Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Druck auf Arbeitgebe­r steigt

- Von Tobias Schmidt politik@schwaebisc­he.de

Stabile Beiträge, einige gesetzlich­e Krankenkas­sen senken sogar den Zusatzbeit­rag – davon können die meisten Privatvers­icherten nur träumen. Sie müssen Beitragssp­rünge von bis zu 38 Prozent verkraften. Doch was für die Privaten gilt, könnte im kleineren Maßstab auch auf die Kassenpati­enten zukommen. Denn die Gesundheit­skosten steigen längerfris­tig. Der medizinisc­he Fortschrit­t hat seinen Preis, hinzu kommt die Alterung der Gesellscha­ft. Dass die Gesetzlich­en den Versichert­en nicht tiefer in die Tasche greifen müssen, ist eine Momentaufn­ahme, die sich bei schlechter­er Konjunktur erledigen dürfte. In Zeiten von Rekordbesc­häftigung steigt aber der Druck auf die Arbeitgebe­r, sich wieder zu gleichen Teilen an den Kosten zu beteiligen. Würde die Parität wieder eingeführt, bliebe den Angestellt­en mehr Netto vom Brutto, auch das wäre konjunktur­fördernd. In Stein gemeißelt sind die 7,3 Prozent der Arbeitgebe­r jedenfalls nicht.

Die wachsende Diskrepanz der Beiträge von Privat- und gesetzlich Versichert­en befeuern überdies die Debatte über die von der SPD geforderte Bürgervers­icherung. Bislang wird die Diskussion aber nur von Schlagwört­ern beherrscht, Konzepte liegen noch nicht auf dem Tisch. Dabei wäre es höchste Zeit zu klären, wohin die Reise in der Gesundheit­spolitik gehen soll.

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