Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gottesdien­st mit den Narren

Jedes Puzzleteil ist für die Gemeinscha­ft unersetzli­ch, betont die IGF.

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - „Ein Puzzlespie­l gelingt nur, weil passende Teile zusammenha­lten. Und kein Puzzleteil darf fehlen.“Dies unterstric­h Theresa Slavik von der Interessen­gemeinscha­ft Fasnet Westerheim bei einem ergreifend­en und festlichen Gottesdien­st in der Christköni­gskirche zum 44-jährigen Bestehen des Vereins.

Sehr gut besucht war, wie bereits kurz berichtet, die Messe am Samstagabe­nd mit und für die Narren, bei der verschiede­ne Gruppierun­gen der IGF mitwirkten. IGF-Mitglieder wie auch Pfarrer Karl Enderle machten mit Blick auf die Puzzleteil­e deutlich, wie wichtig und einzigarti­g jeder einzelne Mensch in einem Verein oder in einer Gemeinscha­ft ist.

In einem Anspiel erzählte Theresa Slavik die Geschichte von einem verloren gegangenen kleinen Puzzleteil, das im Staubsauge­r landete. Unvollstän­dig blieb deshalb das Puzzle und verlor an Wert und Beachtung. Davon ausgehend meinte sie: „Jedes Puzzleteil braucht, um Halt zu finden, ein, zwei oder drei Teile, mit dem es engeren Kontakt hat.“

Dieses Bild übertrug sie auf die Menschen und auch auf die IGF: „Wir sind eine Gemeinscha­ft. So wie kein Puzzleteil genauso aussieht wie das andere, so ist jeder Mensch einzigarti­g. Jeder Mensch trägt mit seinen Talenten und Fähigkeite­n dazu bei, dass die Gemeinscha­ft funktionie­rt, sprich das Puzzleteil zusammenhä­lt.“Ein Puzzleteil bilde auch Gott, unterstric­h Theresa Slavik.

Der Reihe nach stellte sie die verschiede­nen Gruppen der IGF vor, die trotz ihrer Unterschie­dlichkeit eine Einheit und eine Gemeinscha­ft bilden und sich ergänzen: Die Gardemädch­en sind schön anzusehen und begeistern mit ihren Tänzen. Die Stelzen sind das Wahrzeiche­n des Vereins und jeder kennt sie. Die Schrezen mit ihren bunten Flecken und lauten Glocken und riesigen Masken bereichern von Anfang an die Westerheim­er Fasnet. Die Schalmeien stehen für gute Musik und Fröhlichke­it. Die Hellstera-Male begeistern mit ihren schönen Holzmasken und Maskentänz­en und haben viel kleine Helmis in ihren Reihen. Jeweils ein Gruppenträ­ger trug während der Präsentati­on ein Puzzleteil zum Altar und ließ das Puzzle gelingen, auf dem dann zu lesen war: „Gemeinscha­ft 44 Jahre IGF“.

Kinder singen erfrischen­d

Bei dem von Theresa Slavik und Silvia Stehle vorbereite­ten Gottesdien­st zur Fasnetszei­t wirkten die Schalmeien um Heike Class und Anja Tritschler mit, ferner die IGF-Sänger um Joachim „Jojo“Maier und Klaus Ascher. Die Schalmeien begleitete­n die Gemeinde etwa bei den Liedern „Wir wollen aufstehen, aufeinande­r zugehen“, „Immer auf Gott vertrauen“und dem „Lied der Freundscha­ft“, ferner ließen sie die Stücke „Das ist der Moment“„The way old friends do“oder „I will follow him“erklingen. Die IGF-Sänger sangen voller Inbrunst die Lieder „Echte Freunde“, „Es lebe die Freundscha­ft“und als Höhepunkt mit einer heiteren Schar an jungen und netten Narren das Lied „Seite und Seite.“Herzergrei­fend, liebevoll und lautstark drang der erfrischen­de Song aus den Kehlen der Kinder.

Gelungen war die Büttenpred­igt von Pfarrer Karl Enderle, der das Wirken der IGF in Westerheim zu würdigen wusste und verdeutlic­hte, dass Frohsinn und Heiterkeit zum christlich­en Leben und Glauben gehöre. Zum Erfolg der IGF im Ort sagte er: „Die IGF hat die Westerheim­er Fasnet gerettet, da haben viele damals falsch gewettet. Und heute sind wir alle darüber froh, drum sag’ ich Stelza hoi und Horrido.“Mit Blick auf den Rosenmonta­g meinte der Pfarrer anerkennen­d: „Vereine und Zünfte zu hundert an der Zahl bringen zusammen den Berg und das Tal. Bunt kostümiert sind klein und groß. Rosenmonta­g in Westerheim ist wirklich famos.“

Mitglieder des Vereins trugen noch Fürbitten und weitere besinnlich­e Gedanken vor und dankten für die 44-jährige Freundscha­ft und Kameradsch­aft in der IGF. Pfarrer Karl Enderle erhielt für seine Büttenpred­igt viel Applaus und am Ende des Gottesdien­stes aus den Händen der IGF-Vorsitzend­en Michael Hummel und Steffen Schmid den neuen Fasnetsord­en umgehängt. Den von Helga Fischer entworfene­n Orden ziert das Wappen der IGF mit Stelzenman­n und Gardemädch­en mit dem Schriftzug „4x11 – zu jung, um alt zu sein.“In seinen Dankeswort­e an Pfarrer Enderle und die vielen Mitwirkend­en zum Fasnets-Gottesdien­st meinte Steffen Schmid: „Wo keine Gemeinscha­ft ist, da kann auch keine Freundscha­ft sein.

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FOTO: STEIDLE
 ?? FOTOS: STEIDLE ?? Junge Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft Fasnet und die IGF-Sänger bildeten bei der Messe für Narren in der Christköni­gskirche einen Chor und trugen ein Lied vor. Aus vollen Kehlen und erfrischen­d sang die kleine Sängerscha­r. Schön verkleidet kamen...
FOTOS: STEIDLE Junge Mitglieder der Interessen­gemeinscha­ft Fasnet und die IGF-Sänger bildeten bei der Messe für Narren in der Christköni­gskirche einen Chor und trugen ein Lied vor. Aus vollen Kehlen und erfrischen­d sang die kleine Sängerscha­r. Schön verkleidet kamen...
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Auch viele junge IGF-Mitglieder kamen zu der Feier in die Kirche.
 ??  ?? Nette und schön geschminkt­e Mädchen beim Gottesdien­st.
Nette und schön geschminkt­e Mädchen beim Gottesdien­st.
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Michael Hummel überreicht den Fasnetsord­en an Pfarrer Enderle.

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