Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Man muss ja nicht immer gleich ein Blitzgerät installieren und Strafzettel verteilen.“
Gemeinde Merklingen hat zwei Messtafeln im Besitz – Bürgermeister Sven Kneipp sieht positiven Aspekt
Bürgermeister Sven Kneipp über eine Geschwindigkeitstafel in Merklingen.
MERKLINGEN/NELLINGEN Manchmal lächelt er und gibt grünes Licht, anderen wiederum zeigt er sein trauriges Gesicht: der Smiley der Geschwindigkeitstafel in Merklingen. Derzeit hängt das Messegerät in der Ortsmitte Höhe der Volksbank mit Blick auf das Rathaus.
„Die Gemeinde hat insgesamt zwei solcher Tafeln“, erzählt der Merklinger Bürgermeister Sven Kneipp. Vor Jahren seien diese angeschafft worden, damit die Gemeinde Merklingen „flexibel“reagieren kann. „Über den Gemeindeverwaltungsverband Laichinger Alb konnte man sich die Tafeln immer mal ausleihen“, erklärt der Bürgermeister. Im September 2015 habe der Gemeinderat dann entschieden, zwei Geschwindigkeitsmesstafeln anzuschaffen. Diese können ausgelesen werden, zeigen, wie viele Fahrzeuge mit welcher Geschwindigkeit fahren. „Die Tafeln werden derzeit allerdings nicht ausgelesen“, sagt Sven Kneipp.
Manchmal hängen beide Tafeln im Ort, teilweise auch nur eine, die dann die andere wiederum ersetzt. „Es ist ganz unterschiedlich – auch die Stellen, an denen wir die Tafel aufhängen“, zeigt das Gemeindeoberhaupt auf. Die Rippmannstraße werde immer wieder als Standort gewählt, weil dort Kindergarten und Gemeindehalle liegen. „Die Straße ist sehr gerade und verleitet dann den Fahrzeugführer auch mal dazu, schneller als die erlaubten 30 Stundenkilometer zu fahren“, sagt der Merklinger Bürgermeister. Auch am Laichinger Weg kommen die Tafeln zum Einsatz.
„Die Tafeln sollen verdeutlichen, ein klein bisschen auf die Geschwindigkeit zu achten“, erklärt der Merklinger Bürgermeister das Ziel und fügt an: „Ich habe das Gefühl, dass es auch funktioniert.“Die Tafel mit der Anzeige der gefahrenen Geschwindigkeit und einem entsprechend freudigen oder traurigen Smiley sei ein Signal. „Es zeigt sehr schnell: Ich bin von der Geschwindigkeit her drüber oder eben, dass ich angemessen fahre“, so Kneipp. Das helfe wiederum immer mal, die Fahrzeugführer zu sensibilisieren. „Man muss ja nicht immer gleich ein Blitzgerät installieren und Strafzettel verteilen“, ist der Bürgermeister der Gemeinde Merklingen der Meinung.
Bei den Geschwindigkeitstafeln gehe es mehr um den „erzieherischen Effekt“. „Es geht darum, zu visualisieren und um die erzieherische Funktion durch das öffentliche Aufzeigen“, verdeutlicht Kneipp. Die Geschwindigkeitstafeln mit Smiley sieht er als „bürgerfreundliche Methode“an.
Auch in der Gemeinde Nellingen gibt es Diskussionen um die Anschaffung einer solchen Anzeigetafel. Vorund Nachteile dieser sowie eines stationären Blitzers sollen in der Sitzung des Rates besprochen werden. Dem Nellinger Bürgermeister Franko Kopp sowie den Mitgliedern des Gremiums geht es darum, dem „hereinschießenden Verkehr“entgegenzuwirken. Die Kontrollmaßnahme wurde in Zusammenhang mit der Herstellung der Merklinger Straße sowie der Aicher Straße besprochen.
Ziel sei nicht nur, die von Rissen und Löchern gesäumte Landesstraße zu verbessern, sondern eben auch, den dortigen Verkehr zu entschleunigen. Dazu könnte eine Geschwindigkeitstafel wie jene in Merklingen hilfreich sein.