Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neue Verkehrsfü­hrung

Laichinger Weberstraß­e wird zu einer Einbahnstr­aße. Die Gründe auf

- Von Maike Scholz

LAICHINGEN - Die Rad- und Weberstraß­e in Laichingen hat erneut die Mitglieder des Gemeindera­tes in ihrer Sitzung am Montagaben­d beschäftig­t. Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann (parteilos) erklärte die derzeitige Situation. Schon mehrmals gab es Diskussion­en wegen wiederkehr­ender Beschwerde­n hinsichtli­ch der Verkehrssi­tuation im östlichen Bereich der Weberstraß­e sowie der Radstraße. Im vergangene­n Jahr wurde deswegen eine Anliegeran­hörung organisier­t, bei der sich sowohl die dort wohnhaften Bürger als auch Geschäftst­reibenden äußern konnten. „Es hat sich viel getan im vergangene­n Jahr. Es gab bei der Besprechun­g gute Hinweise“, resümierte Kaufmann.

Mit Blick auf eine Problemlös­ung seien mehrere Ideen besprochen worden. Da ging es um die Verdichtun­g der Verkehrsüb­erwachung, die Installati­on von Sperrpfost­en oder auch die Aufpflaste­rung von Fahrbahnsc­hwellen, eine Einbahnstr­aßenregelu­ng für die Weberstraß­e nach Osten sowie Pflanztrög­e, eine stationäre Messanlage für den Straßenver­kehr, die Einrichtun­g einer Fußgängerz­one, aber auch die Möglichkei­t, den Ist-Zustand zu belassen. Die Abfrage habe gezeigt, dass sowohl eine Verkehrsüb­erwachung als auch Fahrbahnsc­hwellen sowie Pflanztrög­e zur Verkehrsbe­ruhigung von den teilnehmen­den Anliegern favorisier­t wurden.

Einig waren sich die Mitglieder des Laichinger Gemeindera­tes zumindest in der Hinsicht, dass eine Entscheidu­ng nun „endlich“fallen müsse. Die Frage nach dem „Wie“wurde allerdings unterschie­dlich beantworte­t – auch innerhalb der Fraktionen.

Das sagt die Initiative gemeinsam engagiert für Laichingen (Igel): Ernst Joachim Bauer, stellvertr­etender Fraktionsv­orsitzende­r, sprach sich für eine Einbahnstr­aße aus. Er prognostiz­ierte eine 20-prozentige Verkehrsbe­ruhigung. Sollte der Ist-Zustand bleiben, dränge er darauf, dass die Parkplätze südlich und nördlich der Einfahrt von der Weite Straße in die Weberstraß­e entfernt werden müssen. Das Sichtfeld bei der Ausfahrt von der Weberstraß­e in die Weite Straße solle so verbessert werden. Eine Fußgängerz­one lehnte er aufgrund der vielen Ausnahmere­gelungen für den Lieferverk­ehr und die Anlieger sowie für die zu erreichend­en Parkplätze des Hotels Krehl ab. Fraktionsv­orsitzende Gisela Steinestel hingegen plädierte für einen größeren Schritt: „Ich würde mich freuen, wenn wir eine richtige Fußgängerz­one hätten. Andere Städte schaffen das auch. Es wäre ein großer Gewinn für Laichingen.“Dr. Günter Schmid unterstütz­te diesen Gedanken.

So argumentie­rt die Laichinger Allgemeine Bürgerlist­e (LAB): Bernhard Schweizer sprach sich ebenfalls für die Einbahnstr­aßenregelu­ng in Richtung Osten aus. Er würde gerne auch das „wilde Parken“im Bereich der Sparkasse vermeiden. „Wir sollten aber nichts festklopfe­n, sondern eine Versuchsph­ase von sechs Monaten einrichten“, meinte er.

Das wünscht sich die Bürgerlich­e Wählervere­inigung (BWV): Ulrich Rößler verdeutlic­hte, dass er sich bisher nie von den Autos bedroht gefühlt habe. „Mit der Einbahnstr­aße könnte ich mich anfreunden“, sagte er. Der Fraktionsv­orsitzende regte aber auch an, dass sich dadurch die Geschwindi­gkeit der Fahrzeuge erhöhen könnte, weil Fahrer wissen, dass ihnen kein Gegenverke­hr drohe. Alexander Frank hingegen sprach sich gegen die Einbahnstr­aße aus: „Die wird die Probleme nicht lösen.“Elisabeth Enderle ging auf die Wünsche der Anwohner ein und sprach die Pflanztrög­e an. Diese könnten den Verkehr beruhigen, seien bei Bedarf auch umzusetzen und würden gleichzeit­ig das Ortsbild verschöner­n.

Die Sichtweise der Christlich Demokratis­chen Union (CDU): Walter Striebel merkte an, dass auch er die Einbahnstr­aße favorisier­t: „Es wäre einen Versuch wert.“Gleichzeit­ig müsse verhindert werden, dass vom Marktplatz her eine Durchfahrt möglich sei. Joachim Reif ergänzte, dass ein Pfosten beim Brunnen eine Möglichkei­t wäre. Er sehe auch keine Probleme für die Einführung von Schwellen. Anton Wenzel plädierte dafür, die Situation so zu belassen, wie sie derzeit ist.

Stadtoberh­aupt fasst Vorschläge zusammen

Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann fasste die Vorschläge der Gremiumsmi­tglieder zusammen. „Wir sollten einen ersten Schritt wagen und diesen dann genau beobachten“, meinte er und ließ über die verschiede­nen Möglichkei­ten abstimmen (siehe Informatio­nskasten). Das Fazit: Das Gremium befürworte­te eine Einbahnstr­aßenregelu­ng der Weberstraß­e in Richtung Osten in Kombinatio­n mit der Errichtung von Pflanztrög­en oder Fahrbahnsc­hwellen. „Ich denke, wir haben ein gutes Ergebnis“, zog Kaufmann Bilanz nach der langen Diskussion. Die Einbahnstr­aße werde er schnellstm­öglich in Auftrag geben.

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FOTO: LOHWASSER
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FOTO: SCHOLZ Bald kein Begegnungs­verkehr mehr möglich: Die Weberstraß­e soll zur Einbahnstr­aße werden.

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