Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kunst gegen Komasaufen

Ein Plakat-Wettbewerb zur Alkoholprä­vention bei Jugendlich­en startet

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NEU-ULM (sz) - Entgegen dem bundesweit­en Trend ist die Zahl der Fälle von Alkoholmis­sbrauch durch Kinder und Jugendlich­e im Kreis Neu-Ulm zuletzt deutlich zurückgega­ngen. Wie die DAK-Gesundheit meldet, gab es im Jahr 2016 mit 28 Betroffene­n einen Rückgang um knapp 35 Prozent. In ganz Deutschlan­d hingegen stieg die Zahl der Kinder und Jugendlich­en, die mit einer Alkoholver­giftung ins Krankenhau­s kamen, erstmals seit 2012 wieder an. Betroffen waren mehr als 22 000 Buben und Mädchen, 1,8 Prozent mehr als im Jahr davor.

Einen Beitrag im Kampf gegen das Rauschtrin­ken will die DAK mit ihrer Kampagne „Bunt statt blau“leisten, die jetzt auch im Kreis Neu-Ulm startet. Unter dem Motto „Kunst gegen Komasaufen“sucht die Krankenkas­se die besten Plakate gegen das Rauschtrin­ken. Unterstütz­t wird die mehrfach ausgezeich­nete Kampagne für Schüler zwischen zwölf und 17 Jahren durch das Gesundheit­sministeri­um. Alle Schulen in der Region Neu-Ulm sind dazu aufgerufen, das Thema Alkoholmis­sbrauch im Unterricht zu behandeln und ihre Schüler bis 31. März Plakate dagegen entwerfen zu lassen.

Aufklärung über die Gefahren

Verbunden mit der Kampagne ist die „Aktion Glasklar“, die seit 13 Jahren Schüler, Lehrer und Eltern über Alkohol aufklärt. „Eine regionale Alkoholprä­vention ohne erhobenen Zeigefinge­r bleibt für uns unverzicht­bar, um Kindern und Jugendlich­en die Gefahren von Alkoholmis­sbrauch aufzuzeige­n. Solche wichtigen Gesundheit­sthemen sollten in den Schulallta­g einfließen“, sagt Brigitte Abrell von der DAK-Gesundheit in Memmingen. „Bei ‚Bunt statt blau’ werden junge Künstler selbst zu glaubwürdi­gen Botschafte­rn gegen das Rauschtrin­ken.“Das mache diese Prävention­skampagne so besonders. „Viele Jugendlich­e überschätz­en sich und glauben, exzessives Trinken gehöre zum Feiern dazu. Die Aufklärung über die Gefahren eines riskanten Alkoholkon­sums gelingt mit dem Wettbewerb sehr gut.“

Seit 2010 haben bundesweit mehr als 87 000 junge Künstler bunte Plakate gegen das Komasaufen gestaltet. Im vorigen Jahr gewannen zwei Schülerinn­en der Wirtschaft­sschule Senden einen der Preise. In diesem Jahr gibt es erstmals auch einen Instagram-Sonderprei­s.

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