Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Merklinger verankern neue Bestattungsart
Mitglieder des Gemeinderates beschließen veränderte Friedhofsordnung – Urnengrabfeld angelegt
MERKLINGEN - Es soll ein Mehrangebot an Bestattungsarten geben: Die Mitglieder des Merklinger Gemeinderates haben in ihrer jüngsten Sitzung die Änderung und Neufassung der Friedhofsordnung beschlossen. Bereits im vergangenen Jahr fiel die Entscheidung, neue Bestattungsarten auf dem Friedhof Merklingen einzuführen. Ziel sei gewesen, eine Urnenbestattung zu schaffen, die zum einen pflegeleicht und wenn gewünscht auch anonym erfolgen kann. Dies sollte eine Ergänzung zu den bestehenden Erdbestattungen und Urnenstelenbestattungen sein. Rahmenbedingungen und Gestaltungsvorschläge kamen vom Ingenieurbüro Wassermüller Ulm und wurden ebenfalls im Gemeinderat diskutiert.
So sieht die Planung aus: Die Urnen sollen um einen Baum herum in Röhren, ohne Grabmale oder Abdeckungen, eingebracht werden können. Die Röhren werden dabei mit Rasen überdeckt und seien so pflegeleicht. Auf einem Namenspult am jeweiligen Grabfeld können Hinterbliebene dann eine Gedenktafel mit Vor- und Nachname sowie Geburtsund Sterbedatum anbringen lassen.
In der jüngsten Sitzung wurden die Beschriftungen in ihrer Form festgelegt. Auf den zehn Zentimeter langen und sechs Zentimeter hohen Tafeln soll die Schriftart Arial verwendet werden. Der Name werde in der Schriftgröße 26 und die Jahreszahlen in 20 notiert. Bürgermeister Sven Kneipp (parteilos) betonte, wie wichtig die Einheitlichkeit ist, damit das Namenspult geordnet und nicht durcheinander wirkt. Uneinig ist sich das Merklinger Gremium noch, ob die Gedenktafel, die in schwarz gehalten ist, poliert oder nicht poliert verwendet werden soll. Darüber soll auf Bitten der Ratsfrau MarieLuise Jakob eine nochmalige Aussprache erfolgen.
Erstes Grabfeld ist angelegt
Ein erstes Grabfeld in der Mitte des Friedhofes wurde von der Firma Rafael Spenle Garten- und Landschaftsbau hergerichtet. Kosten: 11 757 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Anschaffung des Baumes sowie des Namenspults und einer Sitzbank. Letztere wird noch aufgestellt. In diesem Urnengrabfeld können 26 Urnenröhren installiert werden. Somit können 26, maximal aber 52, Urnen beigesetzt werden. Zwei davon sind für eine anonyme Bestattung vorgesehen.
Die Belegung soll laut Friedhofsordnung aus Sicht des Gedenksteins von links nach rechts erfolgen. Aufgrund der neuen Bestattungsform war es notwendig, die Friedhofsordnung aus dem Jahr 2011 zu ändern und erneut zu beschließen. Mit dem Beschlussvorschlag, den die Mitglieder des Merklinger Gemeinderates einstimmig annahmen, wird die alte Ordnung außer Kraft gesetzt.
Für die Bestattungsform würde es bereits erste Anfragen geben, war zu hören. Die notwendige Anpassung der Gebührensatzung erfolgt zeitverzögert. Das liegt laut Kneipp an der derzeitigen Umstellung des Haushaltsfinanzwesens auf die Doppik.