Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Dietz-Aus kommt erst Mitte des Jahres
Dietz-Fertiggerichte in Heroldstatt verschiebt die Betriebsverlagerung nach Kempten um einige Monate
HEROLDSTATT - Weiter steigt Rauch aus dem großen Schornstein bei Dietz Fertiggerichte im Heroldstatter Gewerbegebiet „Auf dem Wörth“. Weiterhin wird kräftig gekocht, weiterhin werden dort Fertiggerichte hergestellt. Noch sind Mittagessensdüfte in der Luft, aber nicht mehr lange. Zur Jahresmitte soll das endgültige Aus kommen, in einigen Monaten soll die letzte Herdplatte abgeschaltet werden. Eigentlich wollte die Firma Dietz Fertiggerichte die Produktion in Heroldstatt, wie berichtet, bereits zum Jahreswechsel einstellen. Die Stilllegung des Betriebs wird nun verschoben.
Zur Jahresmitte wird nun die Produktion von Fertiggerichten von Heroldstatt in die Feneberg-Zentrale nach Kempten verlagert. Geplant war, die Verlagerung bereits zum Jahreswechsel einzuleiten. „Unsere Planungen und Überlegungen mussten wir ändern. Im Prinzip hat sich nichts geändert, nur der Zeitpunkt der Betriebsverlagerung. Wir waren noch nie konkret auf den 31. Dezember 2017 fixiert“, sagt Dietz-Geschäftsführer Dirk Urland. Geändert hätten sich auch nicht die Gründe für die Schließung des Werks in Heroldstatt und die Verlegung ins FenebergStammwerk. Von dem Umzug ins bayerische Allgäu sind rund 30 Beschäftigte in Heroldstatt betroffen. Ihnen werden entsprechende Arbeitsplätze im Feneberg-Stammwerk in Kempten oder bei der Firma Dietz in Schopfloch angeboten.
Den Mitarbeitern in Heroldstatt war schon im Frühjahr mitgeteilt worden, dass der ProduktionsStandort der Hans Dietz GmbH und Co. KG in Heroldstatt still gelegt wird. Ein Großteil der Belegschaft sind EU-Bürger aus Osteuropa. Mit den Beschäftigten würden jetzt Gespräche geführt, ob, wie und wo sie bei der Dietzgruppe arbeiten wollen. Der Übergang soll gut und sozial verträglich verlaufen. „Die Geschäftsführung der Hans Dietz GmbH & Co. KG hat sich schon vor einem Jahr dazu entschieden, den Produktionsstandort in Heroldstatt nach Kemp- ten umzuziehen und Mitarbeiter wie Prozesse in den Produktionsstandort in Kempten zu integrieren“, bestätigt Dietz-Geschäftsführer Dirk Urland. Neben einer Begleitung durch Beratung sowie persönliche Gespräche werde die Hans Dietz GmbH & Co. KG ihren Mitarbeitern auch bei der Suche nach Wohnungen zur Seite stehen, Übergangswohnungen stellen und entstehende Umzugskosten übernehmen.
Umzug und Integration sollen nun später als geplant erfolgen. Auf den Produktionsstandort Schopfloch und die dort produzierten regionalen Produkte habe die Entscheidung keine Auswirkungen. „Die Erfahrungen aus den vergangenen Jahren haben ganz klar gezeigt, dass die Synergien aus der Zusammenarbeit positiv sind. Dietz ist bereits Qualitätsführer, nun möchten wir durch die Nutzung weiterer Synergien die Prozesse noch effizienter gestalten“, sagt Dirk Urland und wiederholt seine früheren Ausführungen zur Verlegung und Umstrukturierung.
Der Produktionsstandort Heroldstatt weise einige große Nachteile auf, wie zum Beispiel ein schlechtes Energiemanagement. Um diese Nachteile zu beseitigen, wären hohe Kosten entstanden, so Urland. Unter anderem hätte das Unternehmen viel Geld in einen höheren Kamin und eine Rauchanlage stecken müssen, um die öfters gegebenen Gerüche einzudämmen.
Was mit der großen Produktionshalle für Fertiggerichte der Hans Dietz GmbH im Sontheimer Gewerbegebiet „Auf dem Wörth“wird, ist offen. Über alle Möglichkeiten werde nachgedacht, es zu verpachten oder zu verkaufen. Das Unternehmen hatte beim Kauf des Geländes in der Gewerbestraße vor gut zehn Jahren sich auch einige Flächen für einen möglichen Erweiterungsbau reservieren lassen.