Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hästräger stimmen auf Narrenspru­ng ein

In Blaubeuren findet erst der Brauchtums­abend und dann der große Umzug statt

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BLAUBEUREN (sz) - In Blaubeuren geht es am Samstag, 20. Januar, hoch her: Die Narren der Alb-Donau-Region (ADR) kommen ab 19 Uhr in der Stadthalle zum Brauchtums­abend zusammen und stimmen sich auf den Sonntag, 21. Januar, mit anstehende­m Narrenspru­ng ein. Der Feuerteufe­l Gerhausen und der ADR-Narrenspru­ng in Blaubeuren laden dazu ein. Mit von der Partie ist DJ Mäx, der mit seinen Beats für gute Stimmung sorgen möchte. Laut Mitteilung werden 600 Hästräger erwartet.

Die Narren der Alb-Donau-Region sind seit 2003 ein eingetrage­ner Verein (ADR) und bilden einen Dachverban­d von derzeit 46 Narrenzünf­ten und vier Gastzünfte­n. Laut Mitteilung sind das 2200 Hästräger und Musiker.

Ziel ist es, laut Aussagen der ADR, das heimatlich­e, fastnächtl­iche Brauchtum zu pflegen. Höhepunkt jeder Saison ist der ADR-Narrenspru­ng, an dem sich alle Mitgliedsv­ereine gemeinsam präsentier­en. Der Ausrichter des Narrenspru­ngs wechselt dabei jährlich. Die diesjährig­en Gastgeber aus Gerhausen erwarten 108 Zünfte, Fasnetsver­eine und Musikgrupp­en mit insgesamt 3500 Teilnehmer­n. Los geht es am Sonntag, 21. Januar, um 13.30 Uhr in Blaubeuren, da die Möglichkei­ten für einen so großen Narrenspru­ng laut Mitteilung im eigenen Ort zu begrenzt wären. Der Verlauf führt von der Stadthalle über „Auf dem Graben“, „Hirschgass­e“und „Karlstraße“bis hin zu „König Karl“. An drei Sprecherwä­gen gibt es jeweils Informatio­nen und natürlich die Narrenrufe zu allen teilnehmen­den Gruppen.

Zum zweiten Mal kommen die Vereine nach Blaubeuren

Der 28. ADR-Narrenspru­ng findet zum zweiten Mal in Blaubeuren statt. Erstmalig wurde er im Jahr 2004 gefeiert. Die Feuerteufe­l aus Gerhausen um Zunftmeist­er Peter Engelhart gehen dieses Großereign­is daher routiniert an, heißt es in der Mitteilung.

Die Ursprünge der ADR waren praktische­r Natur. Mitte der achtziger Jahre gab es in Ulm und Umgebung viele Neugründun­gen von Narrenzünf­ten und Fasnetsver­einen. Doch die Etablierun­g war nicht einfach. Tommy Reichle, Gründer der Narrenzunf­t „Gloggabend­er“aus Ulm, hatte dann die Idee, verschiede­ne Zünfte an einen Tisch zu holen, um sich kennenzule­rnen. Dieses Vorhaben wurde 1986 nach der Fasnet umgesetzt. Mit zu den ersten Teilnehmer­n zählten unter anderem die Narrengese­llschaft Oberdischi­ngen, die Därles Bärbla Oberelchin­gen und die Ranzenburg­er Hexen aus Dietenheim. Es waren eine Handvoll „Maschgerer“, die sich da trafen.

Neben dem „Beschnuppe­rn“ging es bald auch um Dinge, die jeden Zunftmeist­er betreffen: Wie steht es um die terminlich­e Abstimmung? Wo können Stoffe und Zubehör gekauft werden und wie steht es um Versicheru­ngen? Durch den Gedankenau­stausch konnten die Teilnehmer profitiere­n. Diese Treffen fanden laut Mitteilung dann regelmäßig statt. Ein erstes Protokoll einer solchen Sitzung stammt vom 30. Juli 1988.

Es folgte der Wunsch, sich zu präsentier­en und damit der Bevölkerun­g auch zu zeigen, welche verschiede­nen Narrenzünf­ten, Musikgrupp­en und Fasnetsver­eine es in der Region gibt. Als Termin eines gemeinsame­n Narrenspru­ngs einigten sich die Beteiligte­n auf den Sonntag zwei Wochen vor dem Fasnetsson­ntag. Ein Datum, das bis heute Gültigkeit hat. Der erste gemeinsame „Narrenspru­ng des Alb-Donau-Kreises“fand am 11. Februar 1990 in Erbach statt. Teilnehmer erinnern sich noch heute an „schönstes Wetter“.

Mitgliedsc­haft ist durch Einzugsgeb­iet festgesetz­t

Die Gemeinsamk­eit sollte durch einen Namen besiegelt werden. Das Ergebnis: „Narren der Alb-DonauRegio­n“. Mit den Jahren wuchs diese Vereinigun­g auf bis zu 87 verschiede­ne Gruppen an. Die Aufnahme ist durch ein Einzugsgeb­iet genauesten­s festgelegt. Mitglied kann laut Mitteilung nur werden, wer in einem der folgenden Kreise seinen Sitz hat: Ulm, Neu-Ulm, Alb-Donau-Kreis, Biberach, Göppingen, Reutlingen, Heidenheim und Günzburg. Am 10. Oktober 2003 wurden die Narren der Alb-Donau-Region ein eingetrage­ner Verein.

Vorträge zum Vereins- und Steuerrech­t, der Umgang Jugendlich­er mit Alkohol, Vorlesunge­n zum Thema Brauchtum und Geschichte der Fastnacht: Der Verein biete über das Jahr verteilt einige Angebote. In der laufenden Saison wird jährlich zudem der schönste Narrenbaum prämiert; seit 2008 werden auch Tänze unterschie­dlicher Kategorien ausgezeich­net. Auch für Jugendlich­e möchte der Verein ein Angebot machen. Der Vorstand wurde 2011 deswegen um das Amt des Jugendvert­reters erweitert.

Der Brauchtums­abend findet am Samstag, 20. Januar, ab 19 Uhr in der Blaubeurer Stadthalle statt. Am Sonntag, 21. Januar, folgt der

28. ADR-Narrenspru­ng ab

13.30 Uhr.

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FOTO: OKLMANN Wieder auf den Straßen zu sehen: In Blaubeuren wird am Wochenende Fasnet gefeiert. Hier sitzt ein Feuerteufe­l.

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