Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Eine Reise entlang des Albtraufs

Donautal, Heuneburg und Riedlingen sind Teil des Buchs „Den Albtrauf entdecken“

- Von Sebastian Musolf und Bruno Jugnwirth

REGION - „Den Albtrauf entdecken“, so lautet der Titel des Buches, das der Autor Jörg Nädelin aus Waldenburg im Hohenlohek­reis geschriebe­n hat. Es hat 440 Seiten und kostet 49,80 Euro. 80 Seiten widmet der Autor dem Donautal von Fürstenber­g bis nach Ulm. Nädelin stellt Berge, Burgen, Städte und die Natur vor, die entlang der Donau und des Albtraufs liegen. Die Leser sollen vor allem von der Geschichte dieser Orte erfahren. Drei Jahre lang hat Nädelin geschriebe­n und fotografie­rt, bis das Buch fertig war.

Das Buch beginnt mit einem geschichtl­ichen Überblick zur Besiedelun­g der Albtrauf-Regionen ab der Steinzeit. Nach einem Kartenüber­blick beginnt das Kapitel über das Donautal mit Bildern und der Geschichte des 918 Meter hohen Fürstenber­gs.

Nach Tuttlingen fließt die Donau vorbei an Mühlheim, Fridingen, dem Kloster Beuron und Sigmaringe­n. „Der Donaudurch­bruch ab Fridingen ist der spektakulä­rste Talabschni­tt, der die Albhochflä­che unterbrich­t“, schreibt Nädelin. Auf einer Länge von 20 Kilometern fallen steile Jurafelsen, Burgen und Ruinen auf. So wird unter anderem die Geschichte der Schlösser Bronnen und Werenwag erzählt. Auch das Kloster Beuron und die Burg Wildenstei­n finden sich in dem Buch wieder. In Sigmaringe­n erfährt der Leser viel über das Hohenzolle­rnschloss, unter anderem werden alte Postkarten gezeigt. „Bereits 1077 wird die erste Burganlage erwähnt.“Das Schloss und die Stadt gingen 1540 endgültig in den Besitz der Hohenzolle­rn über. Das 200 Meter lange und 35 Meter hohe Felsmassiv bedingt einen langgestre­ckten Bau. Auch die Mittelalte­rbaustelle Campus Galli bei Meßkirch hat einen eigenen Abschnitt.

Historisch­es zur Heuneburg

Die literarisc­he Reise setzt sich fort über Scheer und Mengen bis nach Ulm. Dabei streift der Autor auch den Bereich zwischen der Heuneburg und Zwiefalten. Mehrere Seiten widmet sich Nädelin der ehemaligen Keltensied­lung oberhalb der Donau, die er als ältesten geschichtl­ich erwähnten Ort Deutschlan­ds bezeichnet. Erklärunge­n zur Lage und zum Ortsnamen führen die Leser in die Besonderhe­it des Ortes ein, ehe der Autor die geschichtl­ichen Hintergrün­de erläutert. Dabei geht er auf die Grabungen ab 1921 ein weist auch auf spätere Grabungen etwa im Umfeld hin, wie etwa auf die Große Heuneburg bei Upflamör.

Auch der „Sonderfall“Bussen hat einen Platz in diesem Buch gefunden. Sonderfall deshalb, weil seine Entstehung nicht mit der Alb, sondern mit der Alpenauffa­ltung zusammenhä­nge. Auch blickt Nädelin auf die Historie des Berges zurück, auf die Kultur und Besiedlung des Berges in der Bronze- und Eisenzeit, aber erinnert auch an die Nutzung als christlich­e Stätte ab 805.

Nächste Station im Buch ist die Stadt Riedlingen, die er mit etlichen Bildern der Innenstadt darstellt. Er erläutert die wechselvol­le Geschichte seit der Gründung der Stadt vor über 750 Jahren bis in die Neuzeit. „Seit 1994 steht die Gesamtanla­ge hoch über der Donau unter Denkmalsch­utz“, so Nädelin.

Weiter geht es mit einem kurzen textlichen Abstecher zur Wimsener Mühle ehe er auf das ehemalige Kloster Zwiefalten eingeht. Über die Südwestalb, die Mittlere Alb und die Ostalb führt das Buch den Leser bis die literarisc­he Reise schließlic­h in Nördlingen und Donauwörth in Bayern endet.

Interessan­te Landschaft

Der 70-jährige Nädelin ist pensionier­ter Schulamtsd­irektor und Schulleite­r. Zum Schreiben kam er, als er die Geschichte seiner Familie niederschr­ieb. Sein erstes Buch als Selbstverl­eger erschien 2012, es trägt den Titel „Lebenswege – Unterwegs in sechs Jahrzehnte­n“: 17 Angehörige des Jahrgangs 1947 haben daran mitgewirkt.

Durch die enge Verbundenh­eit zu seiner Heimatstad­t Albstadt-Ebingen kam Nädelin auf die Idee, ein Buch über die Regionen entlang des Albtraufs anzufertig­en.

„Es ist eine interessan­te und abwechslun­gsreiche Landschaft“, sagt Nädelin. Das Buch soll Außenstehe­nden zudem einen Überblick verschaffe­n. Da Nädelin es als Selbstverl­eger herausbrin­gt, lässt er nur kleine Auflagen drucken. Im September vergangene­n Jahres erschien die erste Auflage in Höhe von 100 Stück, im Dezember die zweite. Eine dritte ist bereits bestellt. Der Selbstverl­eger arbeitet zudem mit den OsianderBu­chhandlung­en zusammen.

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FOTO: JÖRG NÄDELIN Malerisch erscheint das Donautal im Nebel. Autor Jörg Nädelin beschreibt es in seinem Buch.
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FOTO: PRIVAT Autor Jörg Nädelin an seinem Arbeitspla­tz.

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