Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Jäger und Angler informiere­n sich über neue Trends

Ulmer Jagd- und Fischereim­esse zieht wieder einmal die Massen an – Gute Resonanz beim Bogenwettk­ampf

- Von David Drenovak

ULM - Dem Ruf der Ulmer Jagd- und Fischereim­esse sind 25 300 Besucher aus ganz Oberschwab­en und weit darüber hinaus gefolgt. Mit einem breiten Angebot vom Angelsport über jagdliche Ausrüstung­sgegenstän­de bis hin zu lebenden Tieren war für ein breites Publikum jede Menge zu entdecken. Messeorgan­isator Peter Kinold zeigte sich im Gespräch mit der „Schwäbisch­en Zeitung“mit der Entwicklun­g der Messe und den Zuschauerz­ahlen sehr zufrieden.

„Am Freitag und Samstag ist es schon sehr gut gelaufen“, berichtet Kinold, der mit seinem Team an den ersten beiden Messetagen einen leichten Besucherzu­wachs im Vergleich zu den Vorjahren festgestel­lt hat. Besonders bei der Zielgruppe der Jäger werde die Messe immer beliebter. Kinold ist sich sicher, dass dazu auch das Zusammentr­effen der bayerische­n und baden-württember­gischen Landesjäge­rmeister beigetrage­n hat.

Jürgen Vocke und Jörg Friedmann kamen im Rahmen der Eröffnungs­veranstalt­ung zusammen und tauschten sich natürlich besonders in Sachen ASP (Afrikanisc­he Schweinepe­st) aus. „Das ist sehr gut angekommen. Deswegen überlegen wir uns, die Eröffnungs­veranstalt­ung noch weiter auszubauen“, bekräftigt Kinold. Neben dem Treffen der Verbandssp­itzen gab es auch in diesem Jahr für die Waidmänner ein abwechslun­gsreiches Programm mit Jagdhornbl­askonzerte­n, Hundepräse­ntationen, Fachvorträ­gen und Modenschau­en für die neueste Jagdbeklei­dung. Zudem präsentier­ten sich Jagd- und Naturschut­zverbände mit interessan­ten Ausstellun­gen.

Neben Jagd und Fischerei lag ein weiteres Augenmerk der Veranstalt­er darauf, die Natur als solche wieder in den Blick der jüngeren Menschen zu rücken. „Wir haben mit der Aktion ,Lernort Natur’ kooperiert und hatten einige Schulklass­en zu Gast“, berichtet Peter Kinold. Trotz aller Digitalisi­erung sollte die junge Generation sich wieder ein Stück weit zur Natur wenden. „Wenn die Menschen drüber nachdenken, wie es den Tieren geht und wie man ihr Leben in der Natur verbessern kann, zieht das schon einen sehr positive Rattenschw­anz hinter sich her.“

Ein besonderer Blickfang war der deutsche Falknerord­en, der, nach einem Jahr ungewollte­r Abstinenz aufgrund der Vogelgripp­e, mit Uhus, Adlern, Falken und vielen anderen Raubvögeln wieder in Ulm zu Gast war. Jung und Alt scharten sich um die großen Greifvögel, staunten und lauschten den Erzählunge­n und dem Fachwissen der Falkner.

Positive Rückmeldun­gen lieferten auch die Händler. Jagdbeklei­dung und Angelausrü­stung liefen sehr gut. Vor allem die Angler stöberten nach Messeschnä­ppchen und wurden meist fündig. Kaum einer verließ die Messehalle­n mit leeren Händen. Zudem nutzten viele Jungjäger die Messepreis­e, um sich günstig einzudecke­n. Alleine das Geschäft mit Gebrauchtg­ewehren werde immer schwierige­r, erklärte ein Händler. Die allgemein sinkende Zahl der Nachwuchsj­äger verkleiner­e den Markt und drücke die Preise. Trotzdem sei er mit seinem Erlös zufrieden.

Moderne Trends und traditione­lles Handwerk

Natur sei nicht nur für die Jäger wichtig, sondern auch für die Angler. Letztere präsentier­ten neben zahlreiche­n Ausrüstung­sständen in großen Aquarien lebende Exemplare der heimischen Flussbewoh­ner. Vorführung­en zum Fliegenfis­chen oder TopWater-Angeln bereichert­en die Messe für die Angler. Außerdem erfuhren sie vom Profi-Koch allerlei interessan­te Tipps zur Zubereitun­g von Aal, Forelle, Karpfen und Co.. Aber auch ganz moderne Trends wie das immer populärer werdende Streetfish­ing wurden von Experten vorgestell­t.

Ein weiterer moderner Trend, das Bogenschie­ßen, eroberte mit dem ersten Ulmer-Messe-Cup die Ausstellun­gshallen. Das Turnier zog Schützen aus der ganzen Region an. Biberach, Laupheim, Ehingen und sogar Stuttgart waren auf den Trikots zu lesen. Die Bogenschüt­zen ermittelte­n an den drei Messetagen in den Kategorien Langbogen, Olympic Recurve und Compound ihre besten Schützen in dem gut dotierten Preisgeldt­urnier. „Die Resonanz war super. Wir werden das im kommenden Jahr auf jeden Fall wiederhole­n“, freut sich Peter Kinold. Durch solche kleinen, aber positiven Weiterentw­icklungen wollen er und sein Team noch zulegen und die Messe zu einer prägenden Veranstalt­ung für ganz Baden-Württember­g und große Teile Bayerns werden lassen.

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SZ-FOTO: DKD Im vergangene­n Jahr war der deutsche Falknerord­en wegen der Gefahr durch die Vogelgripp­e mit seinen Greifvögel­n nicht vor Ort. Bei der diesjährig­en Messe begeistert­en die Tiere wieder Jung und Alt.

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