Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neue Verkehrsführung
Laichinger Weberstraße wird zu einer Einbahnstraße. Die Gründe auf
LAICHINGEN - Die Rad- und Weberstraße in Laichingen hat erneut die Mitglieder des Gemeinderates in ihrer Sitzung am Montagabend beschäftigt. Bürgermeister Klaus Kaufmann (parteilos) erklärte die derzeitige Situation. Schon mehrmals gab es Diskussionen wegen wiederkehrender Beschwerden hinsichtlich der Verkehrssituation im östlichen Bereich der Weberstraße sowie der Radstraße. Im vergangenen Jahr wurde deswegen eine Anliegeranhörung organisiert, bei der sich sowohl die dort wohnhaften Bürger als auch Geschäftstreibenden äußern konnten. „Es hat sich viel getan im vergangenen Jahr. Es gab bei der Besprechung gute Hinweise“, resümierte Kaufmann.
Mit Blick auf eine Problemlösung seien mehrere Ideen besprochen worden. Da ging es um die Verdichtung der Verkehrsüberwachung, die Installation von Sperrpfosten oder auch die Aufpflasterung von Fahrbahnschwellen, eine Einbahnstraßenregelung für die Weberstraße nach Osten sowie Pflanztröge, eine stationäre Messanlage für den Straßenverkehr, die Einrichtung einer Fußgängerzone, aber auch die Möglichkeit, den Ist-Zustand zu belassen. Die Abfrage habe gezeigt, dass sowohl eine Verkehrsüberwachung als auch Fahrbahnschwellen sowie Pflanztröge zur Verkehrsberuhigung von den teilnehmenden Anliegern favorisiert wurden.
Einig waren sich die Mitglieder des Laichinger Gemeinderates zumindest in der Hinsicht, dass eine Entscheidung nun „endlich“fallen müsse. Die Frage nach dem „Wie“wurde allerdings unterschiedlich beantwortet – auch innerhalb der Fraktionen.
Das sagt die Initiative gemeinsam engagiert für Laichingen (Igel): Ernst Joachim Bauer, stellvertretender Fraktionsvorsitzender, sprach sich für eine Einbahnstraße aus. Er prognostizierte eine 20-prozentige Verkehrsberuhigung. Sollte der Ist-Zustand bleiben, dränge er darauf, dass die Parkplätze südlich und nördlich der Einfahrt von der Weite Straße in die Weberstraße entfernt werden müssen. Das Sichtfeld bei der Ausfahrt von der Weberstraße in die Weite Straße solle so verbessert werden. Eine Fußgängerzone lehnte er aufgrund der vielen Ausnahmeregelungen für den Lieferverkehr und die Anlieger sowie für die zu erreichenden Parkplätze des Hotels Krehl ab. Fraktionsvorsitzende Gisela Steinestel hingegen plädierte für einen größeren Schritt: „Ich würde mich freuen, wenn wir eine richtige Fußgängerzone hätten. Andere Städte schaffen das auch. Es wäre ein großer Gewinn für Laichingen.“Dr. Günter Schmid unterstützte diesen Gedanken.
So argumentiert die Laichinger Allgemeine Bürgerliste (LAB): Bernhard Schweizer sprach sich ebenfalls für die Einbahnstraßenregelung in Richtung Osten aus. Er würde gerne auch das „wilde Parken“im Bereich der Sparkasse vermeiden. „Wir sollten aber nichts festklopfen, sondern eine Versuchsphase von sechs Monaten einrichten“, meinte er.
Das wünscht sich die Bürgerliche Wählervereinigung (BWV): Ulrich Rößler verdeutlichte, dass er sich bisher nie von den Autos bedroht gefühlt habe. „Mit der Einbahnstraße könnte ich mich anfreunden“, sagte er. Der Fraktionsvorsitzende regte aber auch an, dass sich dadurch die Geschwindigkeit der Fahrzeuge erhöhen könnte, weil Fahrer wissen, dass ihnen kein Gegenverkehr drohe. Alexander Frank hingegen sprach sich gegen die Einbahnstraße aus: „Die wird die Probleme nicht lösen.“Elisabeth Enderle ging auf die Wünsche der Anwohner ein und sprach die Pflanztröge an. Diese könnten den Verkehr beruhigen, seien bei Bedarf auch umzusetzen und würden gleichzeitig das Ortsbild verschönern.
Die Sichtweise der Christlich Demokratischen Union (CDU): Walter Striebel merkte an, dass auch er die Einbahnstraße favorisiert: „Es wäre einen Versuch wert.“Gleichzeitig müsse verhindert werden, dass vom Marktplatz her eine Durchfahrt möglich sei. Joachim Reif ergänzte, dass ein Pfosten beim Brunnen eine Möglichkeit wäre. Er sehe auch keine Probleme für die Einführung von Schwellen. Anton Wenzel plädierte dafür, die Situation so zu belassen, wie sie derzeit ist.
Stadtoberhaupt fasst Vorschläge zusammen
Bürgermeister Klaus Kaufmann fasste die Vorschläge der Gremiumsmitglieder zusammen. „Wir sollten einen ersten Schritt wagen und diesen dann genau beobachten“, meinte er und ließ über die verschiedenen Möglichkeiten abstimmen (siehe Informationskasten). Das Fazit: Das Gremium befürwortete eine Einbahnstraßenregelung der Weberstraße in Richtung Osten in Kombination mit der Errichtung von Pflanztrögen oder Fahrbahnschwellen. „Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis“, zog Kaufmann Bilanz nach der langen Diskussion. Die Einbahnstraße werde er schnellstmöglich in Auftrag geben.