Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Super Maskenprämierung
Christian Ascher und Cornelia Gröner sangen sich in Herzen der Narren.
WESTERHEIM - Unter dem Motto „Best of“ist die 60. Maskenprämierung der Musikkapelle Westerheim am Sonntagabend in der Narrenhochburg Albhalle gestanden. Dabei erinnerten die Musiker an ihre besten Auftritte und Showeinlagen vergangener Jahre und weckten manche netten Erinnerungen. Das Team um die beiden Häuptlinge Dietmar Ramminger und Gerhard Rehm war bei der Jubiläumsauflage einmal mehr großartig in Fahrt und zauberte eine Show der Superlative in die Albhalle. Sie landeten Volltreffer um Volltreffer und fuhren zu Recht viel Beifall für zündende, pfiffige und originelle Ideen ein. Großen Anteil am Gelingen der 60. Maskenprämierung hatten auch die sechs großartigen Masken, die sich der Jury und dem närrischen Volk im Saal stellten.
Ein Ensemble der Musikkapelle stimmte die rund 800 Besucher auf den großen Fasnetsball unter Leitung von Dirigent und Medizinmann Ulrich Allgaier mit toller Stimmungsmusik ein, ehe die Westerheimer Musikanten sich beim Aufmarsch registerweise vorstellten – und zwar in dem Outfit früherer Maskenprämierungen: Als Schotten, Clowns, US-Amerikaner, Cowboys, Kosaken, Griechen, Mexikaner, Römer, Matrosen und Zauberer marschierten sie nach und nach auf und erfreuten das Publikum mit den Stücken „Himmelblaue Augen“, „Wannsee“sowie dem „Narrahallamarsch“. Häuptling Dietmar Ramminger hieß das Narrenvolk willkommen und sein Blutsbruder Gerhard Rehm trommelte was das Zeug hielt.
Durch das unterhaltsame Programm führten in ständig wechselndem Outfit souverän und wortgewandt Nicole Moser und Markus Kneer. Zwischen den Einlagen und Filmbeiträgen zu Highlights aus früheren Maskenprämierungen servierten die Musiker Schunkel- und Stimmungsrunden, so auch eine mit Gitarrenmusik mit Markus, Martin und Andreas Kneer sowie Bernhard Ascher und Dietmar Ramminger als „Schunkelboys“. Sie zauberten großartige Stimmung in den Saal. Für eine Augenweide sorgten gleich zwei Mal die IGF-Gardemädchen mit ihrem traditionellen Gardetanz wie mit ihrem super Showtanz zum Thema „Das Leben ist ein Quiz“, den Elisa Fischer einstudiert hatte.
Clowns und Ballerina
Als Clowns mit schön-buntem Gesicht erinnerten in dem Sketch „Telefonator“mit Filmbeitrag Peter Staudenmaier und Luis Uhlmann an eine amüsante Mehllieferung an Bäcker Stehle um die Jahrtausendwende. In Erinnerung an frühere Shows trat Thomas Rehm als Ballerina tanzend in Aktion und dehnte und streckte sich schier unermesslich. Gänsehaut kam auf, als Cornelia Gröner und Christian Ascher zum „Tanz der Vampire“auftraten und von Liebe und Eifersucht hervorragend sangen: Als blutsaugender Vampir lockt der Graf eine Schönheit auf sein Schloss.
Köstlich war die Suche nach einem neuen Pächter für die AlbhalleGaststätte mit Peter Staudenmaier als Mafia-Boss Hans Moser, Bruno Kneer als Adlerwirt und Anna-Maria Bardusch als die hübsche Helena in der Jury und Sonja Büdinger als Moderatorin: Keiner der Bewerber kam zum Zug, bis Zimmermann „Moser Hans“sich bereit erklärt, die Gaststätte zu übernehmen. Schließlich sei egal, wo er als Rentner sitze und plaudere. Die Darsteller erinnerten an eine zu Ende gehende große Ära des Griechen Michel.
Im gerade verwaisten Rathaus trieb sich Bürger Gerhard Rehm herum, der ein Baugesuch einreichen wollte. Für die abwesenden Rathausbediensteten nahm er im SchultesAmtszimmer den Telefonhörer gleich mehrmals ab und sprach mit dem Landrat über kommunalpolitische Ereignisse in Heroldstatt wie in Westerheim. Er fand jede Menge Anträge auf dem Tisch, so auch einen auf Erhöhung der Sitzungsgelder unter gleichzeitiger Beschlussfassung auf Tempo 30. Gedanken machte er sich, wie die Zeit ohne Orgel in St. Stephanus musikalisch überbrückt werden könne: etwa mit den IGFSchalmeien, einer Schäfer-Drehorgel des Clubs EAT oder eines Glockenspiels von der Musikkapelle.
Wirklich klasse war der große von Elke Koch-Gutbrod kreierte Showtanz der MKW-Boys, die ihre besten Tänze aus vergangenen Tagen in einer imposanten Choreografie auf die Bühne zauberten und wahre Beifallsstürme ernteten. Gelungen war auch die Einlage der Rekruten 1997/98, die als Ägypter mangels Geldfluss den Pyramidenbau einstellten und dafür lieber tranken, feierten und tanzten.
Zum großen Finale marschierten alle Musiker nochmals auf, musizierten kräftig zu „Rock me“und dem Abba-Hit „Thank you for the music“, bevor Häuptling Ramminger Worte des Dankes sprach.