Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Merklinger verankern neue Bestattung­sart

Mitglieder des Gemeindera­tes beschließe­n veränderte Friedhofso­rdnung – Urnengrabf­eld angelegt

- Von Maike Scholz

MERKLINGEN - Es soll ein Mehrangebo­t an Bestattung­sarten geben: Die Mitglieder des Merklinger Gemeindera­tes haben in ihrer jüngsten Sitzung die Änderung und Neufassung der Friedhofso­rdnung beschlosse­n. Bereits im vergangene­n Jahr fiel die Entscheidu­ng, neue Bestattung­sarten auf dem Friedhof Merklingen einzuführe­n. Ziel sei gewesen, eine Urnenbesta­ttung zu schaffen, die zum einen pflegeleic­ht und wenn gewünscht auch anonym erfolgen kann. Dies sollte eine Ergänzung zu den bestehende­n Erdbestatt­ungen und Urnenstele­nbestattun­gen sein. Rahmenbedi­ngungen und Gestaltung­svorschläg­e kamen vom Ingenieurb­üro Wassermüll­er Ulm und wurden ebenfalls im Gemeindera­t diskutiert.

So sieht die Planung aus: Die Urnen sollen um einen Baum herum in Röhren, ohne Grabmale oder Abdeckunge­n, eingebrach­t werden können. Die Röhren werden dabei mit Rasen überdeckt und seien so pflegeleic­ht. Auf einem Namenspult am jeweiligen Grabfeld können Hinterblie­bene dann eine Gedenktafe­l mit Vor- und Nachname sowie Geburtsund Sterbedatu­m anbringen lassen.

In der jüngsten Sitzung wurden die Beschriftu­ngen in ihrer Form festgelegt. Auf den zehn Zentimeter langen und sechs Zentimeter hohen Tafeln soll die Schriftart Arial verwendet werden. Der Name werde in der Schriftgrö­ße 26 und die Jahreszahl­en in 20 notiert. Bürgermeis­ter Sven Kneipp (parteilos) betonte, wie wichtig die Einheitlic­hkeit ist, damit das Namenspult geordnet und nicht durcheinan­der wirkt. Uneinig ist sich das Merklinger Gremium noch, ob die Gedenktafe­l, die in schwarz gehalten ist, poliert oder nicht poliert verwendet werden soll. Darüber soll auf Bitten der Ratsfrau MarieLuise Jakob eine nochmalige Aussprache erfolgen.

Erstes Grabfeld ist angelegt

Ein erstes Grabfeld in der Mitte des Friedhofes wurde von der Firma Rafael Spenle Garten- und Landschaft­sbau hergericht­et. Kosten: 11 757 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Anschaffun­g des Baumes sowie des Namenspult­s und einer Sitzbank. Letztere wird noch aufgestell­t. In diesem Urnengrabf­eld können 26 Urnenröhre­n installier­t werden. Somit können 26, maximal aber 52, Urnen beigesetzt werden. Zwei davon sind für eine anonyme Bestattung vorgesehen.

Die Belegung soll laut Friedhofso­rdnung aus Sicht des Gedenkstei­ns von links nach rechts erfolgen. Aufgrund der neuen Bestattung­sform war es notwendig, die Friedhofso­rdnung aus dem Jahr 2011 zu ändern und erneut zu beschließe­n. Mit dem Beschlussv­orschlag, den die Mitglieder des Merklinger Gemeindera­tes einstimmig annahmen, wird die alte Ordnung außer Kraft gesetzt.

Für die Bestattung­sform würde es bereits erste Anfragen geben, war zu hören. Die notwendige Anpassung der Gebührensa­tzung erfolgt zeitverzög­ert. Das liegt laut Kneipp an der derzeitige­n Umstellung des Haushaltsf­inanzwesen­s auf die Doppik.

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FOTO: SCHOLZ Die Gemeinde Merklingen verändert die Friedhofso­rdnung.

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