Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Energie aus Müll verursacht wenig Dreck
Anlage im Donautal ist voll ausgelastet
ULM (sz) - Das Müllheizkraftwerk (MHKW) Ulm-Donautal bleibt bei den Emissionen auch weiterhin deutlich unter den genehmigten Grenzwerten. Dies zeigen die Messergebnisse für 2017, die der Zweckverband TAD vorlegte.
Aus dem Müll entstehen nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung Fernwärme und Strom. Das MHKW ist einer der größten regionalen Energieerzeuger.
Bei den Staubemissionen wurden 0,7 Milligramm je Kubikmeter Luft gemessen. Sie betragen damit lediglich 14 Prozent des genehmigten Grenzwertes. Besonders weit unter den Grenzwerten liegen die Emissionswerte von Dioxinen und Furanen. Hier steht ein Messwert von 0,0013 Nanogramm je Kubikmeter Luft einem Grenzwert von 0,1 Nanogramm gegenüber. (ein Nanogramm sind ein Milliardstel Gramm.)
Auch der genehmigte Grenzwert für Stickstoffdioxid wird mit 68,7 Milligramm je Kubikmeter Luft eingehalten. Der für das Müllheizkraftwerk genehmigte Wert liegt mit 70 Milligramm weit unter dem gesetzlich zulässigen Wert von 200 Milligramm. Bei Schwefeldioxid werden mit 0,49 Milligramm je Kubikmeter Luft 9,8 Prozent des genehmigten Wertes erreicht. Bei Kohlenmonoxid erreichen die Emissionen mit 13,8 Milligramm nur 27,7 Prozent des genehmigten Grenzwertes. Der Messwert für die Schwermetalle beträgt 0,0045 Milligramm je Kubikmeter Luft; der genehmigte Grenzwert lautet 0,1 Milligramm.
Im Jahr 2017 wurden rund 165 000 Tonnen Abfälle im Müllheizkraftwerk verbrannt. Die Anlage ist voll ausgelastet. Die bei der Verbrennung entstandene Wärme wird zur Stromund Fernwärmeerzeugung genutzt. So flossen 2017 etwa 145 Millionen Kilowattstunden Fernwärme ins Netz der Fernwärme Ulm. Dies dient der Versorgung von Wiblingen und des Industriegebiets Ulm-Donautal. Rund 48 Millionen Kilowattstunden Strom flossen ins Netz der Stadtwerke Ulm/Neu-Ulm.