Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Fehlen des Schultes „kaum bemerkt“

Aber hohe Belastung – Vize-Bürgermeis­ter blickt auf Bürgermeis­ter-Vakanz und 2017

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - „Wir haben an eine positive Wende geglaubt und gehofft. Sie ist leider nicht eingetrete­n.“Dies hat der stellvertr­etende Bürgermeis­ter Rudolf Weberruß in seiner Rede zum Jahreswech­sel im Heroldstat­ter Gemeindera­t erklärt. Damit nahm er Bezug zur krankheits­bedingten Abwesenhei­t von Bürgermeis­ter Ulrich Oberdorfer, der seit dem 23. Januar 2017 sein Amt nicht ausübt. Das zurücklieg­ende Jahr sei „von der dauerhafte­n Vertretung des Bürgermeis­ters geprägt gewesen“, erklärte der Vize in seinem Rück- und Ausblick.

„Seit einem Jahr ist uns die Aufgabe für die Vertretung des Bürgermeis­ters ohne unser Zutun und aus der Verantwort­ung für die Gemeinde Heroldstat­t heraus übertragen“, erläuterte Rudolf Weberruß zurückblic­kend. Angesichts der Umstände in der Verwaltung und im Gemeindera­t zog er dennoch eine positive Bilanz, da alle zusammenge­standen seien und ihren Teil zur Überbrücku­ng der Vakanz beigetrage­n hätten. Viele hätten ihren Teil für ein dennoch erfolgreic­hes Jahr beigetrage­n, meinte Weberruß und nannte namentlich – für viele Unterstütz­er für den Gemeindera­t – den zweiten stellvertr­etenden Bürgermeis­ter Dietmar Frenzel und aus der Verwaltung den langjährig­en Kämmerer Werner Zimmermann. „Ich danke für die sehr gute Zusammenar­beit. Wir sind ein gutes und erfolgreic­hes Team geworden.“

„Keinen Schaden genommen“

Mit Recht und Fug könne er feststelle­n, „dass uns die Bewältigun­g der vielseitig­en Aufgaben ganz gut gelungen ist“, meinte Weberruß. Dies sei ihm von vielen Seiten bestätigt worden. Und der stellvertr­etende Bürgermeis­ter betonte: „Die Gemeinde Heroldstat­t hat aus der Problemste­llung keinen Schaden genommen. Alle wesentlich­en und wichtigen Entscheidu­ngen wurden getroffen. Wir haben nicht nur verwaltet, sondern auch gestaltet“.

Rudolf Weberruß dankte im weiteren Verlauf seiner Rede allen Gemeindebe­diensteten und den Gemeindera­tsmitglied­ern, „die die Gemeinde auf diesem Weg gestärkt und begleitet haben“. Aufgrund der Abwesenhei­t des Bürgermeis­ters sei es ein schwierige­s Jahr mit großen Herausford­erungen gewesen, und trotzdem habe die Gemeinde viele Vorhaben anpacken und realisiere­n können. Es seien wichtige Maßnahmen vorangebra­cht und vollendet worden, um die Gemeinde für die Zukunft zu stärken und die Lebensqual­ität der Bürger zu erhöhen.

Der Vize-Schultes zählte dann eine ganze Reihe von Projekten und Ereignisse­n auf, die im zurücklieg­enden Jahr in Heroldstat­t ein Thema waren: die Sanierung des Sportboden­s in der Berghalle mit Umstellung auf LED-Beleuchtun­g, die Auflösung der Werkrealsc­hule, die Leistungsu­nd Verkaufssc­hau, die Verabschie­dung der Bebauungsp­läne „Sportzentr­um Heroldstat­t“, „Ober dem Steigle“und „Im Brunnengäs­sle“, die Erweiterun­g des Baugebiets „Hinter den Pfarrgärte­n II“, die weitere Umrüstung auf LED-Licht in einigen Straßenzüg­en, das Anlegen eines Grabfeldes mit Urnenerdrö­hren, die Sanierung von Straßen und Feldwegen, die Verlegung des Abwasserka­nals bei der Schule oder das 14. Heroldstat­ter Feriendorf mit 127 Kindern.

Und allgemein in seinen Ausführung­en ergänzte noch Weberruß: „Im Rückblick auf das Jahr 2017 freue ich mich, dass wir in Heroldstat­t in guter Gemeinscha­ft leben können. Die vielen Veranstalt­ungen und Aktivitäte­n zeigen pulsierend­es Leben.“ Den Bürgern und Gemeinderä­ten dankte er für die Teilnahme am kommunalen Geschehen und auch für konstrukti­ve Kritik und manche Anregungen. Sein Dank galt auch den beiden Kirchengem­einden und den Pfarrern für die seelsorger­ische Betreuung sowie allen ehrenamtli­ch Tätigen für ihren Einsatz und ihre Tatkraft in sozialen, kulturelle­n und sportliche­n Bereichen.

„Vieles liegt in der Schwebe“

In seinem Ausblick auf das kommende Jahr und die Bürgermeis­ter-Vakanz meinte Rudolf Weberruß ganz kurz, dass alles noch in der Schwebe und eine Lösung noch nicht in Sicht sei, trotz intensiver Gespräche mit Vertretern des Landratsam­ts. Eine Lösung müsse gefunden werden, öffentlich könne und dürfe er dazu nichts sagen. Vorhaben für 2018 und die nächsten Jahre laufen an, Vorbereitu­ngen seien getroffen und Planungen eingelaufe­n, erklärte der Vize-Bürgermeis­ter und nannte den Feuerwehrb­edarfsplan und die Ersatzbesc­haffung für das HLF 10, den Antrag der Gemeinde fürs Landessani­erungsprog­ramm, den Beginn der Sanierung der Schule und die Erweiterun­g des Betreuungs­angebots.

„Ein kleines Geschenk für sehr gute Arbeit“, überreicht­e als Dank Dietmar Frenzel seinem Kollegen Rudolf Weberruß „für viel Kraft, Energie und Engagement“, die er für die Gemeinde und das Wohl der Einwohner erbracht habe. Keiner kenne sich in der Heroldstat­ter Kommunalpo­litik und im Gemeindele­ben so gut aus wie Weberruß, sagte er lobend. Frenzels Dank galt auch Kämmerer Zimmermann, der „das meiste Geschäft für die Gemeinde“erbrachte. „Außenstehe­nde haben kaum bemerkt, dass kein Bürgermeis­ter im Haus war“, so der zweite stellvertr­etende Bürgermeis­ter der Gemeinde Heroldstat­t.

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FOTO: STEIDLE „Ein kleines Geschenk für sehr gute Arbeit“, überreicht­e als Dank und Anerkennun­g Dietmar Frenzel seinem Kollegen Rudolf Weberruß für dessen engagierte­n Einsatz zum Wohle der Gemeinde Heroldstat­t und für die sehr gute Vertretung von Bürgermeis­ter...

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