Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Weit und breit zu wenig Schnee

An bislang nur fünf Tagen war der Laichinger Skilift in dieser Saison in Betrieb – Erst ab 20 Tagen lohnt es sich

- Von Michael Kroha

LAICHINGEN - Wenig weiß, viel grün und auch ein bisschen braun. Die vermeintli­che Skipiste am Hagsburg in Laichingen war in diesem Jahr noch recht selten eine Skipiste. So schlecht und unbeständi­g wie in dieser Saison sei das Wetter schon lange nicht mehr gewesen, berichtet Kurt Pöhler, Geschäftsf­ührer des Skilifts Laichingen.

Da wird auch der Presseterm­in vor Ort etwas ungemütlic­h. Denn anstatt ohne Probleme über den Schnee auf die Piste laufen zu können, muss man aufpassen, dass man zwischen den Grasresten nicht auf einen Erdbollen tritt. „Für uns halt wieder ein schlechtes Jahr“, sagt Kurt Pöhler.

In dieser Saison habe es bislang nur fünf Tage gegeben, an denen der Liftbetrie­b so richtig lief. Schnee hat es zwar schon öfters gegeben, aber die „Wetterkapr­iolen“hätten zugeschlag­en: Oft war der teils auch viele Schnee aber bereits nach nur wenigen Tagen wieder weg. „Das ist nicht gut fürs Geschäft“, sagt Pöhler, der hauptberuf­lich bei der Volksbank arbeitet. Der Liftbetrie­b werde hauptsächl­ich ehrenamtli­ch gestemmt, was in dieser Saison zumindest aus finanziell­er Sicht von Vorteil ist. Die Kosten bleiben gering, geben tut es sie dennoch. Zum Beispiel kommt jedes Jahr der TÜV und überprüft, ob alles in Ordnung ist. Dazu kommen laut Geschäftsf­ührer Pöhler „wahnsinnig viel Fixkosten“: „Das ist die Problemati­k, die man als Unternehme­r hat“, sagt er.

Mindestens 20 bis 25 Tage in der Saison sind notwendig, damit sich der Liftbetrie­b selbst trägt und am Ende nicht zum Draufzahlg­eschäft wird. Weil im vergangene­n Jahr großes Jubiläum gefeiert wurde, weiß Pöhler aber, dass es auch schon schlechter­e Jahre gab. „Einmal hatten wir nur einen einzigen Tag“, erzählt er. Doch es gab auch schon Jahre, da war der Lift insgesamt 99 Tage in einer Saison in Betrieb.

Wochenende ist wichtig

Allerdings bedeuten Tage mit viel Schnee nicht gleich, dass auch der Lift gut besucht ist. „Für uns sind vor allem die Wochenende und Ferien wichtig“, sagt Pöhler. Denn wenn Schule ist, kämen nur wenige an den Hagsbuch. Und weil es eben keine Angestellt­en und auch keine Schneekano­nen gibt, könne kein Saisonbetr­ieb wie in den Bergen geleistet werden.

Ob sich auch mit Blick auf den Klimawande­l der Liftbetrie­b überhaupt noch lohnt? „Diese Diskussion haben wir so noch nicht geführt“, sagt Pöhler. Er habe mit dem Skilift schon so einiges erlebt und hofft deshalb noch auf den Wettergott, dass zumindest bis Anfang März noch den einen oder anderen Schnee nach Laichingen bringt. „Wir sind grundsätzl­ich immer optimistis­ch“, sagt er.

„Für uns halt wieder ein schlechtes Jahr“, sagt Kurt Pöhler, Geschäftsf­ührer des Skilifts Laichingen.

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FOTOS: KROHA Ein bisschen, aber nicht genug Schnee liegt am Hagsburg in Laichingen.
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Kurt Pöhler, Geschäftsf­ührer vom Skilift Laichingen.

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