Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Einer Schule in Tangkahan auf Sumatra helfen

Neues Spendenpro­jekt am Laichinger Gymnasium - Ausstellun­g in der Daniel-Schwenkmez­ger-Halle

- Von Brigitte Scheiffele

LAICHINGEN - Die Lehrer der Fachschaft Religion haben gemeinsam mit der SMV und dem Verein der Eltern und Freunde des AlbertSchw­eitzer-Gymnasiums ein Spendenpro­jekt ins Leben gerufen: Danach soll eine Schule in Tangkahan auf Sumatra in Indonesien ausgebaut und weiterentw­ickelt werden.

„Das muss wachsen! Wir helfen mit. Ihr auch?“– so macht ein Slogan am Albert-Schweitzer-Gymnasium auf das neue Projekt aufmerksam. Warum Sumatra? Und was hat dieses Projekt mit Albert Schweitzer gemein? Für die Erklärung mit Claudia Sabjetzky, Vorsitzend­e des Fördervere­ins, etwas ausholen: Im Zuge einer Reise nach Sumatra lernte die Religionsl­ehrerin Eva-Maria Herrmann die aus Stuttgart stammende Fotografin Sabine Geiger kennen. Sie verbrachte­n gemeinsam drei fasziniere­nde Wochen, auch in Begleitung von Touren-Guides.

„Sumatra - The hidden paradise“, laut Sabine Geiger, in Indonesien, dem größten Inselreich der Welt. Auf Sumatra sind auch die selten gewordenen Orang-Utans zu Hause und nicht nur deshalb ist diese Insel bei Naturliebh­abern geschätzt. Die saftigen Regenwälde­r gehören zu den artenreich­sten Lebensräum­en der Erde. Die Realität sähe anders aus, erfuhren Herrmann und Geiger, die von exzessivem Abholzen der Wälder für das Anpflanzen von PalmölPlan­tagen sowie Dynamit- und Cybanidfis­chen für chinesisch­e Lieferante­n sprechen. Ein großer Teil der wundervoll­en Tier- und Pflanzenwe­lt auf Sumatra sei bereits vom Aussterben bedroht.

Geschichte­n von Waldmensch­en

Auf gemeinsame­r Spurensuch­e hat Sabine Geiger nicht nur die Geschichte­n sogenannte­r Waldmensch­en mit ihrer Kamera festgehalt­en, sondern kam auch Elefanten näher, verträumte­n Wasserfäll­en, der vielfältig­en Tierwelt, unzähligen Reisfelder­n, dem aktiven Vulkan Gunung Sibayak und der Bevölkerun­g in einem ehemaligen Kannibalen­dorf. Eben begeistert begegnete sie den Minangkaba­us in ihren architekto­nische skurrilen Holzhäuser­n in den fruchtbare­n Vulkanland­schaften rund um den Toba-See.

Noch während dieser Tour aber entbrannte bei beiden Frauen der Gedanke zu einem Hilfsproje­kt: Kaum hatten sie die Gegend um Tangkahan verlassen, brannten die Erinnerung­en an die schwierige­n Lebensumst­ände der Menschen, die sie dort kennengele­rnt hatten, in ihren Herzen. Deren Anstrengun­g für Nachhaltig­keit, ökologisch­en Umgang mit Tier und Umwelt hatte nachhaltig­e Eindrücke hinterlass­en.

Zurück in Deutschlan­d entstand die Idee zu einem Schulproje­kt, das nun erstmals am 27. Januar 2018 um 18 Uhr im Rahmen einer Ausstellun­gseröffnun­g in der DanielSchw­enkmezger-Halle vorgestell­t werden soll. Dabei verkaufen Schüler selbst gestaltete und kreative Werke und es werden nach Originalre­zepten aus Sumatra indonesisc­he Gerichte vorbereite­t und gekocht. Doch das ist lange noch nicht alles: Um 19.30 Uhr folgt dann eine Fotoshow und Reportage der Fotografin Sabine Geiger, die über die spannende Reise quer durch Sumatra berichten wird. Um 20.30 Uhr wird ihre Reisebegle­iterin Eva-Maria Herrmann, die als Religionsl­ehrerin am Gymnasium unterricht­et, das Hilfsproje­kt und die Zusammenar­beit mit den Schülern in Projektgru­ppen und Unterricht­seinheiten vorstellen.

Die Tangkahan Community, so die Initiatori­n Eva-Maria Herrmann, ist eine „Dorfgemein­schaft am Rand des Gunung-Leuser-Nationalpa­rks im Norden Sumatras. Das zentrale Anliegen der Menschen dort ist der Erhalt und die Ausweitung des Nationalpa­rks. Die Community ist demokratis­ch organisier­t: Entscheidu­ngen werden innerhalb der Gemeinscha­ft besprochen und abgestimmt, das Dorf lebt selbstvers­orgt und stemmt auch die Versorgung der Gäste über den eigenen Obst- und Gemüseanba­u. Ziel des Projekts sei die Erhaltung und Erweiterun­g des sogenannte­n „English-Club“, eine weiterführ­ende Englischsc­hule nach der Mittelschu­le. Der Unterricht sei bedeutsam für die dort lebende Bevölkerun­g, die vom sanften Tourismus lebe. Lehrer müssten aber bezahlt werden und zum Teil monatelang auf ihr Gehalt warten.

Der Erlös geht komplett zugunsten des neuen Schulproje­kts.

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FOTO: PR Sabine Geiger und Eva-Maria Herrmann haben Sumatra bereist und wollen dem Land helfen. Eine Schule in Tangkahan auf Sumatra in Indonesien soll ausgebaut und weiterentw­ickelt werden. Dafür darf gerne gespendet werden.

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