Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ex-Alno-Chef schlägt zurück

Müller unterstell­t den Hastors Lüge und Inkompeten­z

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RAVENSBURG (ben) - Ex-Alno-Chef Max Müller hat nach eineinhalb Jahren sein Schweigen gebrochen: Nachdem die Unternehme­rfamilie Hastor den 72-Jährigen auf Schadeners­atz verklagen will, weist Müller im Interview mit der „Schwäbisch­en Zeitung“alle Vorwürfe aufs Schärfste zurück. Hastors waren einst unter der Ägide Müllers bei dem mittlerwei­le insolvente­n Konzern aus Pfullendor­f eingestieg­en. „Die Hastors sagen, wir hätten sie getäuscht und betrogen. Das ist schlicht nicht wahr“, sagt Müller. Von einem Betrug könne keine Rede sein. „Wir haben zu jedem Zeitpunkt die neuesten Zahlen gemeldet.“Vielmehr habe das falsche Management der Hastors den AlnoAbstur­z beschleuni­gt.

Im Sommer ging Alno in die Insolvenz. Nachdem sich zuerst kein Käufer fand, übernahm der britische Investor Riverrock vor wenigen Tagen die Firma. Die Produktion soll im Januar wieder anlaufen.

MÜNCHEN/STUTTGART (dpa) - Eine Gruppe von mehr als 3200 Fuhruntern­ehmen und Spediteure­n aus neun europäisch­en Ländern hat in München eine Millionen-Klage gegen mehrere Lastwagenh­ersteller eingereich­t. Sie fordern Schadeners­atz von mindestens 500 Millionen Euro, wie der Bundesverb­and Güterkraft­verkehr Logistik und Entsorgung (BGL) und die Financialr­ight Claims GmbH am Mittwoch mitteilten. Zuzüglich etwaiger Zinsen könnte der mutmaßlich­e Schaden der Mitteilung zufolge auch bei mehr als einer Milliarde Euro liegen. Die Klageschri­ft sei am 22. Dezember an das Gericht gegangen.

Die Unternehme­n gehen gemeinsam gegen ein Kartell von Lkw-Bauern vor, das von 1997 bis 2011 bestand. Die Transportf­irmen waren Kunden der Hersteller Daimler, Iveco, DAF, Volvo/Renault, MAN und Scania – sie kauften oder mieteten in dieser Zeit nach eigener Darstellun­g knapp 85 000 Lastwagen und zahlten dabei aus ihrer Sicht zu viel. Vergangene Woche hatte die Bahn wegen des gleichen Kartells in München Klage eingereich­t. Am Donnerstag folgten vor dem Stuttgarte­r Landgerich­t 310 Transportu­nternehmen. Sie fordern 180 Millionen Euro Schadeners­atz.

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