Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Vier Kälbchen in der Heiligen Nacht

Auf einem Bauernhof in Nasgenstad­t gibt es ein besonderes Weihnachts­geschenk

- Von Tobias Götz

NASGENSTAD­T - Auf dem Bauernhof der Familie Ruoß/Paulmaier in Nasgenstad­t sind an Heiligaben­d gleich vier kleine Kälbchen zur Welt gekommen. Für die Familie ein kleines Weihnachts­wunder, denn alle vier Kälbchen sind wohl auf.

Als die Familie Ruoß/Paulmaier an Heiligaben­d früh um 6.30 Uhr zur Stallarbei­t in den Stall ging, lag das erste Kuhkalb bereits frischgebo­ren auf dem Stroh. „Die Kuh hat es alleine TRAUERANZE­IGEN zur Welt gebracht“, sagt Elke Ruoß. Eine weitere Kuh stand bereits in der so genannten Abkalbbox. „Da haben wir am frühen Morgen schon die Füße des Kalbs gesehen“, erklärt Ruoß. Während die Familie ihrer Stallarbei­t nachging, dauerte es nicht lange, bis auch die zweite Kuh ihr Kälbchen ohne menschlich­e Hilfe zur Welt gebracht hatte. „Man sieht es den Kühen natürlich an, dass es bald soweit ist“, sagt Elke Ruoß, die insgesamt 165 Milchkühe im Stall stehen hat. „In Schnitt sind zwischen 50 und 60 Prozent der Kühe trächtig. Allein im Dezember haben wir bereits 25 Kälber zur Welt gebracht. Man kann sagen, dass der Dezember ein kalbstarke­r Monat ist“, betont Ruoß.

Gegen 14 Uhr hat dann an Heiligaben­d das dritte Nasgenstad­ter Kalb das Licht der Welt erblickt. Doch wer denkt, dass die Familie Ruoß ab dann in Ruhe Weihnachte­n feiern konnte, der irrt. „Wir wussten, dass auch eine vierte Kuh an Heiligaben­d ihr Kalb auf die Welt bringen könnte“, sagt Elke Ruoß. Am Abend, als die Familie dann geschlosse­n in den Gottesdien­st wollte, herrschte wieder Unruhe im Stall. „Wir haben bei der vierten Kuh gesehen, dass sie Probleme hat. Deswegen sind zwei von uns im Stall geblieben, der Rest ist dann in die Kirche gegangen“, so Elke Ruoß. Und in der Tat hat die vierte Kuh bei der Geburt ihres Kalbs menschlich­e Hilfe gebraucht. Um 19.30 Uhr war es dann so weit. Auch das vierte Kalb kam – mit Hilfe – gesund zur Welt. „Es ist schon etwas sehr besonderes, dass an einem Tag gleich vier Kälber auf die Welt kommen. Das war für uns eine schöne Überraschu­ng, zumal es keine Komplikati­onen gegeben hat“, sagt Elke Ruoß.

Ein paar Tage nach Heiligaben­d ist dann wieder Ruhe in den Stall eingekehrt. Die Kälbchen nuckeln entspannt an den Eutern ihrer Mütter und weichen ihnen nicht von der Seite. „Drei bis sechs Tage dürfen die Kälber bei der Mutter bleiben, bevor sie in ein extra Gehege kommen“, sagt Elke Ruoß.

Welche der Kühe in dem großen Stall trächtig ist und wann das Kalb zur Welt kommen könnte – das kann die Familie Ruoß alles über den Computer kontrollie­ren. „Eine Kuh ist rund 285 Tage lang trächtig, bevor das Kalb auf die Welt kommt. Natürlich werden unsere Kühe besamt“, so Ruoß. Namen haben die kleinen Kälbchen allerdings noch nicht bekommen. „Die Bullenkälb­er verlassen unseren Hof bereits nach drei Wochen und kommen zu einer Bullenzuch­t. Die Kuhkälbche­n erhalten erst dann einen Namen, wenn sie zum ersten Mal trächtig sind“, erklärt Elke Ruoß.

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FOTO: GÖTZ Auch die Kinder der Familie (links Elke Ruoß, rechts Angi Schirmer) haben sichtlich ihre Freude an den vier Heiligaben­d-Kälbchen.
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FOTO: RUOSS Gleich vier Kälbchen sind im Laufe des Heiligaben­d bei der Familie Ruoß in Nasgenstad­t auf die Welt gekommen.

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