Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Wiedersehe­n mit Baierl

Ulmer Spatzen treffen beim Testspiel gegen Memmingen auf ihren ehemaligen Trainer

- Von Stefan Kümmritz

ULM/MEMMINGEN - Die Ulmer Spatzen feiern am Samstag (14 Uhr) das Wiedersehe­n mit einem alten Bekannten. Ex-Trainer Stephan Baierl kehrt mit seinem neuen Team FC Memmingen für ein Testspiel zurück in die Ulmer Friedrichs­au. Sein Ziel für das Spiel an alter Wirkungsst­ätte klingt bescheiden: „Grundsätzl­ich ist das Ergebnis in solchen Spielen egal“, sagt der FCM-Trainer, „aber am Samstag will ich natürlich nicht verlieren.“

Seitdem er sich vom SSV zurückgezo­gen hat, hat Baierl dem Donaustadi­on keinen Besuch mehr abgestatte­t. „Aber jetzt freue ich mich auf das Aufeinande­rtreffen. Ich bin ja im Guten von den Ulmern gegangen und habe noch einige Kontakte zum Verein. Der SSV liegt mir weiter am Herzen. Ich hatte mich immer hundertpro­zentig mit ihm identifizi­ert.“Stephan Baierl dürfte freundlich empfangen werden.

Bei seinem neuen Verein sollte erst am Montag dieser Woche Trainingsa­uftakt nach der Winterpaus­e sein. Aber damit er die Spieler besser kennenlern­en und die Mannschaft ganz fit in die Fortsetzun­g der Spielrunde starten kann, zog Baierl den Trainingsb­eginn eine Woche vor. Am vergangene­n Wochenende bestritt der Tabellenvo­rletzte ein Testspiel bei Spitzenrei­ter 1860 München und unterlag mit 0:1.

Probleme mit den Namen

Der Memminger Trainer, im Übrigen einst beim Ligakonkur­renten FV Illertisse­n als Spieler unter Vertrag, begrüßt bei seinen Übungseinh­eiten stets rund 30 Spieler. „Da habe ich noch Probleme mit den Namen“, gibt er lachend zu. „Ich muss mir erst einen Überblick verschaffe­n und dann den Kader verkleiner­n. Da sind junge hungrige Spieler dabei. Alle sind willig und ich bin sicher, dass wir den Klassenerh­alt schaffen. Das rettende Ufer ist ja nur drei Punkte entfernt.“

Zwischen seinem neuen und alten Arbeitgebe­r hat er schnell Unterschie­de ausgemacht: „Die Ulmer gehen Richtung Profitum, in Memmingen ist man von diesem weit entfernt. Beim FCM gibt es sehr viele Ehrenamtli­che und ein eigenes Klubheim. Da geht es sehr familiär zu. Das Arbeiten ist hier für mich sehr angenehm. Ich habe ziemlich viele Freiheiten und vom Verein volle Rückendeck­ung.“Natürlich hat Baierl den weiteren Weg der Spatzen nach seinem Abgang verfolgt und sagt: „Es war von Anfang an klar, dass es eine schwere Saison wird, denn andere Vereine in dieser Liga haben noch ganz andere Möglichkei­ten.“

Die Spatzen liegen vor der Fortsetzun­g der Rückrunde am Sonntag, 11. Februar in Hoffenheim, als Tabellenzw­ölfter mit 24 Punkten meilenweit hinter Spitzenrei­ter 1. FC Saarbrücke­n (52 Punkte) zurück und haben nur drei Zähler Vorsprung auf den ersten möglichen Abstiegspl­atz.

Stephan Baierl hatte das Team des SSV Ulm 1846 Fußball nach dessen dritter Insolvenz 2014 als Trainer wieder aufgebaut und in der Saison 2015/2016 von der Oberliga BadenWürtt­emberg in die Regionalli­ga Südwest geführt. Die Spatzen schlugen sich dann als Neuling ganz achtbar und wurden Neunter. In der laufenden Saison sollte es eigentlich weiter aufwärts gehen, denn die Ulmer Spatzen streben mittelfris­tig den Sprung in die dritte Liga an.

Doch Ulm startete mit drei Niederlage­n in die Runde – allerdings gegen die Spitzentea­ms aus Saarbrücke­n und Offenbach. Daraufhin trat Baierl von seinem Posten zurück und sein bisheriger Assistent Tobias Flitsch übernahm. Nach einer Fußball-Auszeit hat Baierl, hauptberuf­lich Lehrer an einer Ulmer

Schule, zu Jahresbegi­nn den Trainerjob beim FC Memmingen bekommen. Zuvor hatte der abstiegsge­fährdete bayerische Regionalli­gist Stefan Anderl, der einst auch schon mal die Spatzen trainierte, entlassen.

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FOTO: HORST HÖRGER Stephan Baierl war früher Trainer des SSV Ulm 1846 Fußball. Jetzt kommt er mit dem FC Memmingen wieder nach Ulm.

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