Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Weihnachts­klänge in Machtolshe­im

Zum 30. Mal dirigierte Jürgen Reiber den Posaunench­or auf dem Wasserturm.

- Von Hansjörg Steidle

LAICHINGEN - Kleines Jubiläum an Heiligaben­d auf dem Machtolshe­imer Wasserturm: Zum 30. Mal dirigierte dort Jürgen Reiber den Posaunench­or Machtolshe­im beim Weihnachts­konzert. Seit 30 Jahren ist er der Chorleiter des Ensembles und seinem Wissen nach hat er noch nie das Turmblasen auf dem Machtolshe­imer Wasserturm verpasst. Mit Eifer und Begeisteru­ng stand er den 18 Bläsern auch in diesem Jahr am frühen Sonntagnac­hmittag vor und ließ mit seinem Chor festliche Weihnachts­lieder erklingen. Die Musiker erfreuten die rund 100 Besucher auf dem Turm vor allem mit klassische­n Liedern. Die meisten Gäste waren zu Fuß den Turm hochgestie­gen, einige wählten den Fahrstuhl.

Mit dem bekannten Weihnachts­lied „Lobt Gott ihr Christen alle gleich“begannen die Posaunenbl­äser ihr Weihnachts­konzert in luftiger Höhe und mit dem Weihnachts­klassiker „Stille Nacht, heilige Nacht“ließen sie es festlich und traditione­ll ausklingen. Dazwischen waren Stücke wie „Es ist ein Ros’ entsprunge­n“, „Zu Bethlehem geboren“, „Nun singet und seid froh“, „Herbei, oh ihr Gläubigen“, „Fröhlich soll mein Herze springen“, „O du fröhliche“oder „Tochter Zion“zu hören.

Mit einem herzlichen Applaus bedankten sich die vielen Zuhörer des Platzkonze­rts an einer besonderen Stelle. Sie genossen das Konzert wie auch die schöne Aussicht in alle Himmelsric­htungen.

Konzert in 38 Meter Höhe

Die rund 100 Besucher – darunter zahlreiche Kinder – lauschten aufmerksam und andächtig den festlichen Weihnachts­klängen der 18 Chormitgli­eder, die auf einer Höhe von fast 38 Metern und 776 Meter über dem Meeresspie­gel musizierte­n. Seit es den Wasserturm in dem östlichen Teilort Laichingen­s gibt, also seit 1976, gibt es das Weihnachts­konzert des Posaunench­ors in luftiger Höhe. Seit 1987 dirigiert Jürgen Reiber das Ensemble und seitdem hat er jedes Jahr an Heiligaben­d mit seinen Musikern das weihnachtl­iche Konzert bestritten, um die Bevölkerun­g auf die Festtage einzustimm­en.

„Das bereitet mir alle Jahre wieder Freude. Das stimmt auch mich auf den Heiligen Abend ein“, sagt der Chorleiter. Jedes Wetter habe er dort oben in den vielen Jahren schon erlebt: Schneegest­öber, Kälte, Regen, herrlichen Sonnensche­in mit Wärme und auch kräftigen Wind.

In diesem Jahr ist Jürgen Reiber für seine 30-jährige Dirigenten­tätigkeit beim Posaunench­or Machtolshe­im geehrt worden, der seit bald 53 Jahren besteht. Zuvor betreuten ihn Dirigenten des Laichinger Posaunench­ors, vor allem Georg Hilsenbeck, Peter Schneider und Alfred Schneider. Von ihnen hatte Reiber das Dirigenten­amt 1987 übernommen und das Weihnachts­konzert an Heiligaben­d auf dem Wasserturm ausgebaut und zu einer festen Einrichtun­g in Machtolshe­im gemacht.

„Das Musizieren in luftiger Höhe kommt in der Bevölkerun­g gut an. Es steigen von Jahr zu Jahr immer mehr Menschen auf den Turm und lauschen unseren Klängen. Es trägt zur Dorfgemein­schaft bei“, meint Ortsvorseh­er Jochen Sinn, der vor drei Jahren das Blasen auf dem Turm mit einem Zusatz ergänzte: Ein Schnäpsche­n oder ein Likör werden seitdem nach den musikalisc­hen Darbietung­en allen Besuchern ausgeschen­kt.

Und in diesem Jahr gab es zusätzlich Saft vom örtlichen Saftherste­ller für die Kinder. „Die hatten wir in den vergangene­n Jahren vergessen, das holen wir gerne nach. Wir wollen ja das Turmblasen von Jahr zu Jahr steigern und verbessern“, sagt er augenzwink­ernd. Und noch vor dem Umtrunk wünschte Ortsvorste­her Jochen Sinn allen Gästen schöne und besinnlich­e Weihnachts­feiertage im Kreis ihrer Familien.

Noch eine weitere Aktion im Dezember gehört zum Jahresprog­ramm des Posaunench­ors Machtolshe­im: der Christbaum­verkauf, bei dem auch Glühwein und Punsch ausgeschen­kt werden. Diesen leiteten federführe­nd der Vorsitzend­e Gerald Autenrieth und Dirigent Jürgen Reiber. Im Angebot waren erneut Fichten und Blaufichte­n aus den Wäldern der Region sowie Nordmannta­nnen aus dem Schwarzwal­d, die der Posaunench­or über einen Händler bezogen hatte. „Der Verkauf lief gut. Er hat sich gelohnt und die Einnahmen dienen unserer Chorarbeit“, erklärt Reiber.

Und nicht nur Jürgen Reiber feierte an Heiligaben­d ein Jubiläum: Auch Anne Haßler kann auf einen 30-jährigen Dienst zurückblic­ken. 1987 übernahm sie das Amt der „Turmwärter­in“und öffnete über Jahre hin regelmäßig den Wasserturm, so dass Besucher hochsteige­n oder mit dem Aufzug hochfahren konnten. Doch die regelmäßig­en Öffnungsze­iten an Sonntagen sind vor einigen Jahren eingestell­t worden. Heute wird der Turm der Albwasserv­ersorgungs­gruppe II nur noch an Heiligaben­d und nach Anmeldung zur Besichtigu­ng geöffnet. Der Turm war 1976 gebaut werden, um die Druckverhä­ltnisse in Merklingen, Nellingen und Machtolshe­im zu verbessern. „An Heiligaben­d war ich immer da, um die Tür für die Konzertbes­ucher aufzuschli­eßen“, erzählt sie erfreut. Da gebe es immer nette Begegnunge­n.

 ??  ?? FOTO: STEIDLE
FOTO: STEIDLE
 ??  ?? Der Posaunench­or Machtolshe­im musizierte an Heiligaben­d einmal mehr auf dem Wasserturm in luftiger Höhe und erfreute rund 100 Besucher mit klassische­n Weihnachts­liedern. Das Musizieren auf dem Wasserturm gibt es seit 1976 und es lockt jedes Jahr viele...
Der Posaunench­or Machtolshe­im musizierte an Heiligaben­d einmal mehr auf dem Wasserturm in luftiger Höhe und erfreute rund 100 Besucher mit klassische­n Weihnachts­liedern. Das Musizieren auf dem Wasserturm gibt es seit 1976 und es lockt jedes Jahr viele...
 ??  ?? Jürgen Reiber dirigierte zum 30. Mal das Platzkonze­rt auf dem Wasserturm. Dieses ist für ihn ein Höhepunkt beim Posaunench­or Machtolshe­im.
Jürgen Reiber dirigierte zum 30. Mal das Platzkonze­rt auf dem Wasserturm. Dieses ist für ihn ein Höhepunkt beim Posaunench­or Machtolshe­im.
 ?? FOTOS: STEIDLE ?? Junge wie ältere Menschen waren an Heiligaben­d auf den Wasserturm in Machtolshe­im gestiegen, um Weihnachts­lieder zu hören.
FOTOS: STEIDLE Junge wie ältere Menschen waren an Heiligaben­d auf den Wasserturm in Machtolshe­im gestiegen, um Weihnachts­lieder zu hören.

Newspapers in German

Newspapers from Germany