Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Beschilder­ung: Vereine müssen Kosten stemmen

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LAICHINGEN (msc) - Die Kostenüber­nahme von Vereinen bei Beschilder­ungen für anstehende Feierlichk­eiten stößt bitter auf. Ulrich Rößler, Fraktionsv­orsitzende­r der Bürgerlich­en Wählervere­inigung (BWV), brachte das Thema in der Gemeindera­tssitzung am Montagaben­d zur Diskussion.

Die Verwaltung mit Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann (parteilos) legte die Gründe dar. Die Beschilder­ung müsse vom Straßenbau­lastträger, also der Stadt Laichingen, vorgenomme­n werden. Dafür haftet dieser dann auch vollumfäng­lich. Bisher habe der Bauhof auf freiwillig­er Basis diese Arbeit übernommen. Doch wegen des rechtliche­n Aspekts müsse ein Kostenersa­tz nach Aufwand erhoben werden.

Abrechnung erfolgt über den jeweiligen Aufwand

Die Verwaltung hatte dazu auch eine Informatio­nspräsenta­tion vorbereite­t. Die Abrechnung erfolge nach dem jeweiligen Aufwand. 55 Euro pro Stunde koste dann das Fahrzeug des Bauhofes, 45 Euro pro Stunde der Mitarbeite­r. Da auch jeweils Schilder bereitgest­ellt werden müssten, sei eine Leihgebühr von 20 Euro bei vier Schildern oder Absperrung­en und 50 Euro ab fünf Schildern vorgesehen. Der Vorschlag des Bürgermeis­ters: Vereine bekommen eine zehnprozen­tige Minderung. Bei Events und Feierlichk­eiten ohne Gewinn würde der Kostenersa­tz auch erlassen. Die Laichinger Verwaltung denke dabei beispielsw­eise an das Stadtfest.

Bei Gewinn-Anstrebung gibt es keine Kostenmind­erung

Ulrich Rößler zeigte in der anschließe­nden Aussprache auf, dass er mit dieser Fassung „leben“kann. Zustimmung gab es auch von Bernhard Schweizer, dem Fraktionsv­orsitzende­n der Laichinger Allgemeine­n Bürgerlist­e (LAB): „Umliegende Gemeinden handeln ähnlich.“Ratsherr Wilhelm Häberle (BWV) hatte mit der Fassung Probleme. „Es ist doch eigentlich nicht verwerflic­h, dass Vereine mit ihren Feierlichk­eiten auch einen Gewinn anstreben“, meinte er. Es sei schwierig, eine klare Linie zu finden, wer eine Kostenmind­erung erhält oder eben nicht. Bei Großverans­taltungen sei es eindeutig, ansonsten müsste immer gut geprüft werden. Das sah auch Werner Scheck (BWV) so. Auch er habe ein „schlechtes Gefühl“bei der Differenzi­erung. Vereine, so Scheck, sollten generell die kostenlose Unterstütz­ung erhalten.

Bürgermeis­ter Klaus Kaufmann versuchte, das Gremium zu beruhigen. „Wir werden mit gesundem Menschenve­rstand vorgehen und keine Vereine in eine Zwickmühle bringen“, versichert­e er den Mitglieder­n des Gemeindera­tes Laichingen.

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