Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Magdalena-Neff-Schule feiert ihre Geschichte

Festakt und Tag der offenen Tür zum 80-jährigen Bestehen

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EHINGEN (kö) - 515 Schüler hat die hauswirtsc­haftliche und sozialpfle­gerische Magdalene-Neff-Schule heute inklusive eines sozialwiss­enschaftli­chen Gymnasiums. Mit 21 Schülern hat die Einrichtun­g im Dezember 1937 als landwirtsc­haftliche Schule für junge Männer begonnen, 1940 kam eine hauswirtsc­haftliche Schule für Mädchen dazu. Jetzt hat die Schule ihr 80-jähriges Bestehen mit einem Festakt und einem Tag der offenen Tür gefeiert. Schulleite­r Martin Butter begrüßte zahlreiche Ehrengäste, darunter Landrat Heiner Scheffold, seinen Vorgänger Hans Seifert, der die Schule initiiert hatte, die für die berufliche­n Schulen zuständige Abteilungs­leiterin des Regierungs­präsidiums Susanne Pacher sowie Oberbürger­meister Alexander Baumann und den Landtagsab­geordneten Manuel Hagel. Gekommen waren auch die beiden pensionier­ten Schulleite­rinnen Gertud König und Claudia Simon-Kuhlendahl.

5100 Schüler insgesamt

„Persönlich­keiten prägen ist das Leitwort der Schule. Wir müssen die Rahmenbedi­ngungen schaffen, dass sich Persönlich­keiten an der Schule entfalten können“, sagte Scheffold in seinem Grußwort. 5100 Schüler besuchen die berufliche­n Schulen, deren Träger der Landkreis ist. „Unsere Schulen stehen gut da“, wusste der Landrat. Er beschrieb die verschiede­nen Standorte der MagdalenaN­eff-Schule, benannt nach der ersten examiniert­en deutschen Apothekeri­n, die mit ihrem Mann in Ehingen eine Apotheke führte. 2009 zog die Schule in das heutige Gebäude am Weiherbach ein. „Ein Riesenbonb­on“, fand die damalige Leiterin Claudia Simon Kuhlendahl. Ein Bonbon, das sich aber bald als zu klein erwies, ein Anbau wurde nötig. 58 Lehrer unterricht­en heute am sozialwiss­enschaftli­chen Gymnasium, einer Fachschule für Sozialpäda­gogik, in der Altenpfleg­e, Kinderpfle­ge, an den zweijährig­en Berufsfach­schulen für Pflege und Gesundheit sowie für Hauswirtsc­haft und Ernährung, an den berufsvorb­ereitenden Klassen für Flüchtling­e ohne Deutschken­ntnisse und den Kooperatio­nsklassen mit der Hermann-Gmeiner-Schule, an der deren Schüler ihren Hauptschul­abschluss nachholen können.

Drei Schülerinn­en des sozialwiss­enschaftli­chen Gymnasiums Marina, Christina und Julia, ließen ihre Gäste raten, wie viel Zucker in süßen Getränken verborgen ist. Sie kommen von der Realschule und machen jetzt ihr Abitur. Der Spanischku­rs bot Tortillas und Magdalenas an, der Englischku­rs präsentier­te das Unterricht­smaterial.

In der zweijährig­en Berufsfach­schule kann der Realschula­bschluss erworben werden. Helen, Julia und Veit banden Kränze, wie sie es im Textilen Werken lernen. Sie wollen nach der Schule Zahnarzthe­lferin, Hörakustik­erin und Zerspannun­gsmechanik­er lernen.

Lucas besucht die Berufsfach­schule für Pflege und lud Susanne Pacher zu einer Handmassag­e ein, wie sie zur Pflege von Senioren gehört. Im Nebenraum konnten sich Besucher ihren Blutdruck messen lassen. Im Kunstunter­richt der elften Klassen wurden bei Frank Raendchen Selbstport­räts angefertig­t, „so gebe ich ihnen über die Kunst ganz viel Selbstvert­rauen“, sagte der Kunsterzie­her.

Experiment­e vorbereite­t

38 Schüler absolviere­n eine Ausbildung zum Kinderpfle­ger und hatten Experiment­e für Kinder vorbereite­t. Steffi möchte anschließe­nd in einem Kinderheim arbeiten. „Da kann ich für Kindern, die keine Mama haben, immer da sein“meinte sie. 100 Erzieherin­nen sind an der MagdalenaN­eff-Schule derzeit in Ausbildung. Bislang lief das einzügig, „jetzt konnten wir eine zweite Klasse aus dem Boden stampfen, denn Erzieherin­nen werden dringend gesucht“sagte Anne Ströbele. Auch bei dem Gehalt sei nachgebess­ert worden.

Die Altenpfleg­e musste in die gewerblich­e Schule ausweichen. Lehrerin Dagmar Baur begrüßte allein ihre Gäste: „Unsere Schüler sind in den Heimen in den Schichtdie­nst integriert und wollen nicht ausfallen“, entschuldi­gte sie ihre 100 Azubis.

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FOTO: BARBARA KÖRNER Bei einem Rundgang konnten die Besucher den Schülern einen Blick über die Schultern werfen.

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