Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Schwäbische Schöpfonga“mit Hugo Brotzer
Mundartdichter liest in Riedlingen eigene Werke und versetzt Sebastian Sailers „Paradies“nach Oberschwaben
RIEDLINGEN (sz) - Hugo Brotzer rezitierte schon als Kind gerne Gedichte, verfasste bereits während seiner Schulzeit eigene schwäbische Reime und behielt diese Liebe zur oberschwäbischen Mundart bis heute bei. Nach einer ersten Kostprobe im vergangenen Jahr, als er bei einer Benefizveranstaltung zugunsten der Conrad-Graf-Musikschule Wilhelm Busch und seine Bubenstreiche „Max und Moritz“dem begeisterten Publikum nahe brachte, lädt deren Förderverein am Sonntag, 28. Januar, 17 Uhr, zu „Schwäbische Schöpfonga“von und mit Hugo Brotzer ins Refektorium des Kapuzinerklosters in Riedlingen ein.
Freuen dürfen sich alle darauf, denen die Zugabe „Eva und Adam“von 2017 unvergesslich geblieben ist, eine eigene „Schöpfung“des pensionierten Sonderschullehrers. Mit diesen beleuchtet er die schwäbische Denkweise und Lebensart.
Nach Übertragungen von Kinderund Jugendbüchern ins Oberschwäbische, wie „Dr Obrschwäbische Strublpetr“, „D Hasaschual“und „Oh, wia schee isch Panama“näherte er sich Klassikern, wie Ludwig Uhlands „Schwäbischer Kunde“und übertrug die Ballade aus der Schulzeit in unsere deftige oberschwäbische Mundart und charakterisierte den im Original seiner Meinung nach etwas blass geschilderten „Herr(n) aus Schwabenland“als „en Baurabua vom Feadrasee“deutlich konkreter, ursprünglicher und damit einfach „schwäbisch-deftiger“. Die Zuhörer im Refektorium können sich davon überzeugen.
In den letzten Monaten hat sich der Mundartdichter an die Übertragung von Sebastian Sailers „Die Schwäbische Schöpfung“herangewagt. In seiner Version liegt das „Paradies“zwischen Bodensee, Schussen, Bussen und Federsee. Auch hier hin entführt er bei seiner Lesung im Kapuzinerkloster. Am Akkordeon musikalisch umrahmt wird sie mit schwäbischen Weisen von Musikschullehrer Uwe Nita.