Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kripo fasst Dealer mit 117 Kilo Cannabis

Polizei Schwaben Süd/West feiert Rekordfund – Verhaftete­r Metallarbe­iter aus Raum Memmingen pflegte luxuriösen Lebensstil

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NEU-ULM (lsw) - Bei einem Drogenhänd­ler aus dem bayerische­n Schwaben hat die Kripo rund 117 Kilogramm Haschisch und Marihuana sichergest­ellt. Es handele sich um die größte jemals gefundene Drogenmeng­e im Bereich des vor zehn Jahren gegründete­n Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West, berichtete­n die Ermittler am Donnerstag in NeuUlm. Normalerwe­ise würden maximal etwa 10 Kilo bei anderen großen Ermittlung­sverfahren entdeckt.

Bei einer gezielten Fahrzeugko­ntrolle am Dienstag vergangene­r Woche habe ein 32 Jahre alter Deutscher aus Memmingen knapp 31 Kilo Drogen offen im Auto liegen gehabt, sagte Kriminalha­uptkommiss­ar Marco Weng. „Ungewöhnli­ch ist, dass die Drogen einfach im Kofferraum gelegen sind.“Es ist denkbar, dass der Mann die Cannabispr­odukte gerade von seinem Lieferante­n abgeholt hat.

Bisher unbekannte­s Ausmaß

Bei einer Durchsuchu­ng von mehreren Wohnungen, die dem Verdächtig­en zugeordnet werden, entdeckte die Kripo im Raum Memmingen noch einmal 49 und 37 Kilogramm Cannabis. „Der Fall hat ein Ausmaß, das wir bisher hier nicht kannten“, sagte Weng.

Angaben dazu, woher das Rauschgift stammen könnte, machten die Ermittler nicht. „Solche Mengen kann man zu Hause nicht anbauen“, betonte der Leiter der Drogenfahn­dung der Kripo in Neu-Ulm.

Der 32-Jährige aus Memmingen sitzt nun in Untersuchu­ngshaft. Die Polizei machte keine Angaben dazu, was der Mann bei den Vernehmung­en zu den Vorwürfen gesagt hat. Die Kripo hatte seit Herbst 2017 verdeckt gegen ihn ermittelt. Auslöser waren die Verfahren gegen andere Beschuldig­te. Im April 2017 hatten die Ermittler die Wohnungen von mehreren Verdächtig­en aus den Landkreise­n Neu-Ulm und dem Alb-DonauKreis in Baden-Württember­g durchsucht. Bei zwei 25 und 32 Jahre alten Männern waren damals 17 Kilo Drogen entdeckt worden. Die zwei Deutschen sind nach Angaben der Polizei bereits von den Landgerich­ten in Memmingen und Ulm zu drei beziehungs­weise fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden.

Der 32-Jährige Memminger fiel der Kripo auch auf, weil er einen luxuriösen Lebensstil pflegte. Er habe teure Uhren getragen, größere Reisen unternomme­n und sei oft in Boutiquen zum Einkaufen gegangen. Dies alles habe nicht zu seinem Einkommen als einfacher Metallarbe­iter gepasst, erklärte Weng.

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FOTO: DPA Bergeweise beschlagna­hmtes Cannabis präsentier­te die Polizei bei einer Pressekonf­erenz in Neu-Ulm.

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