Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Meine Hose, deine Hose – Klamotten leihen und teilen?

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Kleidung leihen? Aber klar, ich leihe mir ja auch Ski oder ein Auto. Warum kein Abendkleid oder Fasnetshäs? Dass andere das schon getragen haben, stört mich nicht. Ich schlafe schließlic­h auch im Hotel in Bettwäsche, in der schon jemand lag. Und die wohlge- merkt gewaschen ist. Im Endeffekt ist Leihmode nichts anderes als SecondHand, nur dass ich die Sachen wieder loswerde. Gekauftes darf ich dagegen behalten. Wie meinen coolen Wintermant­el. Er gehörte früher mal meiner Freundin und davor einer Bekannten von ihr. „Mir ist er zu lang“, sagte sie, „und ihr war er zu eng – probier du mal“. Und weil die Bekannte der Freundin eine ähnliche Figur hat wie ich und modisch immer auf dem Laufenden ist, gibt es bei ihr viel auszumiste­n. Ich freue mich schon auf ihren Anruf „Ich habe wieder was“. Seit damals kaufe ich nur noch selten neue Klamotten. SecondHand-Läden ziehen mich magisch an, manches (durchaus gewagte) Teil habe ich auf Basaren und Flohmärkte­n erstanden. Längst nicht alles, was schon andere hatten und jetzt mir gehört, bleibt mir lang. Von preiswert Erworbenem trennt man sich leicht. Außerdem wurden viele Second-Hand-Teile kaum oder nie getragen. Ganz edle Marken sind dabei. Vermutlich, weil die Taille wuchs oder ein klassische­r Fehlgriff vorlag. Soll vorkommen. Mich freut’s.

Öfter mal was Neues tragen.

Von Christine King

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