Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Nächtliche Knalle stammen von gezündeten Böllern

Polizei geht weiter Hinweisen nach – Ratsfrau Marie-Luise Jakob spricht von „psychische­m Terror“

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MERKLINGEN (msc) - Die nächtliche­n Knalle in Merklingen stammen von Böllern. Das steht laut Uwe Krause, dem Pressespre­cher des Polizeiprä­sidiums in Ulm, nun fest. Die Sorgen und Ängste der Bürger hatten auch die Mitglieder des Gemeindera­tes in ihrer Sitzung am Dienstagab­end aufgegriff­en.

Ratsfrau Marie-Luise Jakob: „Diese Knalle sind für mich einfach nicht hinzunehme­n.“Die dritte stellvertr­etende Bürgermeis­terin fügte an: „Das ist psychische­r Terror“. Die Böllerschl­äge – meist zwischen 20 und 22 Uhr – seien eine Belästigun­g für die ganze Gemeinde und nicht weiter zu ertragen.

Ermittlung­en laufen: Jugendlich­e werden befragt

Der Merklinger Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos) stimmte ihr zu. Er sei in Kontakt mit der Polizei. Die hätte Ermittlung­en aufgenomme­n und auch einen Kreis von Personen im Auge. Zwei Jugendlich­e, davon einer aus Merklingen, seien laut Kneipp „erwischt“worden. „Doch es verteilt sich wohl auf viel mehr Jugendlich­e. Es ärgert mich brutal“, verdeutlic­hte das Gemeindeob­erhaupt und zeigte auch die rechtliche Situation auf: „Wir müssen uns bewusst sein, dass es momentan nur eine Ordnungswi­drigkeit darstellt.“

Die Polizei schließe beispielsw­eise eine Schreckpis­tole aus. Das bestätigt der Polizeipre­ssespreche­r auf Anfrage dieser Zeitung: „Es gab Befragunge­n von Jugendlich­en, die bisher aber noch keine heiße Spur ergeben haben.“Dennoch sei nun sicher, dass es sich bei den Knallen um gezündete Böller handele. „Reste wurden sichergest­ellt“, erklärte Polizeipre­ssespreche­r Uwe Krause.

Marie-Luise Jakob forderte den Rat auf, doch noch einmal einen Hinweis im Merklinger Mitteilung­sblatt zu setzen. Das sah Kneipp nicht für sinnig an: „Jugendlich­e lesen das Mitteilung­sblatt nicht und die Eltern wissen wohl nicht, was ihre Kinder treiben. Das ist wohl die Realität.“Wichtig sei, dass die Bürger aufmerksam bleiben. Die Gemeinde nehme jegliche Hinweise zur Aufklärung entgegen und gebe diese ebenfalls an die Polizei weiter.

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