Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Albwerk soll E-Tanke errichten
Und auch betreiben – frühestens aber im Frühjahr 2018 in Laichingen.
LAICHINGEN - Es scheint doch noch möglich, dass die Stadt Laichingen ab 2019 bewusst auf erneuerbare Energien setzt. Auf Anregung einiger Stadträte hat die Kämmerei geprüft, was es kosten würde, wenn ein Teil des Stroms, den die Stadt jährlich verbraucht, aus regenerativen Quellen stammt. Nach einer ersten Abschätzung wohl nicht allzu viel. Klarheit herrscht nun in Sachen E-Tankstelle. Das Albwerk soll diese realisieren.
Bürgermeister Klaus Kaufmann sah sich und die Verwaltung zuletzt zu Unrecht an den Pranger gestellt. Denn der Strom, den Laichingen jährlich verbraucht (für 650 000 Euro), der stamme sehr wohl in Teilen aus erneuerbaren Energien.
Grund sei der Strommix, den der Stromversorger Albwerk im Portfolio hat und von dem die Stadt einen Großteil ihres Stroms bezieht. Andererseits: Bei der Vergabe des städtischen Strombezugs für die Jahre 2019 bis 2023, die jüngst auf der Tagesordnung des Gemeinderats stand, sollte eben nicht explizit die Herkunft des Stroms eine Rolle spielen, sondern lediglich der Preis.
Dies sorgte für Kritik – und die Verwaltung versprach, sich schlau zu machen. Was würde es Laichingen jährlich mehr kosten, wenn in der anstehenden Ausschreibung Wert darauf gelegt wird, dass auch Ökostrom Teil des Pakets sein soll?
Grob hat dies nun Kämmerer Thomas Eppler errechnet. Die Ergebnisse präsentierte er in der jüngsten Sitzung den Laichinger Räten – in Form zweier möglicher neuer Varianten. Wobei beiden jeweils ein Ökostromanteil von 50 Prozent zu Grunde liegt. In Variante eins würde sich der Strompreis um 0,2 Cent pro Kilowattstunde erhöhen. Thomas Eppler geht davon aus, dass dies die Stadt jährlich rund 6000 Euro mehr kosten würde. Variante zwei enthält noch eine weitere Komponente, eine Anlagenquote. Diese würde vorschreiben, mit welchen Anlagen (Wind, Sonne etc.) der Ökostrom-Anteil erzeugt wird. Dies würde pro Jahr allerdings mit rund 15 000 Euro zusätzlich zu Buche schlagen.
Eine Entscheidung fiel in der Sitzung nicht. Laut Kaufmann soll das Thema des städtischen Strombezugs im Februar noch einmal auf der Agenda stehen.
Wo allerdings schon eine Entscheidung getroffen scheint: In welcher Form die schon seit Längerem geplante Stromtankstelle in Laichingen realisiert werden soll. Laut Kaufmann bekomme die Stadt dies „mit dem Albwerk hin“. Bedeutet: Das Albwerk soll den Strom liefern und die Ladesäule(n) auch betreiben.
Diese Konstellation würde es, so Kaufmann, ermöglichen, dass die Laichinger Verwaltung „nichts mehr zu tun“habe mit der E-Tankstelle – weder mit dem Betrieb, dem Unterhalt, der Abrechnung. Noch ist unklar, ob das Albwerk für die E-Ladesäule Fördermittel bekommt. Im März soll hier aber Klarheit herrschen.