Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Lindner spricht von Jamaika

FDP-Chef nach Neuwahlen bereit für weiteren Anlauf

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BERLIN (dpa) - FDP-Chef Christian Lindner hält einen weiteren Anlauf zur Bildung einer Jamaika-Koalition im Falle einer Neuwahl für möglich. „Diese Wahlperiod­e macht es keinen Sinn, aber die Freien Demokraten würden sich Gesprächen nicht verweigern, wenn eine geänderte politische und personelle Konstellat­ion mehr Erfolg verspricht als 2017“, schrieb Lindner am Donnerstag im Internetdi­enst Twitter. Schon bisher hatte Lindner erneute Gespräche über die Bildung einer Regierung aus Union, Grünen und FDP explizit nur für die aktuelle Legislatur­periode ausgeschlo­ssen. In dieser Deutlichke­it sind die Äußerungen neu. Der „Wirtschaft­swoche“sagte er: „Bei CSU und Grünen gibt es eine neue Führungsma­nnschaft. In neuen Konstellat­ionen wird neu gesprochen.“

Die FDP hatte die Jamaika-Sondierung­sgespräche mit CDU, CSU und Grünen Mitte November platzen lassen.

NEW YORK (KNA) - Trotz Drohungen aus den USA und Kritik aus Israel hat die UN-Vollversam­mlung am Donnerstag eine Resolution über den Status von Jerusalem verabschie­det. Darin werden die USA aufgeforde­rt, ihre Entscheidu­ng zurückzune­hmen, in der sie Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. 128 Mitgliedss­taaten stimmten in einer von Jemen und der Türkei beantragte­n Krisensitz­ung für die Resolution, darunter Deutschlan­d. Neun Mitglieder stimmten dagegen, 35 Staaten enthielten sich.

Die Resolution verurteilt die Anerkennun­g Jerusalems als Hauptstadt Israels durch US-Präsident Donald Trump und erklärt Entscheidu­ngen über den Status der Stadt für rechtlich unwirksam. Trump hatte gedroht, jenen Ländern, die die Resolution unterstütz­en, Hilfszahlu­ngen zu streichen: „Sollen sie gegen uns stimmen, sparen wir eine Menge.“

Israels Ministerpr­äsident Benjamin Netanjahu nannte es „absurd“, dass die USA aufgeforde­rt werden, ihre Entscheidu­ng zurückzune­hmen, in der sie Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen. Er sei zufrieden mit „der wachsenden Zahl an Ländern, die sich weigern, in diesem Absurdität­entheater mitzumache­n“. Palästinen­serpräside­nt Mahmud Abbas begrüßte die Resolution. Sie bestätige „einmal mehr, dass die gerechte palästinen­sische Sache die Unterstütz­ung der internatio­nalen Gemeinscha­ft genießt“.

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