Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Eine Reise entlang des Albtraufs
Donautal, Heuneburg und Riedlingen sind Teil des Buchs „Den Albtrauf entdecken“
REGION - „Den Albtrauf entdecken“, so lautet der Titel des Buches, das der Autor Jörg Nädelin aus Waldenburg im Hohenlohekreis geschrieben hat. Es hat 440 Seiten und kostet 49,80 Euro. 80 Seiten widmet der Autor dem Donautal von Fürstenberg bis nach Ulm. Nädelin stellt Berge, Burgen, Städte und die Natur vor, die entlang der Donau und des Albtraufs liegen. Die Leser sollen vor allem von der Geschichte dieser Orte erfahren. Drei Jahre lang hat Nädelin geschrieben und fotografiert, bis das Buch fertig war.
Das Buch beginnt mit einem geschichtlichen Überblick zur Besiedelung der Albtrauf-Regionen ab der Steinzeit. Nach einem Kartenüberblick beginnt das Kapitel über das Donautal mit Bildern und der Geschichte des 918 Meter hohen Fürstenbergs.
Nach Tuttlingen fließt die Donau vorbei an Mühlheim, Fridingen, dem Kloster Beuron und Sigmaringen. „Der Donaudurchbruch ab Fridingen ist der spektakulärste Talabschnitt, der die Albhochfläche unterbricht“, schreibt Nädelin. Auf einer Länge von 20 Kilometern fallen steile Jurafelsen, Burgen und Ruinen auf. So wird unter anderem die Geschichte der Schlösser Bronnen und Werenwag erzählt. Auch das Kloster Beuron und die Burg Wildenstein finden sich in dem Buch wieder. In Sigmaringen erfährt der Leser viel über das Hohenzollernschloss, unter anderem werden alte Postkarten gezeigt. „Bereits 1077 wird die erste Burganlage erwähnt.“Das Schloss und die Stadt gingen 1540 endgültig in den Besitz der Hohenzollern über. Das 200 Meter lange und 35 Meter hohe Felsmassiv bedingt einen langgestreckten Bau. Auch die Mittelalterbaustelle Campus Galli bei Meßkirch hat einen eigenen Abschnitt.
Historisches zur Heuneburg
Die literarische Reise setzt sich fort über Scheer und Mengen bis nach Ulm. Dabei streift der Autor auch den Bereich zwischen der Heuneburg und Zwiefalten. Mehrere Seiten widmet sich Nädelin der ehemaligen Keltensiedlung oberhalb der Donau, die er als ältesten geschichtlich erwähnten Ort Deutschlands bezeichnet. Erklärungen zur Lage und zum Ortsnamen führen die Leser in die Besonderheit des Ortes ein, ehe der Autor die geschichtlichen Hintergründe erläutert. Dabei geht er auf die Grabungen ab 1921 ein weist auch auf spätere Grabungen etwa im Umfeld hin, wie etwa auf die Große Heuneburg bei Upflamör.
Auch der „Sonderfall“Bussen hat einen Platz in diesem Buch gefunden. Sonderfall deshalb, weil seine Entstehung nicht mit der Alb, sondern mit der Alpenauffaltung zusammenhänge. Auch blickt Nädelin auf die Historie des Berges zurück, auf die Kultur und Besiedlung des Berges in der Bronze- und Eisenzeit, aber erinnert auch an die Nutzung als christliche Stätte ab 805.
Nächste Station im Buch ist die Stadt Riedlingen, die er mit etlichen Bildern der Innenstadt darstellt. Er erläutert die wechselvolle Geschichte seit der Gründung der Stadt vor über 750 Jahren bis in die Neuzeit. „Seit 1994 steht die Gesamtanlage hoch über der Donau unter Denkmalschutz“, so Nädelin.
Weiter geht es mit einem kurzen textlichen Abstecher zur Wimsener Mühle ehe er auf das ehemalige Kloster Zwiefalten eingeht. Über die Südwestalb, die Mittlere Alb und die Ostalb führt das Buch den Leser bis die literarische Reise schließlich in Nördlingen und Donauwörth in Bayern endet.
Interessante Landschaft
Der 70-jährige Nädelin ist pensionierter Schulamtsdirektor und Schulleiter. Zum Schreiben kam er, als er die Geschichte seiner Familie niederschrieb. Sein erstes Buch als Selbstverleger erschien 2012, es trägt den Titel „Lebenswege – Unterwegs in sechs Jahrzehnten“: 17 Angehörige des Jahrgangs 1947 haben daran mitgewirkt.
Durch die enge Verbundenheit zu seiner Heimatstadt Albstadt-Ebingen kam Nädelin auf die Idee, ein Buch über die Regionen entlang des Albtraufs anzufertigen.
„Es ist eine interessante und abwechslungsreiche Landschaft“, sagt Nädelin. Das Buch soll Außenstehenden zudem einen Überblick verschaffen. Da Nädelin es als Selbstverleger herausbringt, lässt er nur kleine Auflagen drucken. Im September vergangenen Jahres erschien die erste Auflage in Höhe von 100 Stück, im Dezember die zweite. Eine dritte ist bereits bestellt. Der Selbstverleger arbeitet zudem mit den OsianderBuchhandlungen zusammen.