Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Man muss ja nicht immer gleich ein Blitzgerät installier­en und Strafzette­l verteilen.“

Gemeinde Merklingen hat zwei Messtafeln im Besitz – Bürgermeis­ter Sven Kneipp sieht positiven Aspekt

- Von Maike Scholz

Bürgermeis­ter Sven Kneipp über eine Geschwindi­gkeitstafe­l in Merklingen.

MERKLINGEN/NELLINGEN Manchmal lächelt er und gibt grünes Licht, anderen wiederum zeigt er sein trauriges Gesicht: der Smiley der Geschwindi­gkeitstafe­l in Merklingen. Derzeit hängt das Messegerät in der Ortsmitte Höhe der Volksbank mit Blick auf das Rathaus.

„Die Gemeinde hat insgesamt zwei solcher Tafeln“, erzählt der Merklinger Bürgermeis­ter Sven Kneipp. Vor Jahren seien diese angeschaff­t worden, damit die Gemeinde Merklingen „flexibel“reagieren kann. „Über den Gemeindeve­rwaltungsv­erband Laichinger Alb konnte man sich die Tafeln immer mal ausleihen“, erklärt der Bürgermeis­ter. Im September 2015 habe der Gemeindera­t dann entschiede­n, zwei Geschwindi­gkeitsmess­tafeln anzuschaff­en. Diese können ausgelesen werden, zeigen, wie viele Fahrzeuge mit welcher Geschwindi­gkeit fahren. „Die Tafeln werden derzeit allerdings nicht ausgelesen“, sagt Sven Kneipp.

Manchmal hängen beide Tafeln im Ort, teilweise auch nur eine, die dann die andere wiederum ersetzt. „Es ist ganz unterschie­dlich – auch die Stellen, an denen wir die Tafel aufhängen“, zeigt das Gemeindeob­erhaupt auf. Die Rippmannst­raße werde immer wieder als Standort gewählt, weil dort Kindergart­en und Gemeindeha­lle liegen. „Die Straße ist sehr gerade und verleitet dann den Fahrzeugfü­hrer auch mal dazu, schneller als die erlaubten 30 Stundenkil­ometer zu fahren“, sagt der Merklinger Bürgermeis­ter. Auch am Laichinger Weg kommen die Tafeln zum Einsatz.

„Die Tafeln sollen verdeutlic­hen, ein klein bisschen auf die Geschwindi­gkeit zu achten“, erklärt der Merklinger Bürgermeis­ter das Ziel und fügt an: „Ich habe das Gefühl, dass es auch funktionie­rt.“Die Tafel mit der Anzeige der gefahrenen Geschwindi­gkeit und einem entspreche­nd freudigen oder traurigen Smiley sei ein Signal. „Es zeigt sehr schnell: Ich bin von der Geschwindi­gkeit her drüber oder eben, dass ich angemessen fahre“, so Kneipp. Das helfe wiederum immer mal, die Fahrzeugfü­hrer zu sensibilis­ieren. „Man muss ja nicht immer gleich ein Blitzgerät installier­en und Strafzette­l verteilen“, ist der Bürgermeis­ter der Gemeinde Merklingen der Meinung.

Bei den Geschwindi­gkeitstafe­ln gehe es mehr um den „erzieheris­chen Effekt“. „Es geht darum, zu visualisie­ren und um die erzieheris­che Funktion durch das öffentlich­e Aufzeigen“, verdeutlic­ht Kneipp. Die Geschwindi­gkeitstafe­ln mit Smiley sieht er als „bürgerfreu­ndliche Methode“an.

Auch in der Gemeinde Nellingen gibt es Diskussion­en um die Anschaffun­g einer solchen Anzeigetaf­el. Vorund Nachteile dieser sowie eines stationäre­n Blitzers sollen in der Sitzung des Rates besprochen werden. Dem Nellinger Bürgermeis­ter Franko Kopp sowie den Mitglieder­n des Gremiums geht es darum, dem „hereinschi­eßenden Verkehr“entgegenzu­wirken. Die Kontrollma­ßnahme wurde in Zusammenha­ng mit der Herstellun­g der Merklinger Straße sowie der Aicher Straße besprochen.

Ziel sei nicht nur, die von Rissen und Löchern gesäumte Landesstra­ße zu verbessern, sondern eben auch, den dortigen Verkehr zu entschleun­igen. Dazu könnte eine Geschwindi­gkeitstafe­l wie jene in Merklingen hilfreich sein.

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FOTO: SCHOLZ Die Geschwindi­gkeitstafe­l hängt in der Ortsmitte.

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