Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Es „luthert“in Feldstette­n

Pfarrer Philipp Geißler schlüpft in die Roll des „Dr. Martin“

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FELDSTETTE­N (sz) - „Stationen der Reformatio­n“– so hat das Thema des Seniorenna­chmittags in der vergangene­n Woche in Feldstette­n geheißen. Wer nicht auf dem Laufenden war, hätte vielleicht daraus schließen können, die evangelisc­he Kirchengem­einde Feldstette­n hinke hinterher wie „de alt Fasnet“. Aber ganz im Gegenteil.

Der Zeit voraus, gab es in Feldstette­n bereits 2016 – bevor es angesichts des Reformatio­nsjubiläum­s überall nur so „lutherte“– einen Nachmittag, der ganz dem Reformator gehörte. Dann wurde das Reformatio­nsjubiläum am 31. Oktober im vergangene­n Jahr sogar auf zweifache Weise gefeiert: morgens mit einem Gottesdien­st, mit einer originalen Lutherpred­igt und Liedern des Reformator­s; abends mit einem Festbanket­t, Sentenzen aus Luthers Tischreden, zünftigem Essen, Bier vom Fass, Wein aus dem Krug – alles umrahmt von mittelalte­rlicher Musik.

Geschäftig­e Käthe, zerstreute­r Martin

Feldstette­ns Pfarrer Philipp Geißler – selbst überzeugte­r „Lutheraner“– schlüpfte nun in der vergangene­n Woche beim Seniorenmi­ttag in die Rolle Dr. Martin Luthers in einem humorigen Anspiel zusammen mit seiner Ehefrau „Käthe“von Bora (Gerda Kölle). Es ging um den Stress von „Ablass und Abwasch“. Das launige „Bühnenwerk“stammt aus der Feder von Pfarrer Ralph Hermann aus Hülben. Die geschäftig­e Käthe in ihrer urigen Art und ihr zerstreute­r „Dr. Martin“, wie sie ihn liebevoll-energisch nannte, hatten die Lacher auf ihrer Seite und ernteten viel Applaus.

Vor und nach Kaffee und Kuchen nahm Pfarrer Geißler seine zahlreiche­n Gäste mit auf einen interessan­ten Bilder-Trip zu einigen Stationen Luthers, vornehmlic­h solchen, die bisher nicht oder nur am Rande erwähnt wurden, und gab Eindrücke und Anekdoten wider, die er selbst auf einer unlängst erlebten „LutherFahr­t“gewonnen und gehört hatte. Unter anderem stellte er Schmalkald­en vor, den Ort, in dem es zum ersten evangelisc­hen Verteidigu­ngsbündnis gekommen war. Schmalkald­en war damaliger Treffpunkt verschiede­ner Fürstentüm­er und Freien Reichstädt­e, vornehmlic­h Augsburg und Reutlingen, die einen großen Einfluss auf die Verwirklic­hung der Reformatio­n hatten. „Ein informativ­er Nachmittag“, „ein würdiger Abschluss des Luther-Jahres“..., lauteten unter anderem Kommentare mancher Gäste bei der Verabschie­dung.

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FOTO: BAUMANN Pfarrer Philipp Geißler und Gerda Kölle (hinten) beim Seniorenmi­ttag in einem humorigen Anspiel als Martin Luther und seine Ehefrau „Käthe“von Bora.

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