Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
2000 Narren in Schelklingen
Freche Rißtal-Germanen laufen den Umzug mehrfach – Besucher haben viel Spaß und Unterhaltung
SCHELKLINGEN - Die Schelklinger Narrenzunft „Häfele Hoi“hat ihren jährlichen Umzug gut über die Bühne gebracht. Allerdings setzte wie schon am Vortag bei der Ausgrabung dann auch pünktlich zum Narrensprung ein lästiger Schneefall ein. Freuen konnte sich jeder, der an Schul- und Marktstraße einen Unterstand fand. Und davon gibt es an der Umzugsstrecke ein paar, was gerne genutzt wurde.
42 Zünfte hatten sich für den Umzug angemeldet und damit rund 2000 Hästräger, schätzte Schelklingens Zunftmeisterin Nicole Brobeil. Sie trat auf der hinteren Marktstraße am Sprecherwagen in Aktion. Die kleinere Zahl an Zünften ist der kurzen Fasnet geschuldet. Die Fasnet geht diesmal nur viereinhalb Wochen. Die Ordnung im Umzug ging heuer etwas durcheinander. Die Stadtkapelle ist stets für den Kopf des Zuges vorgesehen, wurde dann aber auch weiter hinten gesichtet. Was sich in der Vergangenheit nur die Schmiechener Steinböcke getraut haben, nämlich mehrfach im Umzug mitzulaufen, das wurde heuer auch von den ebenso frechen Rißtal-Germanen gewagt.
Die Zahl der Zuschauer rund um das Rathaus war früher schon einmal größer gewesen, aber die Streckenführung aus Richtung Längental kommend wertete die Schulstraße als Umzugsstrecke auf. Die befreundete Narrenzunft aus Ersingen übernahm die Einlasskontrolle. Hexen und Geister ritten auf Besen, beschenkten und erschreckten Kinder und verteilten Konfetti in die Haare der Umzugsbesucher. „Konfetti gehört einfach zur Fasnet“, sagte Zunftmeisterin Brobeil der Schwäbischen Zeitung, nachdem mancherorts im Ländle darauf verzichtet wird, während in Schelklingen eben die kostspielige Kehrmaschine zum Aufräumprogramm gehört.
Auf der hinteren Marktstraße und damit am Schluss der Umzugsstrecke taten sich dann und wann Lücken im Narrenzug auf, die mit einem spontan kreierten Narrenruf begrüßt wurden. Mancher Umzugsbeobachter hätte sich noch mehr Musikgruppen gewünscht. Ehe die Jacke vollkommen durchgeweicht war, endete der diesjährige Narrensprung und damit der dritte Schelklinger Tag-inNacht-Umzug nach einer Stunde. Rechtzeitig als Zuschauer trafen da noch die ersten Burrenhexen aus Schmiechen ein, die aufgrund eines Abstimmungsproblems heuer gleichzeitig ihren Narrenbaum gestellt haben. Wenn sie schon nicht mitlaufen konnten, dann wollten sie doch bei der anschließenden Party dabei sein, hatte sich Schmiechens Zunftmeister Willi Girner mit seinen Hästrägern vorgenommen.