Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
1035 Unterschriften für die Ulmer Blutbank
ULM (mase) - Die Medizinstudentin Julia Langelittig will verhindern, dass der DRK-Blutspendedienst die kleine Blutbank, die das Chirurgische Zentrum in der Ulmer Uniklinik versorgt, schließt und hat eine Petition im Internet gestartet. Mindestens 1000 Unterschriften wollte sie bis zum 25. Dezember sammeln, dieses Ziel hat Langelittig erreicht: 1035 Unterzeichner folgten der Aufforderung.
Am Freitag übergab die Studentin die Liste symbolisch an Professor Hubert Schrezenmeier, den Ärztlichen Direktor und Medizinischen Geschäftsführer des Instituts für Klinische Transfusionsmedizin und Immungenetik. Das Institut, das vom DRK-Blutspendedienst und der Uni getragen wird, betreibt die kleine Blutbank neben dem Schockraum des Chirurgischen Zentrums.
Unterschriften von Mitarbeitern
Organisatorin Langelittig verwies bei der Übergabe besonders auf die Kommentare, die Unterzeichner bei der Petition im Internet abgegeben haben: Viele geben an, Mitarbeiter von Blutbank oder Uniklinik zu sein. „Sie haben einen guten Einblick in den Ablauf und die Problematik“, betonte Langelittig.
Sie selbst und ihre Unterstützer fürchten, dass beispielsweise Unfallopfer mit zahlreichen schweren Verletzungen nicht mehr gerettet werden können, wenn es im Chirurgischen Zentrum nur noch ein Notfalldepot mit Blutkonserven gibt. So nämlich könnte die Situation an der Klinik in Zukunft aussehen, falls der Blutspendedienst die kleine Blutbank schließt. Ein solches Notfalldepot gibt es zum Beispiel in den Kliniken auf dem Michelsberg. Die Kliniken auf dem Eselsberg wurden jahrelang vom rund sechs Kilometer entfernten Safranberg aus mit Blutkonserven beliefert.
Eine sichere Versorgung der Patienten sei das Hauptziel des Instituts, sagte Hubert Schrezenmeier bei der Übergabe der Unterschriftenliste. „Es ist ein völlig falscher Eindruck, dass Patienten von der Versorgung abgeschnitten werden.“Ob die kleine Blutbank schließen wird, stehe noch nicht fest. Aber: „Wir sind in ernsthafter Prüfung dieser Veränderung.“Die Entscheidung soll Schrezenmeier zufolge in drei bis vier Wochen fallen.