Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Ulmer gehen zu Boden

Basketball: Nach Eurocup-Aus bleibt die Bundesliga – Morgen wird ein Meilenstei­n gefeiert

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ULM (pim) - Es war wie in einigen anderen Eurocup-Spielen zuvor: Ratiopharm Ulm hat am Dienstag in Sankt Petersburg eigentlich nicht schlecht gespielt. Aber halt doch einige Schwächen gezeigt, die der Gegner dankbar zum Sieg genutzt hat. Am augenfälli­gsten war in der russischen Fünfmillio­nen-Metropole die miserable Ausbeute des Bundesligi­sten an der Freiwurfli­nie. Nur 17 Treffer bei 29 Versuchen, das ergibt eine schlechte Quote von nicht einmal 60 Prozent. Die geht in erster Linie auf das Konto von Jerrelle Benimon, der nur einen seiner sieben Würfe traf. Das ist sogar für einen Spieler indiskutab­el, der Freiwürfe generell nicht besonders mag.

Auf der anderen Seite hat Benimon 15 Punkte erzielt, sogar 16 waren es für Isaac Fotu und 13 für Luke Harangody. Auf die langen Ulmer war also in der Offensive Verlass, dagegen kam von den kleineren Teamkolleg­en wenig: Je zwei Pünktchen von Per Günther, Ismet Akpinar und Trey Lewis, dazu fünf von Toure Murry bei einer allerdings schlechten Trefferquo­te. Zum Vergleich: Am Samstag zuvor waren es für Günther in der Bundesliga noch 22 Punkte gewesen. Die Mannschaft von Sankt Petersburg bedankte sich unter anderem mit elf Dreiern und besiegelte mit dem 90:78-Sieg das Vorrunden-Aus des Bundesligi­sten im internatio­nalen Wettbewerb. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath stellte fest: „Das war ein Spiel der vergebenen Chancen.“

Erstmals in seiner Amtszeit hat Ulm damit die zweite Runde nicht erreicht und es bleibt das Gefühl, dass mehr möglich gewesen wäre. Ein wirklicher Überfliege­r ist in der nach wie vor engen Vorrundeng­ruppe D nicht zu erkennen. Aber wer wie die Ulmer alle seine fünf Auswärtssp­iele verliert, der scheidet eben mit hoher Wahrschein­lichkeit aus.

Ein einziges und bedeutungs­loses Spiel steht nun im Eurocup noch am kommenden Mittwoch gegen die Italiener aus Trient auf dem Programm. Die Ulmer können sich aber eigentlich schon jetzt auf die Pokalendru­nde in eigener Halle und natürlich auf die Bundesliga konzentrie­ren. Die Fans interessie­ren sich sowieso in erster Linie für die nationalen Wettbewerb­e. Der beste Beweis: Beim Heimspiel gegen Erfurt am morgigen Freitag (19 Uhr) wird die Ratiopharm-Arena zum 132. Mal nacheinand­er in der Bundesliga ausverkauf­t sein. Die Basketball­er erwarten an diesem Abend den einmillion­sten Besucher und der wird mit einem Gutschein für ein Wellness-Wochenende im Wert von 1500 Euro beschenkt. Zu allen Veranstalt­ungen seit der Eröffnung vor fast genau sechs Jahren kamen übrigens 1,93 Millionen Menschen in die Ratiopharm-Arena. Mehr als die Hälfte von denen wollten also Basketball schauen.

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FOTO: VIKTORIA LAMZINA Ganz kamen die Ulmer an Sankt Petersburg nicht heran. Hier setzt sich Drew Gordon gegen Jerrelle Benimon durch.

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