Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Weit und breit zu wenig Schnee
An bislang nur fünf Tagen war der Laichinger Skilift in dieser Saison in Betrieb – Erst ab 20 Tagen lohnt es sich
LAICHINGEN - Wenig weiß, viel grün und auch ein bisschen braun. Die vermeintliche Skipiste am Hagsburg in Laichingen war in diesem Jahr noch recht selten eine Skipiste. So schlecht und unbeständig wie in dieser Saison sei das Wetter schon lange nicht mehr gewesen, berichtet Kurt Pöhler, Geschäftsführer des Skilifts Laichingen.
Da wird auch der Pressetermin vor Ort etwas ungemütlich. Denn anstatt ohne Probleme über den Schnee auf die Piste laufen zu können, muss man aufpassen, dass man zwischen den Grasresten nicht auf einen Erdbollen tritt. „Für uns halt wieder ein schlechtes Jahr“, sagt Kurt Pöhler.
In dieser Saison habe es bislang nur fünf Tage gegeben, an denen der Liftbetrieb so richtig lief. Schnee hat es zwar schon öfters gegeben, aber die „Wetterkapriolen“hätten zugeschlagen: Oft war der teils auch viele Schnee aber bereits nach nur wenigen Tagen wieder weg. „Das ist nicht gut fürs Geschäft“, sagt Pöhler, der hauptberuflich bei der Volksbank arbeitet. Der Liftbetrieb werde hauptsächlich ehrenamtlich gestemmt, was in dieser Saison zumindest aus finanzieller Sicht von Vorteil ist. Die Kosten bleiben gering, geben tut es sie dennoch. Zum Beispiel kommt jedes Jahr der TÜV und überprüft, ob alles in Ordnung ist. Dazu kommen laut Geschäftsführer Pöhler „wahnsinnig viel Fixkosten“: „Das ist die Problematik, die man als Unternehmer hat“, sagt er.
Mindestens 20 bis 25 Tage in der Saison sind notwendig, damit sich der Liftbetrieb selbst trägt und am Ende nicht zum Draufzahlgeschäft wird. Weil im vergangenen Jahr großes Jubiläum gefeiert wurde, weiß Pöhler aber, dass es auch schon schlechtere Jahre gab. „Einmal hatten wir nur einen einzigen Tag“, erzählt er. Doch es gab auch schon Jahre, da war der Lift insgesamt 99 Tage in einer Saison in Betrieb.
Wochenende ist wichtig
Allerdings bedeuten Tage mit viel Schnee nicht gleich, dass auch der Lift gut besucht ist. „Für uns sind vor allem die Wochenende und Ferien wichtig“, sagt Pöhler. Denn wenn Schule ist, kämen nur wenige an den Hagsbuch. Und weil es eben keine Angestellten und auch keine Schneekanonen gibt, könne kein Saisonbetrieb wie in den Bergen geleistet werden.
Ob sich auch mit Blick auf den Klimawandel der Liftbetrieb überhaupt noch lohnt? „Diese Diskussion haben wir so noch nicht geführt“, sagt Pöhler. Er habe mit dem Skilift schon so einiges erlebt und hofft deshalb noch auf den Wettergott, dass zumindest bis Anfang März noch den einen oder anderen Schnee nach Laichingen bringt. „Wir sind grundsätzlich immer optimistisch“, sagt er.
„Für uns halt wieder ein schlechtes Jahr“, sagt Kurt Pöhler, Geschäftsführer des Skilifts Laichingen.