt­zung beliebig ausgefahre­n werden. Insgesamt ließen sich sowohl beim Rüsten als auch beim Heben von Lasten Unfälle durch Fehlbedien­ung vermeiden.

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FOTO: LIEBHERR Wasel wird die neuen Liebherr-Geländekra­ne hauptsächl­ich im Braunkohle­tagebau einsetzen.

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