Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
IGF wieder auf Achse
... und das schon seit 44 Jahren. Die Narren aus Westerheim sind wieder los.
WESTERHEIM - Seit 44 Jahren laufen sie schon, die Narren der Interessengemeinschaft Fasnet (IGF) Westerheim. Da für die Freunde der Fasnet Schnapszahlen besondere sind, feiert die IGF in diesem Jahr ein Jubiläum. An die Anfänge der Westerheimer Fasnet unter dem Dach der IGF wird insbesondere bei den Bürgerbällen am 2. und 3. Februar gedacht, aber auch bei einem Gottesdienst für die Narren am 3. Februar und bei einem Festabend zum Ende des Jahres. „Wir freuen uns auf die neue Fasnetssaison, die kurz und knackig ist“, betont Steffen Schmid, Vorstandsmitglied der IGF mit derzeit 330 Mitgliedern und 120 aktiven Narren.
Sputen müssen sich in diesem Jahr alle Freunde der Fasnet, des Faschings oder des Karnevals. Denn die Zahl der närrischen Tage zwischen Dreikönig und Aschermittwoch fällt mit 39 knapp aus; die Tage von Jubel, Trubel, Heiterkeit sind also gezählt. „Unseren Terminen und Veranstaltungen im Ort tut die kurze Saison keinen Abbruch. Diese stehen und sind fix. Einschränken müssen wir uns allerdings bei den Auftritten auswärts. Da stehen uns im Prinzip nur fünf Wochenenden zur Verfügung“, sagt Steffen Schmid. Deshalb gelte es die kurze Zeit der fünften Jahreszeit in vollen Zügen zu genießen. 20 närrische Tage mehr mit 59 haben die Narren landauf landab übrigens im nächsten Jahr.
Fix sind die Termine der IGF wie der Musikkapelle für die an Dreikönig begonnene Fasnetssaison: Wie gehabt beginnt das närrische Treiben in Westerheim mit dem Aufstellen der Fasnetshexe durch die Rekru- ten und mit dem anschließenden „Maschgern“, mit dem eine alte Tradition im Ort aufrecht erhalten wird. Der sogenannte „Maschgerdag“ist am Donnerstag, 25. Januar. Die Fasnetshexe soll dann bis Aschermittwoch am 14. Februar im Ort thronen und sichtbares Zeichen der fünften Jahreszeit darstellen.
Die IGF feiert ihre beiden Bürgerbälle am Freitag und Samstag, 2. und 3. Februar, in der Narrenhochburg Albhalle, ehe dort dann am folgenden Sonntag, 3. Februar, die Kinderfasnet unter dem Motto „Im Schloss“ steigt, in etwas abgeänderter Form: Denn da findet keine Maskenprämierung, sondern eine Kostümprämierung in einem Durchgang statt. Karten für die Bürgerbälle können am Dienstag, 16. Januar, von 17 Uhr an im Vereinsheim in der „Wäsche“erworben werden. „Der Samstag füllt sich von allein und die Freitagsvorstellung wird auch immer beliebter“, meint Steffen Schmid mit Blick auf den Kartenvorverkauf.
3500 Hästräger am Rosenmontag
Remmi Demmi herrscht dann wie in all den Vorjahren am „Glombiga Doschdeg“am 8. Februar im ganzen „Flecka“und in allen Gaststätten. Die Musikkapelle Westerheim lädt am Sonntag, 11. Februar, zu ihrer traditionellen Maskenprämierung mit buntem Programm und bei viel Musik in die Albhalle. Und am Rosenmontag, 12. Februar, sind die Narren aus Westerheim und der gesamten Region nicht mehr zu stoppen, wenn sich 3500 Narren treffen und einen großen, bunten Umzug bilden. Mit einem „Kindermaschgerdag“am Dienstag, 13. Februar, neigt sich das fröhliche und lustige Treiben dem Ende zu, bevor dann zu Mitternacht die große Fasnetsfigur ein Raub der Flammen werden soll.
Erstmals auf Achse waren die IGFler aus Westerheim in der laufenden Fasnetssaison am vergangenen Sonntag, als sie bei den „Kräha-Weiber“von Laupheim beim Umzug mit von der Partie waren. An diesem Freitag sind sie zu Gast bei den „Wallentalhexen“von Öpfingen beim großen Brauchtumsabend. Am Samstag, 13. Januar, treten sie beim sogenannten „Tag-in-Nacht-Umzug“bei den „Illertaler Wasserbätscher“auf und am Sonntag, 14. Januar, geht es zu den „Wasaschomberler“nach Einsingen zum Nachmittagsumzug.
Zahlreiche weitere Termine haben die Gruppen der IGF in den kommenden Wochen zu absolvieren, seien es die Stelzen um Patrick Rehm und Julian Rehm, die Schrezen um Sina Erz und Larissa Lamparter, die Hellstera-Mala um Tim Lang und Martina Stehle oder die Tanzgarde um Elisa Fischer. Sie werden beim närrischen Treiben etwa in Senden, Bad Buchau, Stetten, Illerberg, Straßdorf, Illertissen oder Gosbach anzutreffen sein. Fehlen dürfen sie natürlich nicht beim Umzug der Pfingstlümmel in Hohenstadt am Freitag, 9. Februar. „Also auf ein eine geballte schwungvolle und auch selige Fasnet 2018“, meint IGF-Boss Steffen Schmid. In ihrem 44. Jahr ist die
angekommen. Da die Narren ihre Jubiläen in ElferSchritten feiern, wird der 44. Geburtstag in diesem Jahr etwas größer gefeiert, bei mehreren Veranstaltungen. Am 10. Dezember 1974 war es soweit gewesen: An diesem Tag schlug die Geburtsstunde der IGF Westerheim. Die Idee zu einer Vereinsgründung kam Anton Walter in einer geselligen Kartenrunde im Herbst 1974. Mitglieder des „ Rassa- Clubs“sprachen sich dafür aus, die Fasnet in Westerheim zu fördern und auszubauen. Bei der Gründungsversammlung wurde Anton Walter zum Vorsitzenden gewählt, Manfred Rehm zu seinem Stellvertreter und zum Kassierer. Karl Klöble übernahm das Amt des Schriftführers. Mit Einnahmen aus Kartenspielen wurde die Kasse erstmals gefüllt. Bereits am 2. Februar 1975 ging der erste Bürgerball im Rössle über die Bühne. Die neu gegründete Schrezengruppe wurde damals vorgestellt. Mit von Anfang an dabei waren auch die IGF- Sänger, im zweiten Vereinsjahr kam die Tanzgarde hinzu.