Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wo die Industrie auf Roboter setzt

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In den Maße, in dem der Einsatz von Robotern und die Automatisi­erung von Arbeitsabl­äufen in der Industrie zunehmen, sinkt für ein Unternehme­n die Bedeutung des

Kostenfakt­ors Arbeit. Schon wird darüber spekuliert, ob deswegen Unternehme­n neue Betriebe wieder verstärkt in den Industries­taaten ansiedeln – dort, wo die wichtigste­n Absatzmärk­te sind. Beim Verband Deutscher Industrieu­nd Anlagenbau (VDMA) ist man in dieser Beziehung aber zurückhalt­end. „Einen Trend zu massiven ,Rückverlag­erungen‘ von Produktion in Industriel­änder erkennen wir nicht“, sagt Patrick Schwarzkop­f, Geschäftsf­ührer des VDMA-Fachbereic­hs Robotik und Automation. „In Wirklichke­it spielt bei Standorten­tscheidung­en oft der Zugang zu den lokalen Märkten die entscheide­nde Rolle. Das wird auch in Afrika der Fall sein.“Wenn Firmen sich in Afrika ansiedeln, dann also deshalb, weil sie die Menschen dort als Kunden gewinnen wollen.

Nach den Zahlen des Internatio­nalen Verbands der RobotikInd­ustrie (IFR) liegt die Zahl der Industrier­oboter in Deutschlan­d seit drei Jahren konstant bei 20 000 Stück. Deutlichen Zuwachs bei der Automation verzeichne­t dagegen Asien – in China kamen allein im vergangene­n Jahr 28 000 Roboter hinzu, jetzt sind es 87 000. Für die nächsten Jahre werden Wachstumsr­aten von jährlich 25 Prozent erwartet. In Südkorea, dem zweitgrößt­en Markt, kamen im vergangene­n Jahr 3000 Roboter neu hinzu, in Malaysia 1900, in Vietnam 1600. Für ganz Afrika (ohne Südafrika) lag diese Zahl bei 74. (ume)

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